Do 7. Aug 2025, 15:13
Meine K-50 konnte ich zwar mit ihrem Fokussensor erfolgreich justieren, doch fällt mir bei manchen Objektiven und dazu auch noch bei schlechteren Lichtverhältnissen eine Schwäche auf, den Fokuspunkt zu treffen. Es ist auch wohl allen bekannt, das Pentax in Sachen AF nicht der technologische Marktführer ist. Auf der Werkseinstellscheibe ohne weitere Fokussierhilfen kann ich nicht immer sehen, wann es genau scharf ist, insbesondere, wenn es mal schneller gehen soll. So handelte ich mir den einen oder anderen Schnappschuss mit Schärfedefiziten ein. Auffällig besonders bei meinem Exemplar FA 31 Limited. Hier scheint der Achsantrieb etwas zäher zu gehen, oft muckelt die K-50 (aber auch K-30) um den optimalen Fokuspunkt herum ohne ihn zu treffen, oder die letzte Feinbewegung bleibt einfach aus. Damit wird natürlich einiges vom Schärfepotential dieser Optik verschenkt.
Also ersann ich mir Abhilfe. Früher, zu Analogzeiten hatte ich fast keine unscharfen Schüsse, da ich immer manuell mit Scharfstellhilfe eingestellt habe. Schnittbild wie Microprismenring waren immer sehr hilfreich, schnell und sicher zu treffen.
Ich suchte überall, besonders aber in der Bucht und fand einige Mattscheiben, meist aus analogen Vollformatkameras. Besonders eine von Olympus, die "1-1" fiel mir dabei als geeigneter Kandidat auf und so orderte ich diese. War noch nagelneu, eine mit Microprismenkreis in der Mitte. Beschaffenheit und Stärke der Scheibe unterschied sich nicht wesentlich von der originalen Pentaxscheibe. So entschluss ich mich, diese auf APS-Format zu verkleinern. Ich habe zuvor alles ausgemessen. Die Höhe der Olympusscheibe entsprach recht genau der Breite der Pentaxscheibe, es fehlten nur 0,3mm, welche ich als Toleranz zuließ. So musste ich nur die Seiten symmetrisch von der Scheibe entfernen. Allerdings wollte ich nicht auf den Zapfen zum Anfassen mit der Pinzette verzichten. Auch das wurde genau ausgemessen.

Links die originale Pentaxscheibe im APS-Format, rechts die Microprismenscheibe von Olympus im Vollformat.

Zunächst habe ich eine Seite abgesägt.

Der Rest wurde sauber gefräst. Die genauen Maße stellte ich per Teilkreis ein. Gefräst wurde mit einem "Dremel" auf einem Kreuztisch von Proxxon, der sich hier sehr gut bewährte.

Die untere Hälfte war dann schon kniffliger, hier musste ich mit den Teilkreisen aufmerksam mit der Maschine manövrieren, um die Originalmaße des Haltezapfens zu bekommen.





Die fertige Scheibe. Es wurden alle Originalmaße eingehalten und die Scheibe passt genau und genauso wie die Originale.

Eine Probebelichtung (weitere am nächsten Tag) zeigte eine korrekte Belichtung, hier muss nichts angepasst werden. Auch die Fokusebene blieb unverändert. Die Microprismen bringen die gewünschte Hilfe, das manuelle Scharfstellen geht gerade bei schwierigen Verhältnissen schneller und treffsicherer.