Mi 4. Jan 2017, 12:56
Bei der letzten Eingehtour auf den Nevado Pisco konnten wir unser Hauptziel erstmals sehen: Den Alpamayo (Bildmitte).
Man sieht die Südwestwand links im Schatten. Diese ist durchgehend 60° steil und besteht aus dem typisch tropischen Riffelschnee - Windgangeln von gigantischen Ausmaßen. Sichern ist nur mit langen Stangen möglich, da der Riffelschnee eine blätterteigartige Beschaffenheit hat. Dünne Eislagen und lockerer Schnee wechseln einander ab. Firnanker von mindestens 1m Länge erst hochschleppen, dann anbringen, das gangze Seilgeraffel dazu: Wir haben uns entschlossen, den Zeitgewinn durch den Verzicht an physikalischer Sicherung als Sicherheitsfaktor zu bevorzugen und wollen den Alpamayo ohne Seil und Haken besteigen.
Ich kann schon vorweg nehmen: Der Plan ging auf.
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Lagerleben im Basislager Arhuaycocha auf 4100m. Bis hierher wurde unser Gepäck von Eseln getragen. Für die nächsten Etappen ist der Bautrupp dran.
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Wir haben einen Tag Entspannung zur Anpassung an die Höhe eingeplant und nutzen den Tag, um uns in Lagernähe umzusehen. Nur wenig aufwärts kalbt der Gletscher aus dem Becken zwischen Pucahirca und Rinrihirca in die Arhuaycocha Seen. Heute, 25 Jahre später, sind die Seen nicht mehr getrennt sondern bilden einen großen See. Der Klimawandel lässt grüßen.
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Zurück ins Basislager: Hier leuchtet der stark verwächtete Westgrat des Pucahirca. Was für ein schauriger Anblick.
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Ade Basislager. Hier sind wir schon 600m höher an einem Biwakplatz, den wir nur für eine kleine Pause nutzen. Nur ein paar Meter weiter geht es auf den Gletscher, über den wir bis zum Hochlager auf 5400m aufsteigen wollen.
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Ein Blick zurück zum Arhuaycocha, zu Pucahirca und Rinrihirca. Die Gletscherseen liegen tief im Tal.
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Der Blick nach vor offenbart uns den schwereren Teil der heutigen Etappe: Rechts sehen wir den Südostgrat des Alpamayo. Unser Ziel liegt direkt rechts hinter dem Pass links der Bildmitte. Es sind nur noch gut 700 Meter zu steigen. Aber der Gletscher ist steil, spaltenträchtig und zum Schluss geht es mit vollen Gepäck noch ein kleines 50° Eiswändchen hoch. Man gönnt sich ja sonst nichts nach fast 1300 Höhemetern in dünner Luft...
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