Da schreibe ich eben so leicht philosophisch vor mich hin im Thread "Quo vadis Pentaxians", und als ich das bedeutende Opus

abschicken will, ist der Thread gesperrt

Aber gegebenenfalls kann man ja einen neuen eröffnen. Also mache ich das mal und kopiere einfach hierher, was ich noch loswerden musste:
Ich denke mal, ich habe hier nicht den Ruf einer Streithenne und stehe auch nicht im Verdacht, willentlich zu provozieren oder Streit vom Zaun zu brechen. Ich will auch keine neuen Fässer aufmachen, das Rad der Zeit zurück drehen oder gegen Windmühlenflügel kämpfen.
Aber ich muss ein paar Gedanken loswerden, wenn ich mich auch künftig mit einem Minimum an Wohlfühl-Gefühl bei den Pentaxians herumtreiben will.
Vorab: Ich akzeptiere die neuen und verschärften Forenregelungen in Sachen "Fremdbilder" uneingeschränkt und werde sie selbstverständlich auch in vollem Umfang in der Praxis respektieren. Das ändert aber nichts daran, dass mich das Ergebnis des mühsam beendeten Foren-Tsunamis unendlich traurig macht.
Ja, jetzt ist Klarheit geschaffen - die Felder sind klar abgesteckt, die Pflöcke eingerammt und alle voraussichtlichen juristischen Tretminen auf die Seite geschafft. Nun kann sich Erleichterung ausbreiten, es dräuen keine Gefahren mehr - weder von außen noch von innen. Und wenn je doch, dann sind sie mit den Forenregeln ganz schnell eingenordet. Fast schon militärisch und an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Deutsch halt - und ziemlich preußisch. (Nebenbei: Ich bin "Preußin")
Aber was wird jetzt aus meinem Gefühl, das in dem einen Jahr entstanden ist, in dem ich jetzt hier Mitglied bin? Wie wohl alle hier, bin ich in diversen Foren unterwegs - in manchen nur sporadisch, in manchen bleiben meine postings auch nach Jahren im einstelligen Bereich. Und dann gibt's da gelegentlich eines, in dem ich mich wirklich zuhause fühle - oder glaubte, mich zuhause zu fühlen. Zuhause fühlen heißt zum einen, dass man im Lauf der Zeit einander kennen lernt und einschätzen kann - auch wenn es nur virtuell ist. Manche mag man mehr, manche weniger - gerade wie im richtigen Leben.
Zuhause fühlen heißt aber auch, dass ich zur Tür herein kommen und etwas loswerden kann, was mich gerade beschäftigt: Spontan und ungefiltert - egal durch welche Brille/Linse ich gerade gucke.
Ja, und genau hier wird's jetzt künftig ein wenig anders werden: Im Vorbeigehen was Witziges gesehen und auf die Karte gebannt? Fein, aber deinen Foren-Kumpels und Kumpelinnen darfst du das leider nicht zeigen, weil die Karte in der falschen Kamera steckte. Zweites Beispiel: Ich habe dreißig Jahre alte Dias eingescannt - nix Preisverdächtiges, aber spannend und viel dazu zu erzählen gibt es auch. Nutzt aber nix - am Stammtisch der Pentaxians musst du den Mund halten - war ja keine Pentax, damals vor über dreißig Jahren.
Ich könnte die Liste der Beispiele beliebig verlängern, ist aber sicher nicht nötig, denn das, was ich meine ist hoffentlich deutlich geworden: Die Klarheit der neuen und rigideren Forenregeln bedeutet auf der einen Seite Klarheit und (auch juristische) Sicherheit. Auf der anderen Seite bringt sie auch eine Reduzierung der Spontanäität und damit des Wohlfühlfaktors mit sich. Müsste ich das in eine Schlagzeile fassen, dann würde ich schreiben: "Eindeutigkeit und Sicherheit versus Spontanäität und Kreativität". Wobei letzteres in meinem Verständnis nur Sinn macht, wenn man die Spontanäität und Kreativität vor dem Hintergrund "Ich bin ein Pentaxian" sieht. Vielleicht liegt ja hier der Hase im Pfeffer: Dass das wichtigste Prinzip in diesem Zusammenhang so unendlich schwer umzusetzen ist: Zur Freiheit gehört auch immer die Verantwortung.
Dass das auch bei den Pentaxians nicht wirklich funktioniert hat - das ist es, was mich traurig macht.
Ich wünsche uns allen trotzdem eine gute Zukunft.