Wer von Euch fotografiert regelmäßig im manuellen [M] Modus?

Also ich bin da eher bei Diego - M hatte ich lange genug in meinen ersten SLRs - die hatten nix anderes. Für mich ist ein selbstkonfiguriertes P das beste und das nutze ich auch zu 90%. Langzeit über 30 Sekunden geht nicht anders als mit M, aber ansonsten halte ich es wie Fred, wozu heute noch Zwischengas.

Und auf die Blende und die ISO und Verschlußzeit gucke ich natürlich auch, die habe ich ja ständig in den Anzeigen.

Angus

Ich fotographiere in M, wenn es nicht schnell gehen muss und ich auch einen 3. oder 4. Versuch habe. Bei mir hat es aber nichts mit Nostalgie zu tun oder, dass ich ein Profi bin, sondern genau das Gegenteil. In M wird einfach jeder Fehler bestraft und so lerne ich am schnellsten.

andreasb hat geschrieben:In M wird einfach jeder Fehler bestraft und so lerne ich am schnellsten.

Inwiefern wird jeder Fehler bestraft?
Ich hab früher mit 'ner Praktika SuperTL 1000 geknipst (die hatte nur M), da hat man einmal die Belichtung eingestellt und wenn sich die nicht all zu sehr verändert hat, die Bilder gemacht, ohne die Belichtung weiter anzufassen.

zenker_bln hat geschrieben:

andreasb hat geschrieben:In M wird einfach jeder Fehler bestraft und so lerne ich am schnellsten.

Inwiefern wird jeder Fehler bestraft?
Ich hab früher mit 'ner Praktika SuperTL 1000 geknipst (die hatte nur M), da hat man einmal die Belichtung eingestellt und wenn sich die nicht all zu sehr verändert hat, die Bilder gemacht, ohne die Belichtung weiter anzufassen.

Na Überbelichtung oder Unterbelichtung am Computer auszugleichen ist zwar möglich, aber immer auf Kosten der Bildqualität. Wenn ich die Belichtungszeiten passend zur Blende und ISO selber einstelle, dann muss ich vorher ja schon Über die Szene und vor allem dsa Licht gedanken machen. In der Regel sind die ersten 2-3 Fotos dann Murks, bis man sich rangetastet hat.

andreasb hat geschrieben:Wenn ich die Belichtungszeiten passend zur Blende und ISO selber einstelle, dann muss ich vorher ja schon Über die Szene und vor allem dsa Licht gedanken machen. In der Regel sind die ersten 2-3 Fotos dann Murks, bis man sich rangetastet hat.

Dafür hat man doch die Belichtungswaage im Sucher!?! Strich in der Mitte -> richtig belichtet!

zenker_bln hat geschrieben:Dafür hat man doch die Belichtungswaage im Sucher!?! Strich in der Mitte -> richtig belichtet!

Ja ist schon richtig, ausser du hast eine Schnittbildmattscheibe drin (so wie ich) und dann ist die automatische Messung manchmal 0.3-1 daneben.

andreasb hat geschrieben:...Schnittbildmattscheibe...

Okay, das wusste ich nicht! :-)

zenker_bln hat geschrieben:

andreasb hat geschrieben:...Schnittbildmattscheibe...

Okay, das wusste ich nicht! :-)

Was natürlich immer noch kein Hindernis für den Av oder andere Modi ist. Die Korrektur ist ja schnell eingestellt und muss nur hin und wieder angepasst werden. Aber ich bin halt noch Anfänger und will mich soviel wie es geht dann mit den Zahlen befassen, damit ich irgendwann eine Szene sehe und aus de Kopf sage 1/125; f4 bei ISO 100 und es ist optimal

Ich bin mit der SLR Fotografie zuerst über meinen Vater in Kontakt gekommen, der auf den Urlaubsreisen mit seiner Praktica Ausrüstung auf Dia Film fotographierte. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, das die Bilder nicht selten fehlbelichtet und fehlfokussiert waren . Allerdings war man Mitte der 80'ger so vom Farb Dia fasziniert, das es nie zu einer Kritik am Urlaubsberichterstatter gekommen wäre.
Zuletzt hat mein Bruder, er fotografiert auch beruflich viel, nach fast 20 Jahren mal wieder mit einer analogen Praktica (natürlich ohne Belichtungswaage) fotografiert und war entsetzt . Einzig dieses 80'ger Jahre Flair war den Bildern herrlich anzusehen .
Wenn ich die Aufnahmen meines Vaters mit meinen Bildern der analogen Nikon F60 oder den Bildern der Canon 50E meines Bruders vergleiche, dann liegen da einfach mehrere Welten dazwischen. Ich denke wer damals gute Ergebnisse mit einer analogen M Modus Spiegelreflexkamera erzielen wollte, brauchte tatsächlich gute Augen zum fokussieren, einen vernünftigen Belichtungsmesser und deutlich mehr 'können' als heute.

Für mich macht ein generelles fotografieren in M nur Sinn in Verbindung mit einem Belichtungsmesser. Erst recht bei schwierigen Lichtverhältnissen. Und unter Verwendung einer Belichtungswaage ist der manuelle Modus bei normalen Verhältnissen auch relativ überflüssig, denn wenn die Belichtung in waage ist, entsprechen die Werte den Vorschlägen des P Modus. So bleibt in meinen Augen dem M Modus nur ein eher begrenztes Aufgabenfeld, in dem es wirklich Sinn macht. In allen anderen Fällen dann eher den TAV Modus, denn den korrekten ISO Wert ermittelt auch kein Belichtungsmesser .

andreasb hat geschrieben:Aber ich bin halt noch Anfänger und will mich soviel wie es geht dann mit den Zahlen befassen, damit ich irgendwann eine Szene sehe und aus de Kopf sage 1/125; f4 bei ISO 100 und es ist optimal

Na, da ist doch dann "M" (ohne Belichtungswaage) wie geschaffen dafür.