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BeitragVerfasst: Fr 17. Mär 2023, 19:38 
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Heute brachte mir eine Bekannte eine neu erstandene Pentax K-S2, angeboten mit angeblich nur 200 Auslösern, ich riet ihr zu dem Kauf, da auch die angebotenen Objektive eine gute Einsteiger Kombination gewesen wären. Doch leider "ging der Schuss" erstmal nach hinten los:

Es zeigte sich wieder, dass auch eine K-S2 mit wenig Auslösern nicht immun vor dem Blendensteuerungsdefekt ist, wobei diese keine 200 sondern 991 Auslöser aufweist:
Bild

Ich nehme die Gelegenheit wahr, diese K-S2 dazu her zunehmen um zu zeigen, wie man den Blendensteuerungsdefekt, auf Englisch kurz ABF = Aperture-Block-Failure oder Dark-Image-Syndrom = Dunkle-Bilder-Synstrom sicher und eindeutig feststellt.
Es geht um das festhängende Solenoid, das sehr viele der K-30, K-50, K-500, K-S1 und K-S2 ereilt, ebenso viele K-70, die bis Dez. 2020 gebaut wurden*
Ab Jan. 2021 ist die K-70 davon gefeit, da ein richtig gut modifiziertes Solenoid verwendet wurde.
Bei den K-S2 und K-70 hat man ab Dez. 2015 schon bessere Solenoide verwendet, die fallen weniger häufig aus, diese hier z.B. wurde im Mai 2017 hergestellt. Fällt sie aber aus, ist es genauso wie mit den Pentaxen vor Dez. 2015: Völlig unterbelichtete Bilder!

Vermutet man den Blendensteuerungsdefekt, auf keinen Fall die Kamera im Menü zurückzusetzen! Das verzögert den Test nur unnötigerweise!

Manche kamen auf die unseelige Idee, minutenlang Serienfotos aufzunehmen um das Solenoid (kurzfristig) mit Gewalt zu lösen! Da kann sich der sehr komplexe Mechanismus der Blendensteuerung so böse de-justieren, dass die anschliessende Justagearbeit viel zu aufwendig wäre: Stundenlange Arbeit, da sehr aufwendig, letztendlich viel zu teuer.

Vermeidet man das, kann man die Pentax entweder mit dem angegebenen Fehler an DIY-Freudige verkaufen oder sich selbst an die Reparatur wagen (Links zu den entsprechenden Anleitungen am Ende dieses Posts)

Ich habe hier ein SMC Pentax F50mm/f1,7 Objektiv verwendet, da es mein Standard dafür geworden ist:

1. Modus/Wahlrad auf Av stellen:

Bild

2. Offenblende F 1.7 wählen:
Bild

Bei festhängendem Solenoid sieht das aufgenommen Bild dann so aus:
Bild

Helle ich es extrem stark auf, kann man sogar noch irgendetwas erkennen,
was, bleibt aber noch stark "in Frage":
Bild

Auch bei F 5,6 ist fast nichts zu erkennen, noch immer völlig unterbelichtet,
dem Namen "dark-image-syndrom" alle Ehre machend:
Bild
Ich werde das nicht verändern, die nächsten Stufen zeigen ja, was kommt

Hier F 12: Das Motiv, die Blüten einer Felsenbirne, wird erkennbar:
Bild

Und nun die Blende ganz zu, F 22, erkennbar, aber natürlich stark verpixelt:
Bild

Bei ganz geschlossener Blende arbeitet das Solenoid überhaupt nicht,
da "gelingen" natürlich alle Aufnahmen, wobei von gelingen natürlich keine Rede sein kann,
jeder weiss, wie negativ sich zu starkes Abblenden auf die Qualität auswirkt, ganz unabhängig davon, wieviel ISO eine DSLR kann.

Der Blendensteuerungsdefekt zeigt sich i.d. Regel wie folgt:

a) nach langer Nichtnutzung (das habe ich im Detail erklärt)
b) Anfangs ist erst Mal jede erste Aufnahme dunkel/schwarz/unterbelichtet
c) Im LiveView-Modus funktioniert eine zeitlang alles wie normal. Denkt man zumindest, aber das ist eine Täuschung:
Jede Pentax ab der K30 und mit einem Solenoid in der Blendensteuerung schaltet in LV zur Belichtung auf F4,0! Blickt man im Moment des Umschaltens in LiveView von vorn ins Objektiv, sieht man bei intaktem Solenoid wie die Kamera die Blende auf f 4.0 schaltet, man sieht die relativ weit geöffnete Blende:
Bild
Eine lichtstarke Festbrennweite lässt das natürlich besser erkennen als z.B. ein Kitobjektiv, das z.B. bei 18mm erst mit f3.5 oder gar f4,0 "beginnt"!

Hängt das Solenoid aber fest, bleibt die Blende geschlossen:
Bild

Dass es trotzdem erstmal eine brauchbar belichtete Aufnahme gibt, liegt daran, dass im LiveView-Modus der Spiegel hochgeklappt und der Verschluss offen ist (Motor + 2 tiefer sitzende Solenoide dauernd im Einsatz). Wird ausgelöst, klappt der Spiegel runter und der Verschluss schliesst sich um nochmals zu öffnen. Dadurch steht für eine kurze Zeit ein Extra an Strom zur Verfügung, der hilft, dass das Solenoid (eine Zeitlang!) nochmal schaltet. Die Exifdaten zeigen aber, dass die Belichtung nicht korrekt ist sondern nur "so lala", da die Messung durch die geschlossene Blende erfolgt war.

Bei den Pentax K30/50/500 können ja mittels dem AA-Adapter auch Ni-MH Akkus, insbesondere die Eneloops verwendet werden. Diese liefern von Natur aus mehr Strom (trotz etwas geringerer Spannung, die wird aber sowieso nachgeregelt/stabilisiert).
Deshalb funktioniert das Solenoid bei Einsatz von Eneloops auch häufiger "noch" normal.

Bitte hier keine unnötige Diskussionen, hier sollen nur Fragen beantwortet werden, wenn etwas unklar wäre. Auch kein "meine Pentax funktioniert aber einwandfrei", das ist unnötig.

Dieser Thread soll einfach helfen, das "Syndrom" bzw. den Defekt eindeutig zu indentifizieren.

Die entsprechenden Tutorials, wie man das dann 100% löst/repariert, hier:







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