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Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 10:27

Hallo Leute,

ich habe vor, in Berlin einige Aufnahmen beim "Festival of Lights" zu machen, bereite mich gerade auf diese Nachtaufnahmen vor, belese und informiere mich.
Dazu habe ich eine Frage zur Größenvariable "Empfindlichkeit".

Wie wirkt sich eine moderat erhöhte Empfindlichkeit (bei gleichbleibenden Einstellungen für Blende und Empfindlichkeit - z.B. im Modus M) auf das Bild aus?
Die folgenden Fotos (40456504nx51499/urban-life-f19/nacht-im-hafen-t9287.html) von Krischan wurden mit unterschiedlichen ISO-Werten (ISO zwischen 100 und 400) gemacht. Würden die Fotos genau so wirken, wenn mit einer durchgehenden Empfindlichkeit ISO 100 fotografiert worden wäre?
Achtung: Stativbenutzung setze ich natürlich voraus! :ja:

Vielen Dank und beste Grüße
Vandenburgh

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:15

Die Empfindlichkeit ist eine Variable zur korrekten Belichtung, also hätte bei durchgehender ISO 100 entweder die Verschlusszeit oder die Blende angepasst werden müssen. Um die Wirkung beizubehalten gehen wir mal von der Verschlusszeit aus. Geringe ISO bringt bestmögliche Qualität.... Für die Betrachtung am Bildschirm bzw. eines relativ kleinen Abzuges würde es sicher in dem Bereich gar keinen Unterschied machen. Das ist ja das Schöne an den modernen Kameras, dass die ISO inzwischen relativ hoch gewählt werden kann.

Kurz gesagt - würden sie.... (bei angepasster Verschlusszeit). Warum hat er es nicht gemacht? Nimm Bild zwei, ISO 400 und Verschlusszeit 16sec. Bei ISO 100 hätte er bei gleicher Blende die Verschlusszeit manuell überprüfen müssen da >30 sec, also bulb. Das macht nicht wirklich Spaß und bringt nix.... Der "Qualitätsverlust" bei ISO 400 ist schlicht nicht sichtbar, aber das Fotografieren innerhalb der Automatiken doch erheblich angenehmer. Wobei Krischan da mal so mal so unterwegs war, warum musst ihn selber fragen.

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:22

Er hat aber auch eine Langzeitbelichtung (irgendwas über 50 s WIMRE) bei ISO 100 drin. Mir ist die Logik hier nicht ganz klar geworden.

Edit: s. Bild #3.

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:25

Wohl war - wenn ich raten sollte würde ich gucken ob die Fernauslöser mit eingebautem Timer nur bis zu einer Minute eingestellt werden können, das wäre eine Erklärung. Sonst wie angemerkt hatte müsste man Krischen mal fragen was er sich dabei gedacht hat...

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:27

Nups hat geschrieben:Er hat aber auch eine Langzeitbelichtung (irgendwas über 50 s WIMRE) bei ISO 100 drin. Mir ist die Logik hier nicht ganz klar geworden.

Edit: s. Bild #3.

Vielleicht hat er einfach ausprobiert und hinterher die besten Ergebnisse gezeigt, daher die unterschiedlichen ISO-Einstellungen respektive Belichtungszeiten.
Bei der Auflösung sieht man wirklich keine Unterschiede zwischen ISO 100 und 400.

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:35

Gerade beim Festival of Lights solltest du die Verschlusszeit so wählen, dass sie dem Motiv entsprechen. Viele (wahrscheinlich die meisten) der Gebäude haben wechselnde Beleuchtungen. Wenn du die Zeit zu lange wählst, hast du u.U. mehrere Beleuchtungen in einem Foto.

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:46

Hallo Vandenburgh,
also bis ISO400 sehe ich das bei den heutigen DSLR unkritisch. Ich würde den ISO-Wert nehmen, der für verschiedene Einstellungen gut passt, also sowohl längere als auch kürzere Verschlusszeiten zulässt, die ich nutzen möchte. Möchte ich überwiegend längere Verschlusszeiten, dann nehme ich ISO100. Nutze ich auch sehr schnelle Verschlusszeiten unter ähnlichen Bedingungen, ist ISO400 besser eignet. Zwischen meinen Fotos mit ISO100 und ISO400 sehe ich kaum Qualitätsunterschiede. Bei anderen Situationen benötige ich selbst mit f/2 eine möglichst definierte Verschlusszeit, die ich nur mit ISO1600 hin bekomme.

Mein Tipp: ISO200 als festen Wert voreinstellen und damit erste Testfotos machen. Danach ISO-Wert anpassen. Man sollte den ISO-Wert nehmen, der bei Verschlusszeiten von 1/15sek bis 1/1600sek bei ähnlichen Belichtungseindrücken unterschiedliche Effekte festhalten kann (Laserlicht, Verwischungseffekte, Bewegungsspuren, knallharte Momentaufnahmen usw.). Die Lichteffekte sind meist so stark, das dort im Bild eine Übersättigung auftritt. D. h. ich kann mit den Belichtungszeiten unterschiedliche Effekte festhalten, ohne das der Farbeindruck selbst abgeschwächt wird. Ist die Umgebung sehr dunkel, ist ISO400 ein guter Startwert.

Meine ersten Versuche in der Autostadt, man muss sich wirklich ran tasten, besonders wenn man durch den Sucher nix sieht xd.

Verwaschen, ein erster Versuch mit ISO1600 war nicht optimal:
Bild
Datum: 2013-08-03
Uhrzeit: 22:10:44
Blende: F/2
Belichtungsdauer: 1/20s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 1600
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#1

Momentaufnahme, möglichst kurze Verschlusszeit war mit ISO400 realisierbar:
Bild
Datum: 2013-08-03
Uhrzeit: 22:27:25
Blende: F/2
Belichtungsdauer: 1/1600s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 400
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#2

Laserlicht, die richtige Belichtungszeit war entscheidend, ging auch mit ISO400 gut:
Bild
Datum: 2013-08-03
Uhrzeit: 22:34:30
Blende: F/2
Belichtungsdauer: 1/20s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 400
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#3

Wasserfontänen, also Verschlusszeit angepasst; von ISO100-1600 wäre alles möglich gewesen, um bestimmte Effekte zu erzeugen:
Bild
Datum: 2013-08-03
Uhrzeit: 22:37:48
Blende: F/2
Belichtungsdauer: 1/60s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 400
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-30
#4

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 11:54

Habe eben in meinen alten Fotos gestöbert und der Großteil wurde zwischen Lichtwerten 1 bis 3 gemacht. Vielleicht hilft dir das ja als Richtgröße.

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 12:10

Ok, dankeschön euch allen!
Wenn ich es also richtig verstehe, wirkt sich die Empfindlichkeit zwar (bekanntermaßen) auf die Belichtungszeit, aber nicht auf die Qualität (sprich Klarheit, Schärfe etc.) der Fotos aus, wenn ich einen Blende um 8 bis 11 voraussetze. (ja, ich weiß, im gewissen Rahmen … ') )
Da heißt es also wirklich probieren, probieren und nochmals probieren.
Es wird außerdem die erste Gelegenheit, bei der ich meine neue IR-Bedienung JJC IR-P1 zusammen mit der Spiegelvorauslösung testen kann. :)

Hintergrund zu meiner Frage: ich habe hier schon einmal ein paar Nachtaufnahmen von Leipzig (40456504nx51499/urban-life-f19/leipzig-bei-nacht-t4513.html#p91530) veröffentlicht. Hannes21 hat mich darauf hingewiesen, dass ich etwas an Potential verschenkt habe (40456504nx51499/urban-life-f19/leipzig-bei-nacht-t4513.html#p91644).

Ich möchte von vornherein an alles denken und die Fehlerquellen minimieren.

Also danke noch einmal für eure Hilfe!

Gruß Vandenburgh

Re: Die Empfindlichkeit als Variable

So 12. Okt 2014, 12:48

Richtig, erlaubt ist was gefällt. Und einen niedrigeren ISO-Wert strebt man ja immer an ;)
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