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Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objektive

Fr 5. Apr 2024, 16:47

https://fotosaurier.de/?p=2657

bin durch Zufall drauf gestoßen und sehr überrascht; da ich selber erst mit Digital in die Fotographie eingestiegen bin (analog war ich nur ein Kompaktknipser) ein für mich bisher unbekanntes Phänomen; kann das jemand aus eigener Erfahrung nachvollziehen und ev auch bestätigen? Ich bin auf jeden Fall gespannt was er dazu weiter erforscht

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Fr 5. Apr 2024, 18:54

Bei Weitwinkelbojektiven aus der Filmära ist das nicht überraschend, da die Filter vor dem digitalen Sensor nicht in der optischen Konstruktion berücksichtigt sind. Bei längeren Brennweiten ist der wegen des gleichmäßigeren Winkels kleiner.

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Fr 5. Apr 2024, 18:57

Die Unterschiede liegen insbesondere bei kürzer werdenden Brennweiten
im Verlauf des Strahlenganges bei kleiner werdenden Blendöffnungen und
sind auf ältere Retrofokuskonstruktionen zurückzuführen, bei der weiter
außen liegende zentrumsferne Bereiche mit einem geringeren Winkel be-
dacht werden, da die Filmemulsionen einer geringere Tiefe gegenüber der
Bauweise der Bildwandler aufweisen. Foveon Bildwandler sind in dieser ein
eigenes Kapitel.

Bei zunehmend längeren Brennweiten sollten Unterschiede prinzipbedingt
abnehmen. Je paralleler die Bildwandler bespielt werden, desto besser soll-
ten die Ergebnisse werden. Qualitätvolle optische Systeme sind naturgemäß
Voraussetzung.

Beim Filmmaterial ist Feinkörnigkeit und eine entsprechende Entwicklung
Voraussetzung für Sinnhaftigkeit der Untersuchung.


abacus

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Fr 5. Apr 2024, 19:27

Hallo, interessanter Link.
Die Problematik des dicken filter stacks bei Sony Kameras ist im Prinzip bekannt. Es gibt sogar speziell angepasste Objektivversionen.
https://phillipreeve.net/blog/review-7a ... 4-fe-plus/

Ergänzung: Auch bei Pentax adaptiere ich i.d.R. nur Macro- und mittlere Teleobjektive, das funktioniert i.d.R. problemlos.

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Sa 6. Apr 2024, 05:38

Wickie hat geschrieben:Hallo, interessanter Link.
Die Problematik des dicken filter stacks bei Sony Kameras ist im Prinzip bekannt. Es gibt sogar speziell angepasste Objektivversionen.
https://phillipreeve.net/blog/review-7a ... 4-fe-plus/

Von der optischen Konstruktion her ist das übrigens Mikroskopobjektiven für Durchlicht nicht unähnlich. Die gibt es auch für verschieden dicke Deckgläser angepasst. Auch der (hauptsächlich für die Natrium-Doppellinie), der hinter das Objektiv kommt, beeinträchtigt die Schärfe im Randbereich von Weitwinkelobjektiven deutlich mehr als in der Mitte und funktioniert dort natürlich auch nicht gut.

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Sa 6. Apr 2024, 07:33

Dankeschön für die spannenden und interessanten Infos; da giibt es doch noch einiges was ich nicht wusste

Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objektive

Sa 6. Apr 2024, 07:41

Ich habe den verlinkten Artikel angelesen, noch nicht durch. Aber mir stellte sich bereits die Frage: Soll das allgemeingültig sein, oder nur auf eine bestimmte Konfiguration bezogen? Ich meine, wir verwenden doch massenhaft Altglas, ohne dass uns was aufgefallen wäre. Meine drei Feen stammen auch aus der Filmzeit und sind an der K-1 scharf.

VG Nuftur

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Sa 6. Apr 2024, 07:48

Nachdem was ich bisher aus dem Artikel und den Äußerungen hier entnommen habe, ist dies ein generelles Problem aber sehr stark abhängig vom Sensoraufbau und dem Objektiv; er schreibt ja auch, dass er eine Möglichkeit gesucht hatte diese Problematik für jeden Einzelfall zu ermitteln und dies dann auch nur für den Einzelfall gültig ist; zumindest meine Lesart

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Sa 6. Apr 2024, 08:24

Nuftur hat geschrieben:Ich habe den verlinkten Artikel angelesen, noch nicht durch. Aber mir stellte sich bereits die Frage: Soll das allgemeingültig sein, oder nur auf eine bestimmte Konfiguration bezogen? Ich meine, wir verwenden doch massenhaft Altglas, ohne dass uns was aufgefallen wäre. Meine drei Feen stammen auch aus der Filmzeit und sind an der K-1 scharf.

VG Nuftur

Das ist allgemeingültig, Glas beeinflusst den eigentlich für Luft gerechneten Strahlengang. Bei längeren Brennweiten fällt das kaum auf, da hier der Durchgang nahezu parallel zur optischen Achse bis zum Bildrand hin erfolgt und deshalb mit korrigiertem Fokus praktisch komplett zu kompensieren ist. Nur bei weitwinkligen Objektiven, bei denen das Licht ja fast punktförmig von der hinteren Linse weit hinten in der Kamera ausgeht, ist der schräge Weg durch den Filter am Rand deutlich länger als in der Mitte des Sensors. Dadurch, dass das Licht nicht senkrecht durch das Glas geht, lässt sich das auch nicht komplett durch eine Fokusanpassung korrigieren, was zur messbaren Auflösungsverringerung führt.

Der gleiche Effekt tritt übrigens auch bei Filtern vor dem Objektiv auf. Gerade solch dicke Sachen wie Polfilter oder einige Lichtverschmutzungsfilter verringern die Auflösung von weitwinkligen Optiken messbar und bei genauer Betrachtung auch sichtbar, z.B. bei Aufnahmen des Sternenhimmels in großem Druck.

Ob die messbaren Effekte für die praktische Anwendung relevant sind, kann jeder selbst beurteilen, das hängt stark vom Motiv ab. Auch das für Filmkameras konstruierte FA 31/1.8 limited löst am Rand auf Film sicher ein klein wenig besser auf, trotzdem gehört es zu den besten Optiken an der K-1 in dem Brennweitenbereich.
Zuletzt geändert von Jee am Sa 6. Apr 2024, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Digit. Sensoren ruinieren Auflösungsvermögen alter Objek

Sa 6. Apr 2024, 09:02

Aus den benannten Gründen werden insbesondere bei WW-Optiken
Retrofokuskonstruktionen zu Gunsten steilerer Einfallswinkel durch
Neuberechnung angepasst. Die Emulsionsschichten hatten praktisch
nur Kornstärke.


abacus
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