reiwar hat geschrieben:
Was mir Angst und was mich traurig macht ist, dass wir die angeblich westlichen Werte je nach Konfliktverursacher, in den Wind hängen. Solange die USA Regimewechsel in zig Ländern betreibt und dort ganze Regionen (auch wirtschaftlich) in Schutt und Asche legt, wissentlich tausende Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, ihren Interessen opfert, unsere Politiker bespitzelt und deutschen Boden (Ramstein) als Ihr Territorium betrachtet, nehmen wir das ohne irgendwelche Sanktionen einfach als alternativlos hin. Ergreift Russland die letzte Möglichkeit sich die Nato an ihrer ca. 2000 km langen Grenze zur Ukraine fernzuhalten, erschallt ein einheitliches Geblöcke und es werden Sanktionen beschlossen um diesen unmenschlichen Staat in die Knie zu zwingen. Menschen, die sich nie mit Geschichte und Politik (außer der Bildzeitung u.ä.) auseinandergesetzt haben, meinen den Feind erkannt zu haben. Ich verachte jegliche Gewalt und kann mir kaum vorstellen, welche Gedanken und Gefühle den Menschen, welche direkt vom Krieg betroffen sind, in diesen Tagen durch ihre Köpfe und Körper jagen, welche Ereignisse Kinder ihr Lebend lang begleiten werden. Ich für meinen Teil denke, dass wir eine große Schuld an dieser Entwicklung haben. Wir haben die Nato-Osterweiterung kommentarlos hingenommen. Wir haben die Angebote Russlands überheblich abgelehnt. Nun haben wir, nein, die ukrainischen Menschen haben die Folgen unserer westlichen Überheblichkeit zu tragen. Dabei hätte es m.E. nach gereicht, Russland in den europäischen Staatenbund zu integrieren, solange Russland dazu bereit war und die Natozugehörigkeit der Ukraine auszuschließen. Aber nein, wir vertreten, entgegen unserer ureigensten Interessen, die Interessen der USA über die Nato.
Es kann natürlich sein, dass ich mich da gründlich irre, aber das sind meine Gedanken, die mich in diesen Stunden bewegen. Danke, dass ich sie hier loswerden konnte.
Reiner
