unscharfer Blutmond - warum?

Hallo zusammen,

ich brauche mal Eure fachkundigen Meinungen. Hab mich auch an dem Blutmond probiert, und mir war schon klar, dass da vom Balkon mitten in der Stadt mit dem DA-L 55-300 keine preisverdächtigen Fotos rauskomme. Aber dass die Bilder dann alle so brutal unscharf waren, hat mich dann doch überrascht. Der Autofokus hat den Mond „gefunden“ und den Fokusring bis an den Anschlag gefahren.

Pentax K-5 II, F6.3, 4 s, ISO 800, f=300 mm, Pentax DA-L 1:4-5.8, 55-300 mm ED. Crop 697x697 Pixel.

Woran liegt’s?

1. Ist es denkbar, dass das DA-L-55-300 wirklich so grottenschlecht ist und so unscharfe Fotos macht, trotz leichten Abblendens?
2. Ist es möglich, dass mit dem Fokusring etwas nicht stimmt und sich das Objektiv nicht wirklich auf unendlich fokussieren lässt sondern kurz vorher schon am Anschlag ist? Wenn ja, kann man da was gegen tun?
3. Oder doch Dunst in der Atmosphäre?
4. Oder Bewegungsunschärfe? Das Stativ stand sehr windgeschützt auf meinem Balkon im dritten Stock. Ist es denkbar, dass dort Vibrationen des Gebäudes bzw. des Balkons eine Rolle spielen?

Ich danke Euch schon mal im voraus!



Datum: 2018-07-27
Uhrzeit: 22:44:40
Blende: F/6.3
Belichtungsdauer: 4s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 800
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5 II

Na ja, der Mond bewegt sich halt um die Erde mit einer Geschwindigkeit von ca. 1km/s.

1. Belichtungszeit 4s = zu lang
2. manuell fokussieren evtl. mit Live View und Fokusierhilfe, wer weiß was der AF bei so wenig Licht scharfstellt

Zu lang belichtet, glaube ich. Der Mond bewegt sich ziemlich schnell und 300mm sind schon viel.

Nach den Erfahrungen, die ich vergangenen Freitag gemacht habe, würde ich auch sagen, die Belichtungszeit war einfach zu lang.
Schade, denn das Wetter schien gut gepasst zu haben bei dir.

Hallo,

4sek sind zu lang. Bei vollständiger Bedeckung sollte maximal 1,6sek belichtet werden bei 300mm
Zudem immer manuell mit Liveview fokussieren.
Stabi aus
Stabiles Stativ mit min. 2sek. Selbstauslöser

Schließe mich an: 4 Sekunden waren zu lang. Bei 250mm hatte ich schon bemerkt, dass mehr als 2 Sekunden nicht hilfreich waren... Also am besten nur eine... Und dann war zumindestens hier bei uns in der Gegend tatsächlich so viel Dunst in der Luft, dass ich auch mit meinem deutlich teureren DA* 60-250mm keine richtig scharfen Bilder hinbekommen hatte. Da hatte ich mit einem 60-Euro-Tele (Pentax-A 70-210mm f4) schon deutlich bessere Fotos vom Mond gemacht.

Hallo,

habe den Mond zwar auch nicht ganz scharf bekommen, aber doch halbwegs zufriedenstellend mit: 250mm beim DA*60-250mm, Blende f/4, Zeit 1/10s oder kürzer, scharf stellen nur manuell mit LV! Unendlich auf der Entfernungsskala ist nicht unendlich, sondern noch weiter weg - (damit der Autofocus nicht gegen das Ende schlägt). Aber in 105 Jahren haben wir ja wieder dieselbe Konstellation, dann klappt es bestimmt.

Gruß Rolf

Doktor B hat geschrieben:4. Oder Bewegungsunschärfe?

Ja, die ist im Bild erkennbar!

Beim DA HD 55-300 ist der Anschlag des AF-Ringes auch jenseits von unendlich wie ich im Live-View feststellen musste. Möglich das beides zusammen kommt bei dir.

Meine Bilder vom Blutmond warten noch auf der SD-Karte auf mich.

Die Ursache(n) für das unscharfe Bild sind ja nun geklärt.

Isidor hat geschrieben:Aber in 105 Jahren haben wir ja wieder dieselbe Konstellation, dann klappt es bestimmt.

Solange musst Du nicht warten. Am 21. Januar 2019 ist es schon wieder soweit. Ab 5:41 Uhr ist der Mond für etwa eine Stunde im Kernschatten. Blickrichtung ist westlich.