Yeats hat geschrieben:
Nein, kein Vinyl. Eine CD-Box. Ich bin kein Freund von Vinyl. Knistern und Knastern ist für mich kein Genuss, ich mag es crisp and clear.
Streamen tu ich auch, allerdings bei Tidal und nicht bei Spotify. Die zahlen den Künstlern wenigstens was.
Vinyl auf gutem Equipment abgespielt knistert nicht (es sei denn defekt oder nass abgespielt, eine ehemals deutsche Untugend, das Einnässen)
Klanglich ist Streamen zwar viel besser geworden, insbesonder Tidal, die auch unkomprimiertes Streamen erlauben,
allerdings klingt das noch immer nicht so gut wie z.b. ein alt-ehrwürdiger Cambridge Audio Azur 840C (oder auch 740C) CD Player,
vorausgesetzt man hat das passende Equipment und die geschulten Ohren um den Unterschied auch zu hören.
Vinyl über einen der Modernen USB Plattenspieler, das ist im Prinzip auf der Ebene von komprimiertem Streamen wenn überhaupt, denn
die eingebauten RIAA Entzerrervorverstärker sind von so dermassen übler Qualität, dass das kein Maßstab sein kann.
Ich erinnere mich an eine Beschreibung eines Flohmarkthändlers vor langer Zeit, der gut restaurierte Röhrenradios verkaufte.
"Moderne Radios klingen wie ein Blecheimer, in den jemand reinpinkelt".
Das fand ich sehr trefflich und so klingt für mich schlechtes Digital oder gar MP3.
Im Prinzip derselbe Unterschied, den man geschmacklich (Junk-Food vs. gut gekocht, Brot von dem meisten Bäckereien vs. gutes Handwerk),
oder "mit den Augen/dem Sehen" erleben kann. Es kommt auf die Schulung der jeweiligen Sinne an.
Wer jahre lang nur Wagner Tiefkühlpizza erlebt hat, dem schmeckt eine echte italienische oder französische oft überhaupt nicht.
Dito wird er einen Jim Beam oder J. Walker Red Label einen 12-jährigen Lagavullin oder Oban vorziehen.
Ich habe am PC eine externe ASUS XONAR Essence One Soundkarte (wenn mit den MUSES Upgrade Op-amps modifiziert, eine der weltbesten!)
und nuPro X-4000 aktive Lautsprecher, allerdings getoppt von einem Grado Signature Kopfhörer.
Und trotzdem keine Chance gegen eine gut kombinierte wie man es früher nannte "Stereoanlage", selbst wenn es z.B. nur ein Azur Vollverstärker wäre, dazu die passenden Studiomonitore z.B. vom WDR oder der BBC (LS3/5, uralt und noch immer sehr gut)
Es ist natürlich klar, dass bestimmte Musik über die nuPro brachialer und basslastiger rüber kommen kann, aber das ist eben Sound.
Trotzdem interessant. Nimmt man z.B. Aufnahmen von Peter Gabriel oder Robert Fripp zusammen mit Tony Levin und Bill Bruford mit King Krimson, beide, die sehr viel von guter Aufnahmetechnik verstehen. Klingt über lineare LS und beste Verstärkertechnik (idealerweise Eintakt-A Trioden) mit Abstand am besten. Dito z.B. auch Pink Floyd (nur reizen die mich nicht sonderlich).
Meine Mess-Referenz sind immer erstmal akustische Instrumente und Frauenstimme. Daran kann man natürliche Wiedergabe messen.
Hier geht es exakt um dieselbe Präzision wie bei gutem Equipment beim Fotografieren. Plus die Schulung der entsprechenden Sinne.
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