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BeitragVerfasst: So 14. Nov 2021, 20:23 
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Ich war( bin ) mit dem Af meiner K1 recht gut zurecht gekommen. Nur der Puffer war immer ein bisschen der Hacken.
Dazu hat die K1 bei der Apsc nur 15 MP (öffters liest mann was von 24MP, weiß nicht wo die Info herkommt Lt Hersteller sind es nur 15MP) und dann noch Cropen, Iso hoch und schatten aufhellen . Oft kam dann nicht mehr das raus was ich gerne möchte.
Darum zog die K3/3 in den Haushalt mit ein. Selbst meine Frau , sehr skeptisch gegen die vielen Knöpfe, zieht die K3/3 nun ihrer alten K50 vor.
Der AF wird hier sehr kontrovers diskutiert, die einen sagen geht gar nicht, wärend "beholder3","GuidoHS" und "ulrichschiegg" und noch viele andere, laufend das Gegeteil präsentieren. Und was ich ganz toll finde :bravo: ,dazu auch Erklären wie und warum.

Die Frage oder besser "ich wollte es wissen " , was ist die K3/3 überhaupt leisten kann oder wo liegen die "neuen Grenzen" der Technik, im Pentax Universum?

Jetzt nur wie an die Grenzen bringen.
Das beste wäre ein schnelles Objekt das 3 diemensional in alle richtungen ( vor-zurück/hoch-runter/links-recht ) unterwegs ist. Dazu sollte es noch schnell sein und am besten nicht zu 100 % vorhersehbar (Richtungswechsel) sein. Und dazu sollte das mehrere Male
Oma mit Fahrrad und kleinkinder(sind eh nicht vorhanden) fallen schon weg, schnelle Hunde ( nur 2 diemensional und auch keine greifbar)
Dazu am besten noch ablenkungen mittels Hindernisse.
Mir viel nur ein: Tierpark mit Flugvorführung von Greifvögel ein

Jetzt ist erst mal ein bischen Manöverkritik zum Test angebracht :
1) ich ging viel zu unbedarft an die ganze Sache ran und merkte schnell das ich bei der notwendigen Geschwindigkeit dere Vögel,mit meiner körpermotorik überfordert war.
2) ich hab die voreingestellte Iso auf 6400 belassen und dazu noch auf TV mit 1250 gestellt, viel zu langsam . Dadurch kam noch die zeitintensive Suche was Bewegungsunschärfe ist und wo sitzt der Focus im Bilder , bei der Bildauswahl, dazu.
3) Immer wieder, hab ich dazwischen versucht im Programm Verbesserungen vorzunehmen, dies aber nicht notiert und dadurch kann zb. AF hold schwach/Stark Einstellungs veränderung nur vermutet werden :motz: .
4) mich viel zu wenig mit dem 150-450 vertraut gemacht und dabei anstatt eine von den 4 Focustasten, fehlerhafterweise öfters im affekt die Preset Taste gedrückt :klatsch:
5) Überhaupt auf die Idee zu kommen mit einem an APSC montiertem 150-450 in den Tierpark ( auch bei einer Flugshow) zu gehen. Die benötigte Brennweite wäre an Apsc 70-200 gewesen, das ganze um welten, einfacher, handlicher, Lichtstärker und vermutlich auch schneller,
5) die Fluggeschwindigkeit ( und die daraus resultierende fehlende Übung )war so schnell ,das nach dem Focus ansetzten, beim Losflug , nur noch eine Optische Verfolgung möglich war, ein Korigieren oder Kontrollieren von Brennweite oder des Focuskästchens war gar nicht möglich. Nach-Focusieren bzw. bei Focusverlust, erst nach dem ich den komplette Sucher optisch unscharf wargenommen hab.
6) Nur der Startplatz und das Ziel(manchmal nicht mal das) der Tiere waren vorgegeben, die Flugroute von den Tieren selber improvisiert gewählt

Nun Erstmal ein paar Bilder
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Es kommen noch weiter Bilder mit einem noch schnelleren Rotmilan
aber noch ein paar Daten :
Im Schacht 1 steckte eine " Lexar 64 GB SDXC 2 / V60/ U3 mit 250 M/s Lesegeschwindigkeit
ich hab an dem Tag 1700 Bilder :klatsch: mit nach Hause gebracht
davon waren ca 1400 von Vögel bzw. 1268 Bilder die der Flugshow zuzurechenen waren
Und jetzt kommt es :
Bei 891 Bilder :1st: war der Fokus am rechten Platz
bei 377 hat der Focus den Vogel verlohren oder nicht , beim Abflug gefunden( oder der Fotograf den falschen Focusknopf gedrückt).
da ist eine Erfolgsquote von 70% , wow :anbet:
Zum Vergleich von mir: an meiner K1 ca 240 Bilder davon 30-40 Scharf/Verwertbar (nur ca.15 % aber ausreichende Bildmaterial Menge)

Hier noch mal der noch schnellere Rotmilan

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#24 Da war er über mir und zu schnell
Leider kann ich an den Exifs nicht nachvollziehen wo ich auf "Hold stark und schwach" gewechselt habe ( mehrmals umgestellt).
wenn jemand weis ob es doch auslesbar ist und wo bitte melden !

Wo waren die Probleme
Beim Losflug eingestellt :
AF-Modus-C, Aktives AF-Feld M, SchärfePriorität, AF-Hold stark, Serienbild H und Motiverkennung
-Hold Stark
Beim losfliegen noch mit im Focusfeld z.b. Kanten der Hütten und Geländerverkleidung

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#24

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#25

#24+25 Bleibt der Focus (AF Hold stark) an starken Kanten hängen
dafür , siehe Bild #3+4+5+6+7 waren Hindernisse, die wenn der AF sein Ziel hatte, keine ablenkung

ich hab dann Nachkorregiert auf
-Hold leicht, wegen den Start Focus abweichungen vom Vogel

Dann war der stark strukturierte Eichenstumpf unterwegs ein "besseres" Ziel des AF und der Vogel nicht mehr so wichtig

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#25

genauso wie die Buchen, alle so ca 30 cm stark

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#26

interresant ist auch das der doch stark strukturierte Rassen für AF-Hold leicht schon ein besseres Ziel bietet . Ich vermute das hierbei das AE-Belichtungsmodul mitgearbeitet hat, da die lichtpunkte auf dem Rasen einfach eine bessere struktur wie der Vogel bietet.

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#27

Ich wer das ganze mal beenden , ist schon viel länger geworden wie gewollt .

Meine eigenen Überlegungen:
-der Fokus braucht Zeit sich an seinem Ziel zu verbeissen - bei Hold stark sollten beim anpeilen keine prägnanten Kanten im Bild liegen
evtl das Fokusziel an den Rand drücken um dies Kanten am Anfang aus dem Bild auszuschließen
- bei Hold leicht besser, aber es sollten keine kanten, andere Kontraste den Focus kreuzen.
Bei starken Lichtpunkten (durch z.b. Bäume, Gebäude ) ist es evtl empfelenswert den AF vom AE Modul zu trennen
Dann sind da noch : " Gesichtsvorwahl" und die einstellungen "Aktives AF-Feld "
Normalerweise wäre jetzt ein neuer Test mit den gewonnenen Erkenntnisse und dem 70-200 angesagt .
Wenn da nicht die Zeit wäre die das ganze erneut Testen
-die Bildrate werde ich nie mehr auf mehr wie "Serien Bild M " stellen. Was soll ich mit scharfen Romilan Bilder machen alle 15 m eins bei 400m entfernung bei voller Fluggeschwindigkeit.

Über Komentare, bzw. eine Beitragdiskusion zu dem Thema würde ich mich freuen !

Dankbar wäre ich auch über infos zu dem von mir leider nicht beachteten Themen " Gesichtsvorwahl" + "Aktives AF-Feld " im Bezug zu diesem Thema
Und bitte Nachsicht :oops: über meine Bildbearbeitung,Schreibfehler und Sensorflecken
Alle Bilder sind im Tierpark Tripsdrill aufgenommen
viele Grüße Michael

Noch was:
ich hab die letzten Tage eine Nikon Z9 Vorstellung von !2 Profifotografen ! gesehen. Dabei wurde ein Adler (kein Rotmilan) auf einer genau definierten und vorhersehbaren Streck mit Start und Ziel (keine Flugabweichung) fotografiert . Dabei wurden alles hoch gelobt aber angemerkt das der Fokus manchmal Probleme beim Start hatte, dabei fand der Fokus kein Ziel oder mochte das Ziel nicht akzeptieren. Dazu kamen keine Hindernisse ins Spiel und es war genau definiert wo der Vogel fliegt . Also das gleiche Ergebniss an Bilder aber ich hatte es schwerer , die K3/3 brauch sich wirklich nicht zu verstecken.
"Auser" es waren immer schöne grüne Focuskästchen im Sucher , aber ich hab nicht mal die Zeit den Kopf des Vogel warzunehmen, geschweige ein Kästchen :rofl:

_________________
Ich hab den Spaß 8-) für Qualität sind andere Zuständig


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BeitragVerfasst: So 14. Nov 2021, 22:05 
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:shock: :shock: :shock:
Aaaaahhhh... da ist ja alles drin
da müsste/könnte man jetzt eine Abhandlung über den „AF-C -Allgemein und Besonders - unter Berücksichtigung der Vogelfotografie“ schreiben... :d&w:

Vorweg:
das 70-200 ist nicht schneller als das 150-450, jedenfalls nach meinen Erfahrungen

die Preset-Tasten beim 150-450 sind eigentlich nur dafür gedacht, einen Fokuspunkt in einer bestimmten Entfernung zu speichern, so dass Du nach einem Wechsel auf einen anderen Punkt mit einem Knopfdruck wieder bei der alten Einstellung bist. Alle Knöpfe speichern die selbe Einstellung, sie können nicht unterschiedlich programmiert werden.

Zunächst zum AF-C Hold
Auch wenn es sehr oft anders beschrieben wird: AF-C und AF-C Hold sind zwei Parameter, die kombiniert werden können - aber unabhängig voneinander agieren. Der AF-C Hold legt fest, wie lange der AF-C das vorgewählte Objekt bei einer Störung weiterberechnet, völlig unabhängig davon, ob es auf dich zuläuft, wegläuft, quer läuft. Er beeinträchtigt nicht! die AF-Gewschwindigkeit. Das liest man oft anders, es ist aber nicht richtig. Ich habe tausende Belege dafür auf meiner Festplatte; ich befinde mich mit dieser Feststellung auch in Gesellschaft von @Tabbycat und @beholder3, die ebenfalls Beispiele lieferten und dazu geschrieben haben, @beholder3 sehr ausführlich bei pentaxforums.com

Eine „Verlangsamung“ gibt es nur, wenn Du auf ein Objekt fokussiert hast und mit gedrücktem AF-Knopf auf ein anderes Objekt fokussierst. Da behält der Rechner die erste Fokussierung eine Weile „im Kopf“

Das erste Bild deiner Serie ist nicht zu sehen oder das erste Bild war das erste :) Meine Vermutung ist hier, dass der Fokus schon zu Beginn nicht auf dem Vogel lag. Bei Einstellung „Schärfepriorität“ führt das dazu, dass der AF schön auf den Kanten bleibt. Dann bist Du dem Vogel gefolgt, der AF suchte sich ein anderes Ziel und fand letztlich den Vogel, wie man ab #10 sieht. Es ist also wichtig, die erste Fokussierung sauber auszuführen - oder „Auslösepriorität“ zu wählen und darauf zu hoffen, dass man mit Dauerfeuer irgendwann eine Reihe Treffer hat. Da gibt es unterschiedliche Philosophien; ich habe immer Schärfepriorität eingestellt und bin über die Jahre sehr gut damit gefahren, ebenso mit der AF-Belegung auf dem „Back-Button“

Das aktive AF-Feld ist das, mit dem Du fokussierst, Du kannst über die Auswahl der Anzahl der umgebenden Punkte bestimmen, in welchem Bereich dieser fokussierte AF-Punkt weitergegeben wird. Wie groß Du den wählst, hängt vom Motiv, vom Hintergrund und der Wahrscheinlichkeit von auftretenden Störungen ab. Da muss man Auge und Intuition trainieren.

Und ich wiederhole gebetsmühlenartig: Beschäftigung mit den Gewohnheiten des Objektes! Ein Mops läuft langsamer als ein Ridgeback und ist deutlich kleiner, ein Eisvogel fliegt zumeist in schnurgerader Linie, ein Kiebitz macht Sturzflüge und fliegt Schraubensalti. Im Park wirst Du feststellen, dass die meisten Schauflüge fast auf dem selben Weg stattfinden. Beobachten, beobachten, beobachten :)

Soweit ich das erlesen habe, findet die Motiverkennung nur statt, wenn im AF die „Automatikmodi“ eingestellt werden (ich bitte ggf. um Belehrung). Da kann ich nun nicht viel zu beitragen, weil ich die nie! einstelle. Ich verbinde auch nie den AF mit AE, dafür mag es gute Gründe geben, aber ich habe das nur sehr selten benutzt und für mich keinen Mehrwert festgestellt.

Es gibt nicht DIE Einstellung für den AF-C, es gibt Faustformeln, die aber an die Gegebenheiten vor Ort und das Motiv angepasst werden müssen.

Das war‘s auf die Schnelle fürs Erste und im Allgemeinen :mrgreen: Ich sehe mir morgen morgen nochmal alles an, falls mir etwas einfällt oder auffällt, schreibe ich was. Die üblichen Verdächtigen werden sich aber auch noch melden

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Gruß aus Heinsberg, Guido


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 01:28 
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Registriert: Mo 2. Mai 2016, 15:58
Beiträge: 946
Ich hatte mit dem DA 560 an der K-1 in Tripsdrill weniger Erfolg beim Flug als du mit der K-3 III und dem D FA 150-450.

Was mit der K-3 und schnellem AF-Motor möglich ist beeindruckt schon.

Tripsdrill ist für Portraits vom Weißkopfseeadler prädestiniert (:
viewtopic.php?nxu=40456504nx51499&f=46&t=8840&p=650845#p650845

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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 08:41 
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Wohnort: Lübeck
Also nach allem was ich bisher so gesehen und gelesen habe zu dem AF der K3III ist, daß das Thema durch ist,also für mich. Ich finde es der Wahnsinn was alles geht. In meinen Augen ist mittlerweile das größte Problem die ganzen Einstellungen zu begreifen und auf die jeweilige Situation entsprechend zu konfigurieren. Auch das Wissen um das Flugverhalten / Sportart / Dynamiken und Abläufe ist immer noch absolut notwendig, wie aber schon immer.

Vielen Dank für deine Mühe und Dank an Guido für deinen Kommentar

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Gruß, Olav


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 09:39 
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Beiträge: 5875
Wohnort: Heinsberg
Moin,
Vergessen: auch von mir ein "Danke" für die Testbilder und die Erklärungen :cheers:

Vögel vor unruhigem Hintergrund sind immer schwierig. Hier können die Preset-Einstellungen beim 150-450 helfen. Wenn Du eine Entfernung voreingestellt hast, in der die Vögel meist fliegen oder genug Zeit hast die Einstellung zu programmieren (Fokus auf ein gut erkennbares Ziel in fast gleicher Entfernung), weil sie lange dort fliegen, findest Du dein Ziel leichter und der AF auch.

Fokus auf den Kopf ist zwar sehr schön - aber auf große Entfernung haut der AF auch gerne mal daneben. Wenn Du Glück hast, irgendwo auf den Vogel - wenn Du Pech hast, auf den Ansitz. Das gilt auch für sitzende Vögel auf dem Wasser. Bei großen Entfernungen reichen kleinste Wellenbewegungen und der Kopf ist aus dem Fokus. Dazu noch ein kleines Wackeln beim fokussieren... und Tschüss. Scharfe Schnäbel oder Schwanzfedern hatte ich reichlich. Entweder auf die Brust zielen oder/und die Blende schließen, soweit ISO und Verschlusszeit es zulassen. Was immer gilt: so nah ran wie möglich. Brennweite ersetzt Nähe nicht zu 100%.

Ich kenne natürlich die Bilder von superscharfen Vogelköpfen mit wunderbarem Bokeh im Vorder- und Hintergrund. Wenn man genauer hinsieht erkennt man oft, dass die Tiere in einem Schärfekreis sitzen und in die Längsrichtungen alles unscharf ist, um den Vogel schön zu präsentieren. Da ist dann die EBV am Werk gewesen, einen kreisrunden Schärfeverlauf gibt's nicht. Ein Blick auf die EXIF offenbart, dass zudem oft nicht mit Offenblende fotografiert wurde. Auch diese Aufnahmen müssen gekonnt sein, da ist das Drumherum ein wichtiger Faktor und EBV sollte man auch können.
Neben der bereits erwähnten Befassung mit den Tieren muss man in Kauf nehmen, stundenlang im nassen Sand zu liegen, versuchen, immer weiter heran zu robben. Es gibt tolle Reportagen über Sven Sturm auf Amrum oder Georg Quedens (ebendort). Da ist nix mit hinsetzen gucken, knipsen, toll. Harte Arbeit steckt dahinter. "Meine" fliegenden Alpenstrandläufer auf Amrum haben mich 1 Stunde in Demutshaltung in knöcheltiefem kalten Wasser gekostet. Aber wenn's dann was wird :hurra: ist alle Mühsal vergessen. Und natürlich gibt es Fotografen, die es einfach können, die haben Erfahrung, eine Highend-Ausrüstung (oder auch nicht...), das Wissen und Talent.

Wenn man unbedingt will, kann man auch zu einem See fahren und einen Ansitz mieten. Da sind dann Eisvögel, Wasseramseln etc. Alles schön nah und Du sitzt komfortabel in einem Sessel, guckst durch eine Schießscharte, futterst dein Lunchpaket und wartest, dass die Tierchen kommen, was fast immer geschieht. Da man dort weiß, wo die Vögel sitzen, ist auch für einen schönen Hintergrund gesorgt. Für mich überhaupt nichts - aber wenn man das mag, spricht nichts dagegen.

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Gruß aus Heinsberg, Guido


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 11:39 
GuidoHS hat geschrieben:
Soweit ich das erlesen habe, findet die Motiverkennung nur statt, wenn im AF die „Automatikmodi“ eingestellt werden (ich bitte ggf. um Belehrung). Da kann ich nun nicht viel zu beitragen, weil ich die nie! einstelle. Ich verbinde auch nie den AF mit AE, dafür mag es gute Gründe geben, aber ich habe das nur sehr selten benutzt und für mich keinen Mehrwert festgestellt.


Man kann sich das am leichtesten merken, wenn man einmal die Logik durchdenkt:
Die Musterkennung des Belichtungssensors soll ja gar nichts anderes, als automatisch genau die AF-Punkte links/rechts/oben/unten im Bildausschnitt zu aktivieren, wo die Software ein Hauptmotiv zu erkennen glaubt.
Beispielsweise soll sie links im Bild das Gesicht erkennen und dort die AF-Punkte aktivieren, anstatt rechts davon die Blümchen im Hintergrund zu bevorzugen.

Das Motiv kann ja überall im Bildausschnitt sein, also lässt der Fotograf hier bewusst die Automatik entscheiden und zwar Bildausschnitt-weit.

Da darf man natürlich dieser Automatik nicht verbieten, großflächig AF-Punkte freizuschalten um einen davon automatisch zu aktivieren.
Und genau dieses "Freischalten" geschieht durch die beiden grossflächigen AF-Auto/Selektions-Modi, die als Voraussetzung genannt sind für die Mustererkennung.

Wenn ein unbedarfter User einerseits sagt "Liebe Software-Automatik: Finde ein Gesicht irgendwo und aktiviere den AF-Punkt dort" aber andererseits dann einstellt "Du darfst nur den einen Fokuspunkt in der Mitte verwenden" ist das ja ein Widerspruch in sich.

Zum AF-C allgemein:
Langes "Anlernen" des AF durch langes, durchgehendes Motivanpeilen bei gedrückter Rückseiten-AF-Taste ist m.E. das kriegsentscheidenste bei schnellen Motiven.
Man muss dem AF eine ordentliche Datenreihe geben, damit die Prädiktion daraus schön berechnen kann, wie nah das Motiv beim nächsten Knips ist.

Durchdrücken-Loslassen-Durchdrücken ist genauso vorhersehbar Selbst-Sabotage, wie ruckartiges Rumzoomen während des Knipsens.

Und natürlich wird immer die Fähigkeit des Fotografen, die AF-Felder über dem Motiv zu halten und nicht zwischendurch komplett vorbeizuzielen einen massiven Unterschied in den Trefferquoten machen. Das Vorbeizielen sorgt halt für falsche Daten bei der Prädiktion und gerade mit AF Hold "aus" hat man ja der Kamera befohlen sofort die eigenen Fehler nachzumachen und z.B. sofort auf den Hintergrund zu fokussieren, wenn man mal kurz vom Motiv verreisst.
Damit spielt Cleverness/Handwerk und Übung des Fotografen weiter eine Rolle.


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 11:53 
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Herzlichen Dank für die gute Erklärung zur Motiverkennung. Ich denke, das beseitigt einige Denkfehler bei der Erwartung an dieses Feature. :2thumbs:

Genau dieses „Drücken-Loslassen-Drücken“ erlebe ich immer wieder und lese es gelegentlich sogar als Tipp. Das werden die Verfolgung und der Erfolg zum Glücksspiel und man liest hinterher oft, wie schlecht der AF-C funktioniert.

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Gruß aus Heinsberg, Guido


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 12:16 
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Registriert: Sa 27. Aug 2016, 17:02
Beiträge: 2373
Wohnort: Hirschbach
Habe mir den Thread jetzt mit sehr viel Interesse angesehen und gelesen, enthält sehr viele wirklich nützliche und erklärende Hinweise.
Kann ich nur danke sagen.
Freundliche Grüße
Jens-Uwe


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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 12:21 
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Registriert: Mo 15. Jun 2020, 20:11
Beiträge: 2071
Wohnort: Falkensee
Jens_S hat geschrieben:
Habe mir den Thread jetzt mit sehr viel Interesse angesehen und gelesen, enthält sehr viele wirklich nützliche und erklärende Hinweise.
Kann ich nur danke sagen.
Freundliche Grüße
Jens-Uwe



Auch von mir ein Dankeschön! :bravo:

_________________
Viele Grüße aus dem Havelland
Jörg

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BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 13:07 
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Registriert: So 25. Nov 2018, 20:57
Beiträge: 5199
Wohnort: Eutin
Herzlichen Dank allen Beteiligten für den Test und die ausgiebigen Erläuterungen / Antworten. Sehr interessant :2thumbs:

Liebe Grüße
Rainer

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Die Optimisten glauben, wir leben in der besten aller denkbaren Welten.
Die Pessimisten glauben, das stimmt.



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