Die besten Witze schreibt das Leben. Und manchmal auch die lokale Straßenverkehrsbehörde.
Direkt vor unserer Haustür wurde bei einem kurzen Abschnitt der Straße die Richtung der Einbahnstraße umgedreht.
Hat auch seine Gründe.
Insbesondere beim Feierabendverkehr haben die Autofahrer eine vorher mögliche Abkürzung genutzt, um ein paar Minuten oder Sekunden weniger im Stau zu stehen. Das hat aber auch die Verkehrbelastung und die Gefahren auf denjenigen Straßen erhöht, die eigentlich nur für Anwohner gedacht sind. Ein weiteres großes Problem waren spätabendliche und nächtliche Rennen von Rasern, die ganz versehentlich die Tempo-30-Schilder übersehen haben und sich auf der Autobahn wähnten.
Das geht jetzt also nicht mehr.
Oder eher: nicht mehr unter Einhaltung der Gesetze.
Denn die Autofahrer fahren weiter so, wie sie es gewohnt sind.
Ein zusätzliches riesengroßes Schild mit dem Hinweis zur geänderten Verkehrsführung hat bisher nichts gebracht.
Auch die Polizeistreife mit zwei Wagen hat bisher wenig bringen können. Sie ist von morgens 8 bis abends 18 Uhr vor Ort.
Und Google Maps hat die Änderung auch noch nicht eingespielt.
Ergebnisse der ersten beiden Tage mit der neuen Regelung:- wütende Beschwerden von Rasern auf sozialen und bei herkömmlichen Onlinemedien
- Blockaden von Autos, die in die nun richtige Einbahnstraßenrichtung fahren durch die Falschfahrer, wenn die Polizei nicht da ist
- 8 Punkte und 5.000 PLN Geldstrafe für eine sich aggressiv beschwerende Autofahrerin
- Dauerhupen der Polizisten vor Ort
- Wedeln der Polizisten mit der Kelle, so dass sie bei Feierabend einen deftigen Muskelkater haben dürften
- Verfolgungsjagd in hohem Tempo (keine Ahnung, ob sie ihn erwischt haben)
- von den Polizisten geäußerter Wunsch, ihren Polizeiwagen gegen einen Panzer eintauschen zu können
Vielleicht mache ich mir eine Schüssel Popcorn und setze mich unten hin.

Vielleicht stelle ich mich aber auch mit dem Stativ unten hin und mache ein paar unschuldige Fotos.
