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 Betreff des Beitrags: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Fr 8. Apr 2022, 20:11 
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Registriert: Mi 6. Apr 2022, 07:25
Beiträge: 506
Hallo,

mir ist vor einiger Zeit eine K200D zugeflogen, die dem Vorbesitzer einmal herunter gefallen ist. Sie hat einige bösartige Risse im Gehäuse an der Unterseite, siehe Fotos. Die Kamera funktioniert jedoch tadellos und ich würde sie gerne als Astrokamera an meinem Teleskop weiterverwenden, was sich aufgrund des geringen Gewichts der Kamera anbietet.

Vorher würde ich jedoch gerne das Gehäuse reparieren um der Feuchtigkeit kein Einfallstor zu bieten. Ich traue mir durchaus auch eine etwas heiklere Operation zu, so lange es nicht zu tief an die Mechanik der Kamera geht. Der hehere Plan ist, das defekte Gehäuseteil abzuschrauben und den Riss mit einem haltbaren Epoxy/2K-Kleber zu schließen, falls nötig abzuschleifen und das Gehäuseteil wieder anzuschrauben.

Hat jemand eine Idee, welche der 9 Schrauben auf der Unterseite man lösen muss, um das untere Gehäuseteil abnehmen zu können? Ich möchte ungern blind alles loschrauben, nicht dass mir dann irgendwelche Teil entgegenfallen, die eigentlich fest bleiben sollten. Ich bin dankbar für jeden Tip!

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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Fr 8. Apr 2022, 23:35 
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Registriert: Mo 10. Aug 2015, 15:33
Beiträge: 164
Bodenplatte demontieren halte ich für eine riskante Idee. Vorher würde ich erstmal

a) recherchieren wie andere so ein Problem gelöst haben (herstellerübergreifend - auch andere Anbieter unterliegen den Gesetzen der Gravitation und gehen mal zu Boden)...

b) im Baumarkt erkundigen, wie Risse im Kunststoff zuverlässig geflickt werden können

c) falls das Stativgewinde nicht benötigt werden sollte, eine Schutzwanne unter den Boden basteln und im Stativgewinde fixieren (zum Akkuwechseln einfach zu entfernen)

Da Pentax bei SLR-Kameras ja mit Metallchassis protzt, sollte unter dem Kunststoff aber alles in Ordnung und dicht sein: Metalle sind verformbar, viele Kunststoffe aber spröde. Edelstahl ist feuchtigkeitsresistent, Magnesium jedoch nicht!

viel Erfolg!

Eddy


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 04:51 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1658
Die Bodenplatte abzuschrauben ist exakt die richtige Idee, nicht das kleinste Risiko!
Nur vorher eine Zeichnung davon anfertigen, am besten auf etwas Karton, da, wo die Schrauben sitzen, kleine Löcher mit z.B. einem Mini Phillips Schraubendreher einstechen damit die Schrauben an Ort und Stelle sind.

Siehe hier:
https://de.ifixit.com/Anleitung/Disasse ... over/11955

Zu den Schrauben. Japanische Kameras verwenden immer JIS Schrauben, ideal sind normalerweise JIS Schraubendreher. JIS 0 + 00 wäre das passende, beide fassen superb. Aber nur fürs Bodenteil geht das auch ordentlich mit einem Phillips PH00, PZ wäre keine gute Idee. JIS Schraubendreher passen aber auch perfekt für PH, nur nicht andersrum.

Pass auf, dass Dir der Batteriedeckel nicht herausfällt! Wenn das Bodenteil demontiert ist, kann das leicht passieren, ist aber auch logisch wie dann wieder eingebaut.

Ich schau mal, ob ich ein Bodenteil irgengwo übrig habe, falls ja, schick ich Dir ne PM.
Achte auch auf die Batteriekontakte des Deckels! Die notfalls reinigen und etwas hochbiegen, damit sie besser Kontakt geben.

Ich verwende für meine K200D nur noch Energizer Lithium Ultimate AA Batterien. Die halten ca. 3 x länger als Alkalines, sind 30% leichter, laufen nie aus und liefern die notwendige Kraft, die man sogar gegenüber den stärksten Eneloop NiMH's gegenüber bemerkt, letztere sind die zweite Wahl und auf Dauer deutlich billiger. Da ich meine K200D aber immer im PKW habe, sind mir die Vorteile von Lithum wichtiger, da die auch tiefste wie höchste Temperaturen wegstecken. Keine gute Idee sind diese neuen Li-Ion AA's: Schrott hoch zehn bisher!


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 05:11 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1658
Blendenwirbel hat geschrieben:
Bodenplatte demontieren halte ich für eine riskante Idee.
Das Risiko ist ca. 0.00001% hoch. Das geringe Restrisiko: Wenn der Vorbesitzer unterm Deckel eine Überraschung versteckt hätte

Blendenwirbel hat geschrieben:
Vorher würde ich erstmal
.... im Baumarkt erkundigen, wie Risse im Kunststoff zuverlässig geflickt werden können
Baumarktspezialisten sind da m.E. nach meist die falsche Adresse. Selten so doofe Empfehlungen/Tipps erhalten wie dort.
Das ist Polycarbonat, also Kleber dafür. Ev. mit Glasfasergewebe an der Stelle. Sogar ein Abdichten mit Silikon auf der Rückseite könnte schon funktionieren.

Blendenwirbel hat geschrieben:
Da Pentax bei SLR-Kameras ja mit Metallchassis protzt
Ist mir neu, dass Pentax bzw. Ricoh hier protzt. So unterschiedlich werden Texte/Werbung wahrgenommen.

Blendenwirbel hat geschrieben:
Metalle sind verformbar, viele Kunststoffe aber spröde. Edelstahl ist feuchtigkeitsresistent, Magnesium jedoch nicht!

Das stimmt, aber so schnell verbiegt sich das Edelstahlchassis nicht. Das dürfte kaum was abbekommen haben.
Magnesium ist in der tat empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Ich habe mal eine K5 geöffnet, da war das Magnesiumchassis an vielen Stellen so richtig weiss korridiert. Die war aber extrem viel auf See, bekam Gischt ab etc., da darf das passieren. Magnesium ist halt leichter, das kommt der K5/3 etc. zugute.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 07:51 
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Registriert: Mo 10. Aug 2015, 15:33
Beiträge: 164
Mit »riskant« meinte ich, dass man da m.E. leicht was kaputtbasteln kann. Also nach Demontage nicht wieder einwandfrei zusammenkriegt.
Da könnte ich skurrile Anekdoten erzählen (Metz 40 MZ-2, SCA-Adapter etc.)...
Wenn dazu spezielle Schraubendreher erforderlich sind, würde mich das schon abschrecken...

Blendenwirbel hat geschrieben:
Da Pentax bei SLR-Kameras ja mit Metallchassis protzt
Ist mir neu, dass Pentax bzw. Ricoh hier protzt. So unterschiedlich werden Texte/Werbung wahrgenommen.


Das sollte nur eine gutgelaunte (= flapsige) Formulierung sein, keine (Ab-)wertung!

Edelstahl ist nicht nur verformbar, sondern auch elastisch, weshalb der Schaden vermutlich nur kosmetischer Natur sein dürfte.

Glückauf!

Eddy


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 08:29 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1658
Blendenwirbel hat geschrieben:
Mit »riskant« meinte ich, dass man da m.E. leicht was kaputtbasteln kann. Also nach Demontage nicht wieder einwandfrei zusammenkriegt.
Da könnte ich skurrile Anekdoten erzählen (Metz 40 MZ-2, SCA-Adapter etc.)...
Wenn dazu spezielle Schraubendreher erforderlich sind, würde mich das schon abschrecken...

Edelstahl ist nicht nur verformbar, sondern auch elastisch, weshalb der Schaden vermutlich nur kosmetischer Natur sein dürfte.

Was mich da immer wieder überrascht ist halt wieso dann gleich erstmal "abschreckende Antworten" kommen.
Der TO hat ja explizit gefragt ob jemand damit Erfahrung hat und nicht wie man es nicht macht.

Dass das historische preussische Wurzeln hat, die sich tief in der deutschen Natur festgefressen haben und viel Rostlöser benötigen, ist dabei hoch interessant:
Wenn Du eine Wegbeschreibung machst, ist es das sinnloseste, z.B. zu schreiben "fahr nicht die zweite nach links, denn....da .... oh Gott...*"
Du schreibst einfach "fahr die zweite nach rechts" Fertig!

Noch schlimmer wenn man als Beifahrer einem unsicheren Fahrer solche Anweisungen gibt.
Der wird noch mehr verunsichert.

Die Gebrüder Grimm und Gevatter Wilhelm Busch haben das auf Ihre Art auf die Spitze getrieben.

Nur ganz langsam geschieht da ein Umdenken/richtig lernen, insbesondere wie man ein Kind "vorbereitet" statt es zu "erziehen" .... diese Bezeichung sagt eigentlich schon alles, im englischen viel treffender "to raise"
Ein "Aufrichten" statt mit Ängsten vollzustopfen.
US-Sprichwort über die Deutschen: "Wenn nicht verboten dann nicht erlaubt"

Wenn jemand sich beim Fotografieren nach Av oder Tv oder P Modi-Nutzung fragt, hofft er auf stimulierende Antworten, nicht auf Antworten von AUTO-oder SCN Usern, die ihn vor Av etc. warnen?!

Und so sehe ich das auch bei Anfragen wegen Reparaturen!*

Diejenigen, die das nicht können/wollen/sich zutrauen, sollten sich m.E. nach da erstmal eine gute Zeitlang zurückhalten.

Dein Beispiel mit den JIS Schraubendrehern ist eigentlich ein sehr gutes Beispiel:

Wenn ich da schreibe, dass das mit PH00 gut geht, dann ist eigentlich alles gesagt.
Dann geht das gut. Wenn das dann noch immer abschreckend ist, hat das mit einem selbst zu tun, ist auch o.k. doch wenn ich aus was auch immer für Gründen nicht schwimmen kann werde ich andere doch davon nicht abhalten, oder?

Dass man bei regelmässigem DSLR und Objektiv-Schrauben sich JIS zulegt.... great, what a Bereicherung:
Die Dinger sind sehr günstig in erstklassiger Qualität als Set zu finden, google mal "Vessel 125610".
Gehärtete Spitzen, lang um auch an schwierige Stellen ranzukommen, ersetzen jeden PH00 und PH000.

Man könnte es nun noch verkomplizieren und den japanischen JCIS Standard dazu nehmen, doch Vessel war einer der Mitgründer diesen, das war eine sehr intelligente Sache.
JIS ist PH überlegen, alle Motorradschrauber die mal japanische Maschinen repariert haben können ein Lied davon singen, die habe gejauchzt als sie JIS entdeckt haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 09:38 
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Diejenigen, die das nicht können/wollen/sich zutrauen, sollten sich m.E. nach da erstmal eine gute Zeitlang zurückhalten.


100% Zustimmung :2thumbs:

_________________
Gruß Jürgen

Bilder bei 500px:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 13:15 
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Registriert: Mi 6. Apr 2022, 07:25
Beiträge: 506
Hallo,

zunächst mal Danke für die vielen Anregungen. Nachdem mir Solunax ein Ersatz-Gehäuseteil zur Verfügung stellen kann (vielen Dank für das Angebot!) habe ich mal versucht, den defekten Deckel abzuschrauben, was tatsächlich sehr einfach ist. Ich habe einen passenden Kreuzschlitz-Schraubendreher aus einem Set von Uhrmacherschraubendrehern verwendet. Man muss alle 9 Schrauben auf der Unterseite herausdrehen, danach kann man den Deckel abnehmen, er ist nirgendwo festgeklipst. Was darunter zum Vorschein kommt, zeigen die Fotos. Das Edelstahlskelett macht einen nahezu unverwüstlichen Eindruck, aber die Elektronikplatinen und die Flexleiter muss man natürlich vorsichtig behandeln.

Da verschiedene Arten von Schrauben verwendet werden, habe ich zuvor eine Skizze der Kameraunterseite gemacht und dann jede Schraube mit dem beliebten transparenten Klebefilm darauf an die entsprechende Stelle geklebt, so ist alles dokumentiert und geht nichts verloren. Aus dem abgeschraubten Gehäuseteil fällt dann die Batterieabdeckung heraus, hier muss man aufpassen, dass der Metallstift zur Befestigung nicht verloren geht.

Fazit: Alles halb so wild, mit ein wenig Fingerspitzengefühl und handwerklichem Geschick kann man die Reparatur selbst machen. Am besten zwei Stunden vorher keinen Kaffee trinken, Zittern erschwert die Sache. Das heißt natürlich nicht, dass es bei jeder Kamera so einfach ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 14:00 
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Registriert: Di 25. Sep 2012, 20:38
Beiträge: 1403
Glückwunsch zur erfolgreichen Operation und viel Spaß weiterhin mit der Kamera.

Hat das Abnehmen der Bodenplatte Auswirkungen auf die Abdichtung? Ist da ein Gummi-was-auch-immer Dichtzeugs was man mühsam in die Führungen quetschen muß oder muß man weiteres beachten zur Herstellunge der "Originaldichtheit" ? Am besten wäre ja mit Aufschrauben der neuen Bodenplatte ist die Dichtung wieder hergestellt. Ist das wirklich so einfach?


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 Betreff des Beitrags: Re: Reparatur K200D Gehäuse
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 14:19 
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Registriert: Mi 6. Apr 2022, 07:25
Beiträge: 506
Die Dichtungen sitzen zum Teil im Kameragehäuse und in der Nähe der Batterieklappe im Deckel. Beim Abschrauben des Deckels sind die Dichtungen alle an Ort und Stelle geblieben, das sollte beim Zusammenschrauben wieder alles passen. Man muss nur darauf achten, das die Dichtungen sauber sind.


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