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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 08:04 
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KMP Team
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Registriert: Sa 21. Apr 2012, 10:05
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Wer in einer Grenzregion wohnt, der befasst sich normalerweise auch mit den Eigenheiten der Sprachen der Nachbarländer.
Im Umkreis von gut 50 km von meinem Wohnort wird neben Deutsch auch Französich, Luxemburgisch, Flämisch und Niederländisch gesprochen.
Viele Begriffe aus diesen Sprachen sind in die Mundart übergegenegen, zumal meine Heimat zweitweise auch französisch besetzt sah.
Es ist völlig normal, dass sich Begriffe der Sprachen im Austausch befinden. Jederzeit.
Die Deutsche Sprache verträgt Anglizismen und auch Lehnwörter aus vielen anderen Sprachen. Ob wir sie vetragen, das ist die einzig wichtige Frage dabei. Meine Entscheidung dazu könnt ihr aus dem Erzählten ablesen.

Alaric hat geschrieben:
In der Kürze liegt die Würze ...
"coffee to go" ist kürzer und smarter, "Kaffee zum Mitnehmen" wäre wohl die in deutscher Sprache korrekte Formulierung. Sie nimmt aber auch viel mehr Platz auf der Fensterscheibe des Café oder Kaffeehauses ein.
Im Rheinland müsste da grammatisch korrekt stehen: "Kaffee für zum Mitnehmen". Rheinische Grammatik ist die allereinzigste überhaupt, in der man so reden und schreiben darf (das war rheinischer Superlativ).

_________________
Naturfotografie in der Eifel



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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 08:11 
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Registriert: Sa 22. Nov 2014, 19:33
Beiträge: 1267
Für alle Fans der Sprache: Die Sprache selbst stimmt über die Aufnahme des Verbs "chillen" in den deutschen Sprachschatz ab.
Kocht Euch ein Käffchen, setzt Euch in die Sonne und lauscht der Deutschen Sprache, es lohnt sich!
https://youtu.be/ZeEwaMDnlvo

(Von Jochen Malmsheimer)

_________________
Gruß, Elke


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 08:54 
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Registriert: Di 25. Sep 2012, 20:38
Beiträge: 1399
Analog des von mein Krakau geschilderten Sprachgebrauchs in Polen gibt es auch im spanischen diverse Vokabeln deren Ursprung im englischen begründet ist.
mitin (meeting) líder (leader) gol (goal) hamburguesa (hamburger) chequear (to check) bistec (beef steak)

Auf den Kanaren haben die südamerikanischen Sprachvarianten großen Einfluss genommen.

Ich spreche fliessend spanisch. Katalan kann ich mehr schlecht als recht verstehen und gar nicht sprechen. Dennoch ertappe ich mich das ich unbewusst einzelne katalanische Vokabeln benutze. Ich bin dann ganz ertstaunt das man mich ausserhalb Kataloniens nicht versteht.


Zuletzt geändert von newny am Sa 3. Apr 2021, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 08:56 
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Registriert: Sa 13. Sep 2014, 17:44
Beiträge: 2848
Anglizismen finde ich vor allem dann fürchterlich, wenn der Begriff falsch verwendet wird.
Z.B.: Kaum ein Amerikaner weiß was mit dem im deutschen gebräuchlichen Wort Handy gemeint ist.

Noch viel schlimmer ist, wenn die deutsche Sprache verunstaltet wird.

Das folgende offizielle Plakat der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hängt auch bei meinem Hausarzt.



Was interessiet mich, ob ein Arzt fähig ist zu warten. :rolleye:

_________________
Grüsse Sandra


__________________________________________________
Raben sind ein Stück Nacht, das in den Tag hinübergeflogen ist.
Markus Weidmann


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 09:14 
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Registriert: Di 25. Sep 2012, 20:38
Beiträge: 1399
Corax hat geschrieben:
Anglizismen finde ich vor allem dann fürchterlich, wenn der Begriff falsch verwendet wird.
Z.B.: Kaum ein Amerikaner weiß was mit dem im deutschen gebräuchlichen Wort Handy gemeint ist.

Auch mit dem Oldtimer dürfte der rätseln was gemeint ist


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 09:20 
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Registriert: Mi 11. Jan 2017, 00:25
Beiträge: 3556
@Corax - Das Plakat zeigt sehr schön, dass auch das Deutsche zu Stilblüten fähig ist, ganz ohne Anglizismen. Gerade in Grippe- und Coranazeiten warten die Ärzte sehnsüchtig auf Patienten ...

Das Englische nachahmen ist häufig zu beobachten, wenn manche besonders wichtig genommmen werden wollen oder glauben, besondere Aufmerksamkeit verdient zu haben - Manager, Kreative, Wissenschaftler und in zunehmenden Maße auch Journalisten fallen mir da zuerst ein. Aus der Werbebrance ist auch die sogannte "man bag", also die Tasche mit dem einen breiten Träger, welche nach Belieben auf dem Rücken oder als Schultertasche getragen werden kann, ganz lustig. Wer nicht weiß, warum, kann mal nachschauen, was "man bag" auf gut englisch bedeutet ...

VG Holger


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 10:06 
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Registriert: Mi 10. Okt 2018, 17:51
Beiträge: 9
Ein tieferer, sprachwissenschaftlicher Einblick in das Thema ist auf Belles Lettres zu finden: https://www.belleslettres.eu/content/sp ... zismus.php


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 11:53 
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Registriert: Fr 25. Nov 2011, 08:21
Beiträge: 24416
Wohnort: Alpen(NRW)
Ich starte meinen Senf zu dem Thema mit einem Stephen King Zitat: "Mit der Meinung ist es wie mit Arschlöchern. Jeder hat eins."

Am meisten gehen mir die Sittenwächter des deutschen Sprachtums auf den Keks, da sie fast ausschließlich aus einer politisch elitären Ecke daherkommen, die mich im Strahl kotzen lässt. Da gibt es sogar Bestrebungen, etwas so urenglisches wie das Internet einzudeutschen. (Ohne zu wissen, wes Geistes Kind der TO ist, der aber selber zusehen muss, ob er aus dieser Ecke rudern möchte.)

Ich lasse meinen Sprachschatz gerne bereichern, kann über viele Dinge einfach nur schmunzeln, schüttle natürlich über manches den Kopf.

Wenn man in der IT arbeitet, isses einfach nur Gewohnheit und Effizienz, die einen viele Anglizismen verwenden lässt, ohne erst alles unnötig übersetzen zu wollen und damit für zusätzliche Stolperfallen zu sorgen. Das hat null mit dem bereits erwähnten "hip sein wollen" zu tun.

Aber natürlich reicht in meinem Falle meine geistige Flexibilität, speziell oft im Umgang mit jüngeren Menschen deren Sprachgewohnheiten anzunehmen, will ich doch nicht wie der Oppa mit dem Stock im Arsch erscheinen.

Und genau so und mindestens genau so engstirnig erscheinen mir diejenigen, die das Thema immer wieder aufs Trapez heben.
Mein Gott, bemüht euch um eure eigene Ausdrucksweise, seid Vorbild, aber schmiert es nicht den Leuten unter die Nase, als wären es kleine Volltrottel! Denkt ihr wirklich, damit erreicht ihr einen einzigen Menschen? Denkt ihr, diese benutzen die Anglizismen aus Dummheit und weil es ihnen noch niemand gesagt hat?
(Wie merkt man, ob ein Vegetarier auf der Party ist? Er erzählt es. Jedem.)

Was gut tut, sich immer und regelmäßig mit englischen Muttersprachlern auszutauschen, das macht erstens riesigen Spaß, ich mag den englischen Humor, der bei ganz vielen die ich kenne sehr ausgeprägt ist, schult die eigene Blickweite und lässt einen nicht wie einen Trottel daneben stehen, wenn wieder ein neuer Begriff in die eigene Sprache am jumpen ist. :rofl:

Es ist immer wieder erfrischend, wenn man feststellt, das der englisch klingende Begriff Beamer maximal als fetziger Ausdruck für ein Fahrzeug aus den Bayrischen Motorenwerken verwendet wird, während man sich den überzeugten deutschsprachigen Verwender dieses Ausdrucks gleich viel besser in Strapsen und Unterwäsche vorstellen kann. :rofl:

Ärgen tut mich einzig, dass das wunderbare Fröbel Wort Kindergarten in Deutschland von der unsäglichen Kindertagesstätte abgelöst wurde. Schade!
Dass in der deutschen Sprache zum Realisieren ein klein wenig mehr gehört als im Englischen, gehört mittlerweile auch schon fast zum Intimwissen und ich bin ganz bei Bastian Sick, wenn er die Überzeugung vertritt, dass etwas Sinn ergibt, Sinn hat oder eben sinnlos ist, man dieser oder einer anderen Sache keinen Sinn machen kann. Diese Menschen berichtige ich zu gerne! Am liebsten mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht! :mrgreen:

Aber, so what! Oats for a dead horse! :mrgreen:

_________________
LG Frank





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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 12:07 
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Registriert: Mi 4. Dez 2013, 16:02
Beiträge: 1118
pixiac hat geschrieben:
Ich starte meinen Senf zu dem Thema mit einem Stephen King Zitat: "Mit der Meinung ist es wie mit Arschlöchern. Jeder hat eins."

Am meisten gehen mir die Sittenwächter des deutschen Sprachtums auf den Keks, da sie fast ausschließlich aus einer politisch elitären Ecke daherkommen, die mich im Strahl kotzen lässt. Da gibt es sogar Bestrebungen, etwas so urenglisches wie das Internet einzudeutschen. (Ohne zu wissen, wes Geistes Kind der TO ist, der aber selber zusehen muss, ob er aus dieser Ecke rudern möchte.)

Ich lasse meinen Sprachschatz gerne bereichern, kann über viele Dinge einfach nur schmunzeln, schüttle natürlich über manches den Kopf.

Wenn man in der IT arbeitet, isses einfach nur Gewohnheit und Effizienz, die einen viele Anglizismen verwenden lässt, ohne erst alles unnötig übersetzen zu wollen und damit für zusätzliche Stolperfallen zu sorgen. Das hat null mit dem bereits erwähnten "hip sein wollen" zu tun.

Aber natürlich reicht in meinem Falle meine geistige Flexibilität, speziell oft im Umgang mit jüngeren Menschen deren Sprachgewohnheiten anzunehmen, will ich doch nicht wie der Oppa mit dem Stock im Arsch erscheinen.

Und genau so und mindestens genau so engstirnig erscheinen mir diejenigen, die das Thema immer wieder aufs Trapez heben.
Mein Gott, bemüht euch um eure eigene Ausdrucksweise, seid Vorbild, aber schmiert es nicht den Leuten unter die Nase, als wären es kleine Volltrottel! Denkt ihr wirklich, damit erreicht ihr einen einzigen Menschen? Denkt ihr, diese benutzen die Anglizismen aus Dummheit und weil es ihnen noch niemand gesagt hat?
(Wie merkt man, ob ein Vegetarier auf der Party ist? Er erzählt es. Jedem.)

Was gut tut, sich immer und regelmäßig mit englischen Muttersprachlern auszutauschen, das macht erstens riesigen Spaß, ich mag den englischen Humor, der bei ganz vielen die ich kenne sehr ausgeprägt ist, schult die eigene Blickweite und lässt einen nicht wie einen Trottel daneben stehen, wenn wieder ein neuer Begriff in die eigene Sprache am jumpen ist. :rofl:

Es ist immer wieder erfrischend, wenn man feststellt, das der englisch klingende Begriff Beamer maximal als fetziger Ausdruck für ein Fahrzeug aus den Bayrischen Motorenwerken verwendet wird, während man sich den überzeugten deutschsprachigen Verwender dieses Ausdrucks gleich viel besser in Strapsen und Unterwäsche vorstellen kann. :rofl:

Ärgen tut mich einzig, dass das wunderbare Fröbel Wort Kindergarten in Deutschland von der unsäglichen Kindertagesstätte abgelöst wurde. Schade!
Dass in der deutschen Sprache zum Realisieren ein klein wenig mehr gehört als im Englischen, gehört mittlerweile auch schon fast zum Intimwissen und ich bin ganz bei Bastian Sick, wenn er die Überzeugung vertritt, dass etwas Sinn ergibt, Sinn hat oder eben sinnlos ist, man dieser oder einer anderen Sache keinen Sinn machen kann. Diese Menschen berichtige ich zu gerne! Am liebsten mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht! :mrgreen:

Aber, so what! Oats for a dead horse! :mrgreen:



:2thumbs: Vielen Dank dafür !

Meine Sprachgewandheit hätte dafür nicht gereicht, daher bin ich froh das Du es, aber ganz in meinem Sinne, formuliert hast.

Die Sprache ist mir hier sowas von egal, mir geht es um das Thema Fotografie.


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BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2021, 12:51 
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Beiträge: 299
Am deutschen Wesen mag die Welt genesen

Ob es uns gefällt oder nicht, Sprache ist dynamisch und ständig im Wandel begriffen

_________________
LG
Klaus
Wenn Du glaubst, alles unter Kontrolle zu haben, fährst Du zu langsam!


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