Hallo!
Es gäbe hier noch eine gemeine, aber theoretisch mögliche Fehlerquelle für einseitig auftretende Unschärfen, gerade dann, wenn das Motiv sich im Unendlichen befindet. Eine Fehlerquelle, bei der das Objektiv völlig unschuldig ist:
Nehmen wir mal an, der sich bewegende Sensor bei der Bildstabilisierung bleibt nicht exakt in einer Ebene, sondern "kippt" auf einer Seite leicht nach vorne, Richtung Objektiv. Bei kurzen Brennweiten mit ihren extrem geringen Schärfentiefen im Bildraum (ich spreche nicht von der Schärfentiefe im Objektraum, die ist bekanntermaßen groß bei Weitwinkel!) würde das sofort zu Unschärfen führen. Gegenstand im Unendlichen heißt Bildweite gleich Brennweite. Hier wäre aber die "Bildweite" kürzer als die Brennweite, was zu keiner realen Abbildung führt. Ergo: Matsch...
Ich kenne diesen Effekt zu gut aus früheren Analogzeiten mit Rollfilmen und Wechselmagazinen, welche den Film um 180° um Umlenkrollen geführt haben. Wenn der Film da eine Zeitlang im Magazin war, irgendwann mal um ein Bild weiter transportiert wurde, dann hat sich ein Teilbereich des Films, welcher sich die ursprüngliche Krümmung "gemerkt" hat in Richtung Objektiv gewölbt. Eine z.B. Landschaftsaufnahme mit einem Weitwinkel wies dann "unerklärliche", leichte, aber deutlich erkennbare kontrastarme Bereiche in Teilen des Bildes auf. Haben viele nicht geglaubt, hat aber zu Konstruktionen mit Ansaugen des Films geführt (Contax RTS III, Vakuummagazin für 220er Filme Contax 645). Das nur als historischer Hintergrund für die jüngeren Kollegen hier im Forum ...
Kurz: Vielleicht "zickt" auch der IBIS...

Sollte man aber durch Abschalten eventuell ausschalten können, falls nicht schon die Ruhelage dejustiert ist...
Gruß
Uli
Nachtrag: Nochmal, ein eventuell (leicht) dejustierter Sensor würde sich besonders bei Aufnahmen mit kurzen Brennweiten und Objekt im Unendlichen bemerkbar machen. Bei längeren Brennweiten und/oder Motiv in kürzerer Entfernung würde da gar nichts ungewöhnliches auffallen. Beurteilt mal Eure Motive nach diesen Kriterien.