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K-50 fit gemacht.

Fr 9. Mai 2025, 09:55

Nachdem ich den AF-Sensor erfolgreich justieren konnte, wurde mir dann doch gewiss, dass auch die Stützbatterie fällig ist, denn sie verkürzte doch deutlich die verfügbare Akkukapazität, weil sie sehr viel Strom verbrauchte. Und wenn ich schon das Gehäuse offen habe, wurde auch gleich noch der Solenoid getauscht, den hatte ich mir ebenfalls für den Fall der Fälle schon besorgt. Aktuell mit noch unter 10000 Auslösungen war der grüne Solenoid noch unauffällig, aber früher oder später wird auch dieser sich bemerkbar machen

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Die Stützbatterie auslöten war schon nicht ohne. Ich nahm eine feine Lötspitze, musste sie aber recht heiß machen, um das Lot flüssig zu bekommen. Nach ein paar Ankäufen gelang es mir aber, die Stützbatterie auszulöten und die Lötstellen neu zu präparieren.

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Mit etwas neuem Lot fand dann der Supercap, ein ELNA 3,3V mit 0,22F an seinen neuen Platz. An der Aussparung auf dem Mainboard sieht man, das man anscheinend auch Platz für so einen Supercap gelassen hat. Passt perfekt.

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Über den Kondensator zog ich noch etwas Schrumpfschlauch, damit es zu keinem Kontakt zur Abschirmung der Rückwand geben kann.

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Von der Bauhöhe ragt der Kondensator schon etwas höher als die Nachbarbauteile heraus.

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Der Solenoid ist der übliche Verdächtige aus China, 1. Generation.

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Wachablösung... Ich kann die Beschreibung von Solunax bestätigen. Das Joch ging beim ersten Heraussziehen vom China-Solenoiden deutlich schwerer, ich musste schon recht kräftig für so ein kleines Teil dran ziehen. Der weiße Solenoid aus Japan geht spürbar leichter.

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Der neue, weiße an seinem Platz. Ich habe die Befestigung noch mit Nagellack fixiert.

Bei der Wiedermontage des Gehäuses machte ich dann eine kleine Pause, in dem ich beim noch offenen Boden schon mal den Akku einschob und das Datum einstellte. Danach zog ich den Akku wieder raus und montierte alles fertig. Anschließend den Akku wieder rein, vielleicht so 20min vergangen. Das Datum war immer noch wie eingestellt da. Dann einige Probebilder, auch bei offener Blende 1,4 (FA 50mm) korrekte Belichtung, Solenoid funktioniert ebenfalls.
Zuletzt geändert von DonAndres am Fr 9. Mai 2025, 10:06, insgesamt 2-mal geändert.

Re: K-50 fit gemacht.

Fr 9. Mai 2025, 10:02

Dann fiel mir noch auf, dass der Hilfsspiegel für den AF-Sensor etwas Schmutz in Form von Spritzflecken drauf hat. Keine Ahnung, wie die mal da hin kamen. :ka:

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Mit einem Wattestäbchen und ein wenig Alkohol konnte ich sie entfernen.

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Der AF-Sensor (im Servicemanual "M-100") hat sogar vergütete Linsen. Denn habe ich vorsichtshalber auch gleich noch gereinigt.

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Fertig für den zukünfitgen Einsatz. Demnächst kommt meine K-30 auch dran. Hier muß ich dann noch den Akkuhaltehaken reparieren.

Re: K-50 fit gemacht.

Fr 9. Mai 2025, 13:08

Fetten Respekt!!!
Top Arbeit und gute Bebilderung. :thumbup:
Warte dann auf Deine handwerklichen Künste bei der Reparatur des akkuhaltehakens an der K30, wenn Du das ordentlich machst, darfst Du meine auch zur Reparatur haben… :mrgreen:

Re: K-50 fit gemacht.

Fr 9. Mai 2025, 13:15

Gut gemacht. Ja, der Unterschied der Haltekraft ist m.E. nach sehr gut spürbar.

Wenn Leute am Anker des Chinasolenoids feilen bzw. ätzen, ist der erstmal auch leichter herausziehbar, aber nach einiger Zeit ist es wieder dasselbe, das liegt an der Legierung.

Wichtig ist eben zu wissen, dass der Supercap wie hier von Elna die Kapazität nicht für die gesamte Zeit des Ladens eines Akkus hält, zumindest ist das meine Beobachtung nach Reparatur einiger K50/50 über einige Tage. Das Positive aber: Der Supercap wird die Lebensdauer der Kamera gewiss überstehen.

Was den AF-Sensoren angeht: Der hat eine Kunststoffbeschichtung. Da wäre ich vorsichtig mit Alkohol.

Zur Reinigung des Subspiegels: Das sollte man nur dann tun, wenn man sehr ruhige Hände hat und sich sicher ist während man das tut.
Der ist sehr filigran aufgehängt und mit etwas zuviel Druck ist die Justage hinüber, der AF wird zur Katastrophe, vorallem aber ist das kaum zu richten bzw. mit enormem Aufwand, wenn überhaupt.

Ich habe mal den Tipp gegeben, das Innere einer Pentax mit einem Staubsauger zu reinigen (natürlich in einem Raum mit wenig Staub in der Luft, z.B. Badezimmer). Da gingen die Proteste bzw. Ängste durch mehrere Decken... was für ein Schwachsinn... etc.
Ich habe das viele viele Male gemacht, nie passierte etwas. Das ist "die Angst vor dem Unbekannten", zwar verständlich aber .... "Angst Essen Seele auf".

Seit einigen Jahren habe ich zwar einen Muntz EPA Spezialsauger dafür (keine elektrostatische Ladung möglich) aber nötig wäre der nicht mal.
Natürlich ist man da vorsichtig, dosiert die Saugkraft, geht nicht an die Lamellen oder den Spiegel.

Als ich dann davon schrieb, dass ich so schon -zig Mal Ventilatoren von PC's und Notebooks gereinigt habe, kam sogar die Befürchtung von jemandem,
dass dann ja der Ventilator Spannung produziert und aufs Mainboard "schickt" die dann höchst gefährlich werde.
Nun ja, Gottes Zoo hat ja Platz für Vieles.


Aber beim Reinigen des Subspiegels sollte man wissen, was man tut!

Re: K-50 fit gemacht.

Fr 9. Mai 2025, 16:04

Keine Sorge, ich bin den Umgang mit Feinoptiken und Feinmechaniken gewohnt. Ich gebe immer nur soviel Kraft wie nötig und wie das Feedback vom Teil kommt. Solche Sachen sind nichts für Grobmotoriker. Ich habe danach ohnehin nochmal alles geprüft, alles ok, auch den Fokus. Optische Kunststoffe sind robust gemacht und bekommen Hartvergütungen. Ohne diese Technik hätten wir heute immer noch Glasbrillen. Welche Optik wird stärker geschrubbt als eine Brille? Das hat auch die Sensoroptik klaglos weggesteckt und da bin ich auch nur sanft mit dem Wattestäbchen rüber. Zudem nur sehr wenig Alkohol, nicht tränken.

Re: K-50 fit gemacht.

Sa 10. Mai 2025, 08:43

DonAndres hat geschrieben:Keine Sorge, ich bin den Umgang mit Feinoptiken und Feinmechaniken gewohnt. Ich gebe immer nur soviel Kraft wie nötig und wie das Feedback vom Teil kommt. Solche Sachen sind nichts für Grobmotoriker. Ich habe danach ohnehin nochmal alles geprüft, alles ok, auch den Fokus. Optische Kunststoffe sind robust gemacht und bekommen Hartvergütungen. Ohne diese Technik hätten wir heute immer noch Glasbrillen. Welche Optik wird stärker geschrubbt als eine Brille? Das hat auch die Sensoroptik klaglos weggesteckt und da bin ich auch nur sanft mit dem Wattestäbchen rüber. Zudem nur sehr wenig Alkohol, nicht tränken.

Ich sorge mich nicht um Dich, sondern die Warnung gilt gegenüber denjenigen, die im Forum lesen und z.B. das Reinigen des Subspiegels auf die leichte Schulter nehmen. Denn dessen Aufhängung ist sehr filigran.

Was optische Kunststoffe angeht, da bin ich mir alles andere als sicher:
Ich habe einmal ein arg verschmutztes Okular einer älteren Pentax mit reinem Isopropanol und Wattestäbchen gereinigt, das war anschliessend blind!
Insoweit bin ich da sehr vorsichtig.

Ich hatte mal den ganzen AF-Block einer *ist-DS oder DL ausgebaut, also inkl. AF-Sensor, zusammen mit dem Spiegel und Subspiegel um Reinigungstests zu machen. Der Subspiegel kann mit Alkohol gereinigt werden, aber beim Kunststoff des AF-Sensors bin ich mir unsicher,
der sah dem des Okulars sehr ähnlich. Leider habe ich den nicht mehr.

Hier zwei Bilder eines PDAF Moduls einer K3:
https://live.staticflickr.com/65535/542 ... dac0_k.jpg
https://live.staticflickr.com/65535/542 ... 10b2_k.jpg

Man sieht, Pollen ohne Ende!

Das erklärt meiner Ansicht nach auch scheinbaren besseren AF, wenn man z.B. eine ältere K-3 mit einer neuen KP vergleicht.
Da wurde oft geschrieben, der AF der KP sei deutlich besser. Schrieb Ricoh auch, als die KP rauskam, Tests haben das (anscheinend!) bestätigt.
Nur wie wird da getestet? Eine K-3 mit wievielen Auslösern und ev. verschmutztem PDAF-Modul, Subspiegel und AF-Sensor gegen eine neue KP.
Klar ist da der AF besser.

Denn Fakt ist, der AF der KP ist mit dem der K-3 100% identisch:
SAFOX11 mit 27 AF Sensoren, davon 25 Kreuzsensoren und 3 mittigen Phasenerkennungs-Sensoren wie auch bei der K1
(K-5II/s, K-S2, K70 und KF haben dero einen) mit einer Flux-Empfindlichkeit von 2,8 (gegenüber 5,6 bei den älteren).
Siehe:
https://www.ricoh-imaging.co.jp/english ... chnic/001/

Hier der Subspiegel einer K-30 verschmutzt:
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und hier ein ausgebauter und gereinigter:
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und so richtig verdreckt der einer K-5 mit sehr vielen Auslösern:
https://i.imgur.com/l6MwqSN.jpeg
Aus diesem sagen wir mal "beunruhigenden" Thread:
https://www.pentaxforums.com/forums/172 ... ted-2.html
Da wurde "falsch" gereinigt, der Subspiegel ist "hinüber"!

Da sieht man auch schön die semitransparente Öffnung durch den Hauptspiegel, was erklärt, wieso ein verschmutzter Subspiegel den AF extrem verschlechtern kann.

Nochmals: An Deinen Fähigkeiten zweifle ich nicht im Geringsten, es geht darum: Forenmitglieder wie auch Nichtmitglieder lesen hier mit.
Und sie sollten wissen, dass man da nur ran darf/kann wenn man genau weiss was man tut.

Im Sinne des Sprichwortes:
"Wenn man weiss, wie man etwas tut, dann kann man tun, was man will,
Wenn man aber nicht weiss, wie man es tut, kann man auch nicht tun, was man will"

Geht zurück auf den (etwas einfacheren) Aphorismus vom einem eidgenössischen Psychologen namens Bänzinger, der das so ausgedrückt hatte:
"Wenn man weiß, was man tut, kann man tun, was man weiß."

Re: K-50 fit gemacht.

Sa 10. Mai 2025, 12:05

Alles klar, so habe ich das auch von Dir verstanden :thumbup: Ich warne da auch lieber, denn wenn man nicht genau weiß, was man da tut, kann schnell mal was daneben gehen. Bei meinen HiFi-Reparaturen sind mir auch manche Geräte untergekommen, wo "Internetleser" irrtümlich glaubten, das wäre ja "einfach" und entsprechend war dann der Schaden...
Natürlich kann ich verstehen, dass viele Leute die Reparaturkosten scheuen. Das ist dann immer eine Abwägung zwischen finanziellen Schmerz oder das Risiko des "kaputtreparierten" Schmerzes.

Das erste, verlinkte Bild von Dir zeigt, dass der AF-Sensor, im Manual der K30 als "M-100" bezeichnet, sogar in der K3 noch verbaut wird. Ich kenne mich mit Chemie nicht so gut aus, kenne es aber auch, dass bestimmte Kunststoffe empfindlich gegenüber Alkoholen sind. Schellack ist z.B. kein Kunststoff, aber alkohollöslich. Also nie alte Möbel mit Schellack oder alte Schellackplatten mit alkoholhaligen Reinigern behandeln. Die werden auch sogleich "blind". Aber bei Modellen ab der Jahrtausendwende gehe ich von modernen Werkstoffen aus.

Bei einem astronomischen Okular ist mir das aber auch ähnlich passiert. Das war schon alt und sehr mit Augenfett auf der Augenlinse versehen (stand so über Jahrzehnte in einer Sternwarte), dieses hatte die Vergütungsschicht bereits angelöst, welche nach der Reinigung mit Reinstalkohol gleich mit weggewischt war. Hinzu kommt, das Vergütungsschichten aus den 60er-70ern noch sehr empfindlich waren. Das hat sich über die Jahrzehnte deutlich weiter enwickelt. Ich habe aktuell eine Brille mit Hartvergütung (reinigungsfest) und 99,5% Transmission pro Schicht (sowas auf einem Objektiv wäre schon klasse). Man sieht auf dem Kunststoffglas fast keine Reflektion mehr.

Was optische Reinigung angeht, für Foto kann ich die Reinigungskits empfehlen, welche aus China unter verschiedenen Labeln angeboten werden, u.a. auch Rollei. Mit denen kann man sehr gut reinigen, ohne Schäden an der Optik zu riskieren. Auch hier natürlich gefühlvoll und immer nur soviel wie unbedingt notwendig.

Bei meiner K-50 musste ich schon vor dem Eingriff feststellen, dass der AF-Sensor etwas weniger empfindlich ist. Bei lichtschwachen Objektiven ab f6 kurbelt bei kritischen Lichtverhältnissen schon mal das Objektiv von Ende bis Ende durch und findet den Fokus nicht. Meine K-30 ist da noch etwas empfindlicher und packt das meistens, fängt mit dem Kurbeln erst etwas später an (beide mit lichtschwachen Superzooms). Mit Kontrast-AF auf dem Bildsensor ("Liveview") funktioniert der AF bei der K-50 auch bei sehr lichtschwachen Motiven noch. Daran hat die Reinigung jetzt auch nichts geändert. Für normale Motive, die man zu über 95% hat, funktioniert der AF aber einwandfrei und das reicht mir.
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