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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 21:16 
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Registriert: Mo 27. Feb 2012, 13:25
Beiträge: 1297
... "Anglizismen ..?" fragte mich heute morgen ein kumpel am fischteich, "sind das neue köder?"

bei Goethe heißt es (1813 !!!) in einem brief:

"Eine fremde Sprache ist hauptsächlich dann zu beneiden, wenn sie mit einem Worte ausdrücken kann, was die andere umschreiben muß, und hierin steht jede Sprache im Vorteil und Nachteil gegen die anderen."

und bei Frank Zappa war's "wenig später" bei solchen
allerwelts-immer-wieder-auftauchenden-die-welt-und sprach-untergangs-beschwörungen
die ihm entsprechende reaktion: "shut up and play your guitar!"

shut up, würde ich in ganz grober übersetzung sagen, and play your cam!

... frohes osterfest

puntachs

_________________
Eine Kamera ist ein für sich genommen völlig phantasieloses Gerät!


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 23:41 
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Registriert: Di 5. Feb 2013, 15:02
Beiträge: 566
Wohnort: Wuppertal
Gelegenheiter hat geschrieben:
groucho hat geschrieben:
Es gibt 222 russische, 200 arabische und 158 türkische Lehnwörter im Deutschen. "Bekannte russische Lehnwörter sind Pogrom, Steppe, Sputnik, Wodka, Trojka, Soljanka und Zobel. Zu neueren Begriffen gehören Perestrojka und Glásnost. In arabischen Lehnwörtern ist oft der Artikel AL zu finden: Alkohl, Algebra und Alchemie. Weitere Begriffe sind Beduine, Elixier, Havarie, Haschisch, Karaffe, Schach, Matratze, Tarif, Razzia und Zucker. Türkische Lehnwörter sind z.B. Hamam, Raki, Kaffee, Imam, Döner, Ayran, Joghurt, Kiosk, Hurra und Heck-Meck."
Quelle: Statista


Und? Was willst Du uns damit sagen?


580 Wörter aus diesen Sprachen sind m. E. nicht gerade wenig. Allerdings auf 23 Mio. deutsche Wörter gerechnet dann doch nicht viel. Gefragt wird ja nach dem Grad der Erträglichkeit.

_________________
Guido grüßt aus Wuppertal
~~~~~~~~~~~~~~~~
Wer nicht geht,
kommt nie wieder.
Und wer bleibt
ist nie weg.

Element Of Crime




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BeitragVerfasst: So 4. Apr 2021, 02:09 
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Registriert: Mi 24. Okt 2012, 15:20
Beiträge: 4413
Wohnort: 64319 Eschollbrücken
Sprache hat sich über unglaublich lange Zeiträume entwickelt und sie wird das auch unbeirrt von aller Kritik fortführen, denn
lebendige Dynamik ist schon immer die Triebfeder ihres Seins.
Insofern ist stetige Erneuerung schlicht und einfach ein Bestandteil ihres Naturells.

Ich persönlich bekomme nur ungute Gefühle, wenn der "Deutsche Michel" Begrifflichkeiten importiert und glaubt, diesen neue Bedeutungen
zuweisen zu dürfen. Beispiele finden sich genug, bei Bedarf auch gerne auch außerhalb von Anglizismen...

Das für mich perfekte Beispiel dazu: "Public Viewing"
Hier zu Lande genutzt für das öffentlich-gemeinschaftliche Teilnehmen an der Live-Übertragung einer Sportveranstaltung.
In den U.S.A. bezeichnet dieser Begriff jedoch eine Leichenschau mit Aufbahrung mit dem Zweck, Abschied zu nehmen.

Es führt daher zu ziemlich verdutzten Blicken, wenn man Amerikanern begeistert von einem "Public Viewing" mit > 10.000 Teilnehmern
in einem Fußballstadion berichtet. :lol:

LG vom Ralf

_________________
Jeder Weg ist nur ein Weg...
Sieh Dir jeden Weg scharf und genau an...
Dann frage Dich, nur Dich allein:
ist es ein Weg mit Herz?
Wenn ja, dann ist es ein guter Weg;
wenn nicht, ist er nutzlos...

Die Lehren des Don Juan
- Carlos Castaneda


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BeitragVerfasst: So 4. Apr 2021, 07:53 
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Registriert: Di 25. Sep 2012, 20:38
Beiträge: 1403
laerche11 hat geschrieben:
Ein Beispiel, das sich flächendeckend durchgesetzt hat: "Kardan" gibt es im Deutschen nur mehr als aussterbendes KFZ-Bauteil. Für eine kardanische Aufhängung eines Fotoapparates sagt man heute "Gimbal". Und die, die das sagen wissen wahrscheinlich nicht mehr um das entsprechende deutsche Wort. Diejenigen, die "Gimbal" das erste mal lesen, müssen dann googeln. Selber Schuld, wenn man so von gestern ist.


Grundsätzlich bin ich ja bei Dir.
Aber die kardanische Aufhängung geht auf Gerolamo Cardano (1501 - 1576) zurück der die kardanische Aufhängung zwar nicht erfunden wohl aber als erster darüber geschieben hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Gerolamo_Cardano

Nichtsdesdotrotz gibt es die im Deutschen gebräuchliche Bezeichnung "Kardan" die nun englisch (Gimbal) sein muss. Meine Vermutung ist das die Hersteller (fachübergeifend) keine Lust haben die Produkte auf ihre Exportmärkte zuzuschneiden. Die Dinger kriegen dann weltweit einheitliche meist englische Namen.

Warum Pentax mit dem Astrotracer in Polen (siehe mein Krakau) eine polnische Bezeichnung gewählt hat passt nun nicht ganz in meine Theorie :)


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BeitragVerfasst: So 4. Apr 2021, 09:08 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1658
laerche11 hat geschrieben:
Eines der Probleme sind falsche oder auch nur schlechte Übersetzungen.
Das ist eines der Beispiele:
"nach dem Osten"
statt
"nach Osten" auch nur eines von hunderten oder tausenden. Das passiert auch guten Übersetzern.

Weder noch: Gen Osten = Eastwards

Es gibt ein altes chinesisches Sprichwort, das besagt:
"An der Musik kann man den Zustand eines Landes erkennen".

Ich würde das auf (echte) Kunst übertragen, zu der auch die Sprache gehört.

Von einigen Dekaden hat mich die Sprache von Hermann Hesse nicht gestört.
Heute empfinde ich sie als schwierig.

Diejenigen, die des Englischen mächtig sind, erleben diese Sprache ja oft auch nur in einem ganz bestimmten Umfeld. Kaum jemand, der längere Zeit in England (oder USA) gelebt hat und die verschiedensten Dialekte (und auch Verstümmelungen) erlebt hat.

Kaum jemand, der britische Filme in der original Sprache sieht? Oder gar US-Filme...

Eine Geschichte bezüglich der deutschen Sprache, die ich nie vergessen werde:

Längerer Besuch in Berlin Neukölln, Ecke Herrmannstrasse-Kopfstrasse. Härteste Gegend.
Ich sass morgens draussen um ein Croissant (Butterhörnchen) mit was man dort Kaffee nennt zu frühstücken.
Neben mir ein ca. 24 Jahre alter Kerl, offensichtlich türkischer Abstammung (ich war früher sehr gerne in der Türkei,
aber spätestens seit Erdoclan hat sich da vieles sehr nachteilig verändert), im Gespräch (wenn man das überhaupt so nennen kann) mit seiner Anwältin, da er irgend etwas ausgefressen hatte.

Die Art dieser halb-schreienden Ausdrucksweise, eine Mischung aus Kanaken- und Rap-Sprache... ich musste aufpassen um nicht lauthals loszulachen, parallel dazu das rein automatisch aufkeimende Bedürfniss, jemanden sein Maul stopfen zu wollen ... oder ihm zumindest die Frage zu stellen, ob er denn vor Gericht auch mit Durchfall durch den Mund herumkrakele.....

Der Untergang der Sprache durch Faulheit, Dummheit und einem Drang, Gefallen zu wollen, Dazugehören zu müssen.... Das ist es, war mit diesem chinesischen Sprichwort gemeint ist.

Es gibt in der Tat Dinge, die lassen sich mit nur einem Wort in einer anderen Sprache viel besser ausdrücken.
aus dem Stehgreif .... ohne nachzudenken/zu suchen: Funky, Groovy, Fuck.....

Ein Croissant ist kein Butterhörnchen, kein Plunderhörnchen, auch kein gekreuzigtes Blätterteiggebäck.. es ist und bleibt einfach ein Croissant. Ebenso ein Brioche oder ein Baguette.

Sonst wäre Wiskey der Schlüssel zur Weisheit (ist er natürlich nicht, aber ein Schlüssel zu einem ausserordentlichen Geschmackserlebnis, insbesondere wenn aus Islay)

Gute Ostertage!


Zuletzt geändert von Solunax am Mo 5. Apr 2021, 05:58, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So 4. Apr 2021, 11:44 
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Registriert: Di 16. Feb 2021, 17:12
Beiträge: 269
Wohnort: Rostock
Solunax hat geschrieben:
Kaum jemand, der britische Filme in der original Sprache sieht?


Ich hatte während meinen Arbeitsaufenthalten in englischsprachigen Ländern das Vergnügen u.a. Sir Patrick Stewart in "Waiting for Godot" zu sehen und mich gefreut Vergleiche ich das, oder , fällt es mir schwer etwas Vergleichbares von einem jeweils zeitgenössischen deutschsprachigen Urheber und/oder Interpreten zu finden. Da empfinde ich alleine schon von der Sprachmelodie her unsere (Hoch)Muttersprache als hölzern und verk(l)opft (und manchmal zu schwülstig), nicht die britische.

Vom allgemeinen Sprachgebrauch her (und meiner Erfahrung aus mehreren Ländern in denen ich gearbeitet habe folgend) gibt es Landessprachen, die deutlich mehr aus anderen Sprachen adaptieren als wir und es mehrheitlich als Bereicherung sehen, sofern sie sich überhaupt dazu Gedanken machen (Israel z.B.). Ich sehe das ähnlich, mitunter drückt ein Wort einer anderen Sprache etwas besser aus (und/oder wird vom Gegenüber so besser verstanden) als unser hochdeutsches Äquivalent. Und manchmal klingt es einfach lustiger oder einprägsamer. Das gilt übrigens auch für regional oder dialektübliche Begriffe/Wörter, ich persönlich mag da neben einigen Platt-Dialekten auch das Sächsische, Schwäbische und Berlinerische (und muss gleichzeitig gestehen, dass ich bei beiden S-Dialekten in der eigenen Brägensynchronisation manchmal etwas hinterher hänge. Aber ich höre sie gerne).

Die einzigen, bei denen ich tatsächlich manchmal (unter sprachsensiblen Menschen) ein gewisses glaubhaftes Bedauern festgestellt habe, ist ein Inselvölkchen (und hier meine ich nicht die Friesen), das durch seine Weltallmachtsphantasien die Interpretationshoheit über die eigene Landessprache weitgehend verloren hat, da sie im ganzen Rest der Welt adaptiert (aber nicht 1:1 übernommen) wird und ihre Rechtschreibung und Grammatik außerhalb der Sprachursprungslandesgrenzen einfach weltmehrheitlich anders/abweichend genutzt wird.

Solange ich verstehe, was mein Gegenüber mir (hier über Pentax?) sagen will, ist alles fein. Wenn dafür aus seiner Sicht Anglizismen nötig sind, oder zumindest (mich) nicht stören, ist (für mich) alles fein. Persönlich störendener empfinde ich das Schreiben rein in Minuskeln oder alternativ Majuskeln und den exessiven Gebrauch von Satzzeichen, wo es nicht erforderlich ist. Aber: das hier ist ein von Vielen genutztes Forum, und solange man sich in der Kommunikation an übliche Höflichkeitsregeln hält, sollte das eine ausreichende (?) Kommunikationsgrundlage sein.

_________________
................
Glück Auf!


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BeitragVerfasst: So 4. Apr 2021, 15:11 
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Registriert: Sa 22. Nov 2014, 10:58
Beiträge: 1569
Sprache ist lebendig, daher wird es immer neue Begriffe geben, die aus anderen Sprachen einsickern. Das muss man weder forcieren, noch kann man es verhindern.
In diesem Sinne dürfen wir uns hoffentlich auch heuer wieder auf den "Pentaxians-Adventkalender" des "Forensponsors" freuen und müssen uns hoffentlich keine Gedanken darüber machen, was mit "Exclusiv Pre-Chrismas Sale für Pentax-Freaks" des "Gedankenaustauschbereichs-Unterstützers" gemeint sein könnte. :rolleye:

Euch allen frohe Ostern! :cheers:

_________________
LG Gottfried


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