Sa 6. Apr 2024, 08:24
Nuftur hat geschrieben:Ich habe den verlinkten Artikel angelesen, noch nicht durch. Aber mir stellte sich bereits die Frage: Soll das allgemeingültig sein, oder nur auf eine bestimmte Konfiguration bezogen? Ich meine, wir verwenden doch massenhaft Altglas, ohne dass uns was aufgefallen wäre. Meine drei Feen stammen auch aus der Filmzeit und sind an der K-1 scharf.
VG Nuftur
Das ist allgemeingültig, Glas beeinflusst den eigentlich für Luft gerechneten Strahlengang. Bei längeren Brennweiten fällt das kaum auf, da hier der Durchgang nahezu parallel zur optischen Achse bis zum Bildrand hin erfolgt und deshalb mit korrigiertem Fokus praktisch komplett zu kompensieren ist. Nur bei weitwinkligen Objektiven, bei denen das Licht ja fast punktförmig von der hinteren Linse weit hinten in der Kamera ausgeht, ist der schräge Weg durch den Filter am Rand deutlich länger als in der Mitte des Sensors. Dadurch, dass das Licht nicht senkrecht durch das Glas geht, lässt sich das auch nicht komplett durch eine Fokusanpassung korrigieren, was zur messbaren Auflösungsverringerung führt.
Der gleiche Effekt tritt übrigens auch bei Filtern
vor dem Objektiv auf. Gerade solch dicke Sachen wie Polfilter oder einige Lichtverschmutzungsfilter verringern die Auflösung von weitwinkligen Optiken messbar und bei genauer Betrachtung auch sichtbar, z.B. bei Aufnahmen des Sternenhimmels in großem Druck.
Ob die messbaren Effekte für die praktische Anwendung relevant sind, kann jeder selbst beurteilen, das hängt stark vom Motiv ab. Auch das für Filmkameras konstruierte FA 31/1.8 limited löst am Rand auf Film sicher ein klein wenig besser auf, trotzdem gehört es zu den besten Optiken an der K-1 in dem Brennweitenbereich.
Zuletzt geändert von Jee am Sa 6. Apr 2024, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.