Fr 8. Jan 2016, 22:24
Danke nochmals für all die guten Wünsche und Bekräftigungen! Schön, wenn ich auch motivierend in Fällen akuter "Schreibtischeritis" wirke...
Falls der Eindruck entstand, dass ich auf dem Weg zum Alkoholiker war: Nein, dazu kannte ich das Potential von Alkohol schon viel zu gut!
Als Achtzehnjähriger hab ich wg. dem mangelnden Angebot an Lehrstellen, was für die geburtenstarke Generation keine Seltenheit war, ein Jahr lang in einer Brauerei gejobt.
Morgens kurz vor 6:00 Uhr hatte sich ein Kollege am Spint neben mir schon den ersten Kolben reingezittert. Ein anderer arbeitete seit 25 Jahren an der gleichen primitiven Maschine und wieder andere hauten mich gelegentlich an, was ich mit den "Haustrunk" (Gutscheinkarten für 2(!) Kästen Bier pro Woche) machen würde, da ihnen aufgefallen war, dass ich in der Kantine zum Vesper gar nichts trinken würde. Der Abschuß war aber der Bierkutscher mit dem ich eine Zeit ausliefern war. Der hatte den "Bruch-Kasten" gleich mit ins Fahrerhaus neben sich platziert. Als ich sah, mit welch routinierter Bewegung er während dem Fahren die erste Flasche im Kasten öffnete und sich dann reinzog dachte ich nur: "Bitte, lieber Gott, laß mich heil wieder nach Hause kommen!"
Seine Fahrweise war übrigens weniger routiniert, aber da Bierkutscher damals praktisch gar nicht kontrolliert wurden("da die sonst ihren Job verlieren würden"

), mußte er ja auch nichts befürchten...
Meine bisherigen Erfahrungen dazu, dass ich eine "Alkohol-Pause" mache war aber durchweg positiv. Meine Freundin hat sich gefreut, bei der Band bin ich nun der Zweite, der keinen Alkohol trinkt und wenn einer deswegen rumlamentieren würde, erzähle ich Ihm so lange von meinen "unglaublichen Erfolgen", bis ihm das Ohr blutet! Wenn das nicht hilft, (jetzt, BUDDI, bitte weglesen!!!) frage ich ihn, ob er seit dem Zeitpunkt, als er das letzte mal abnehmen wollte nicht noch ein paar Kilo zugenommen hätte...
Der Begriff "Verzicht" hat immer dann etwas von Askese, wenn ich sonst keine anderen Belohnungssysteme besitze. Da ich aber noch ganz viele andere Sache liebe, wie z.B. meine Partnerin, gutes Essen, die Fotografie, Musik usw. sowie neuerdings das Vergnügen, mir Klamotten in Größen zu kaufen, die ich vor gefühlt 30 Jahren hatte, die dann auch noch gut aussehen, will halt auch so gar kein Gefühl von Leiden in mir aufkommen.
@ Maha: wir sind eine Coverband, die fast ausschließlich zu ihrem eigenen Vergügen Rock- und Popmusik spielt. Gelegentlich lädt man uns aber auch gerne zu Hochzeiten und runden Geburtstagen ein. Wir haben jedenfalls viel Spaß miteinander!