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BeitragVerfasst: Mo 30. Mai 2016, 16:38 
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Registriert: Do 22. Dez 2011, 23:43
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... oder weder noch?


Mit Erschrecken habe ich vernommen, dass einer der für mich größten Fotografen derzeit in einen Skandal verwickelt ist.


Was haltet ihr von der Causa McCurry? Viel heiße Luft um nichts?
Oder hat er für Euch die Grenzen des "Erlaubten" überschritten, indem er z.B. Menschen im Hintergrund aus dem Bild retuschiert hat, so dass seine Bilder eindrücklicher wirken?


http://www.techinsider.io/steve-mccurry ... dal-2016-5


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BeitragVerfasst: Mo 30. Mai 2016, 18:00 
Ich hab's jetzt echt nur überflogen... vor Kurzem gab es noch eine Reihe "Lichtbilder" von Spiegel TV, lauter Fotografen von Magnum und darunter auch Steve McCurry. War interessant anzuschauen.

Bilder die Berichterstattung sein sollen.... da ist es sicher heikel zu "manipulieren". Kleinigkeiten machen die Scene durchaus dramatischer, zu sehen so hat es das nie gegeben, ist es nie passiert sicher für Nachrichten unangebracht. Allein das Beispiel des Mannes mit dem Kind auf dem Arm und die Geste des Soldaten die es beim Augenkontakt nicht gegeben hat. Hätte sicher können sein.... Die Bildwirkung ist durchaus eine andere.

Interessant übrigens in obigem Bericht - McCurry hat nach Jahren die Protagonistin seines Wohl berühmtesten Bildes wieder gefunden und noch mal fotografiert. Erkannt hat sie jemand - oh Wunder - an ihren Augen.

Ob das nun ein Skandal ist.... Ich denke mal nicht, schlicht weil ich davon ausgehe selbst Bilder aus Krisengebieten sind von anderen Fotografen ebenfalls ähnlich getunt wenn nicht sogar mitunter gestellt. Das verkauft sich, der Konsument schreit danach und das macht die Verlockung aus das zu tun.... dem schnöden Mammon wegen.

Man sollte halt auch nicht immer unbedingt seinen Augen trauen, schon zu analogen Zeiten nicht...


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BeitragVerfasst: Mo 30. Mai 2016, 18:18 
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Registriert: Mi 31. Dez 2014, 18:56
Beiträge: 154
Das ist ein interessanter Artikel, und ausnahmsweise wird einem keine Meinung aufgedroschen, sondern die verschiedenen Standpunkte recht differenziert dargestellt. Ich persönlich finde fast jede Bearbeitung ok, solange auch klar darauf hingewiesen wird. Heimliche "Verbesserungen" o.ä. sind dann ein anderes Thema.
Folgender Satz hat mich schockiert: "Afghan Girl is so ingrained in popular memory that I’ve seen it used multiple times as a Halloween costume"... Mann o mann, auf die Idee, das Foto als Grundlage für eine Verkleidung zu benutzen, wäre ich nie gekommen...

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BeitragVerfasst: Mo 30. Mai 2016, 18:26 
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Registriert: Mo 26. Dez 2011, 21:16
Beiträge: 1403
Es geht hier nicht hauptsächlich um seine Bilder aus Kriegsgebieten sondern eben die momentanen Arbeiten.
Seine Editorin führt ja als Punkt an, dass er momentan eben eher selten als Photojornalist unterwegs ist und daher die "no alteration" Regeln in dem Fall eh nicht gelten würden.

Das Problem ist wohl eher, dass Mcurry eben seinen "Ruhm" eben innerhalb dieses Genres begründet hat und daher immer damit verbunden ist. Man hat daher wohl einfach angenommen, dass er sowas nicht macht.

Tja und jetzt ist der Skandal groß weil er es bei Urlaubsfotos und anderen Bereichen doch macht ...

Gruß,
Tom

_________________
* Keine meiner Bilder sind zur Bearbeitung freigegeben.



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BeitragVerfasst: Mo 30. Mai 2016, 19:09 
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Registriert: Di 27. Mai 2014, 22:12
Beiträge: 2125
Wohnort: Berlin
Fotografie war schon immer ein Spielfeld der Bildmanipulation.
Ich finde es nicht mal tragisch, wenn es um die "künstlerische" Seite geht.
Wenn Manipulation im Foto aber das Ziel haben soll, dem Betrachter in eine politisch gewollte Richtung zu lenken, hört bei mir der Spaß auf!
Und hier rede ich jetzt nicht von Helligkeit, Farb und Kontrastbearbeitungen, sondern wenn z.B. Dinge wegretuschiert werden oder hinzugefügt,
um vielleicht ein andere Inhaltsaussage zu erreichen.

_________________
Klaus
(Und viel zu viel Fotogeraffel! Kameras /Objektive/...)


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BeitragVerfasst: Di 31. Mai 2016, 06:52 
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Registriert: Sa 24. Dez 2011, 21:32
Beiträge: 10893
Wohnort: St. Blasien
zenker_bln hat geschrieben:
Fotografie war schon immer ein Spielfeld der Bildmanipulation.

Das fängt schon im Ortsteil der Hintertupfinger Tagesnachrichten an. Wenn jetzt nicht gerade mit Retoche, aber mit Bildbeschnitt und Auswahl der Bilder.

_________________
LG
Diego

Wer als Anfänger die Gestaltungsregeln der Fotografie ignoriert, hat keinen Verstand. Wer sich aber fotolebenslang daran klammert, hat keine Phantasie.
– Detlev Motz –


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BeitragVerfasst: Di 31. Mai 2016, 08:02 
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Registriert: Mi 25. Sep 2013, 18:17
Beiträge: 1361
Wohnort: Garlstorf am Walde
Skandal würde ich nicht sagen, aber:
Der jeweilige Fotograf könnte (sollte) sagen: Bearbeitung, ja- Kontrast, schärfe, Helligkeit, usw., damit man weiß es ist an der Aufnahme
nichts entfernt oder hinzugefügt worden.
Sonst: Kunst, nach den Vorstellungen des Fotografen verändert.
Welcher eindruck entsteht ? Ich sehe das Bild (Rikscha) und denke: Bei dem Regen da abstrampeln ,oh sh**.
Original sieht ganz anders aus, da wird noch in die Kamera gelacht.

Ohne diese Aussage denkt doch jeder: Ja, der hat es, perfekt!

Stefan

_________________
Zyniker: einer, der den Glauben an das Böse im Menschen noch nicht verloren hat.


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BeitragVerfasst: Di 31. Mai 2016, 10:32 
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Beiträge: 648
Wohnort: Ilmenau
Das McCurry auch retouchiert ist jetzt wohl tatsächlich noch nicht mal ein Skandälchen, aber (für mich) schon ein ganz klein wenig traurig. Aber das liegt alles im Mainstream, letztes Jahr sind ja sogar bei der Worldpress-Foto-Ausstellung welche wegen Manipulation rausgeflogen.

Bei künstlerischen Fotos kann jeder machen, was er will. Bei Reportagen finde ich das echt zum Reihern :motz: Klar, ein wenig Belichtung verbessern, Klarheit drehen usw. das ist sicher OK, aber Elemente entfernen/retuchieren, durch Beschnitt den Zusammenhang ändern, das geht nicht.

Es wird Zeit, dass in jeder Kamera eine digitale Signierfunktion eingebaut wird, dass man das verifizierbare Original vorlegen kann. Canon hat in einigen Modellen sowas, aber die Sache nicht so gut gemacht, weil es auch schon geknackt wurde. Technisch wäre das (auch ordentlich gemacht) nicht so schwierig und würde materiell nix kosten. Ich habe aber den Eindruck, dass da seitens der Kundschaft keine Nachfrage existiert.

Ralf

_________________
http://schueler.ws


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BeitragVerfasst: Di 31. Mai 2016, 11:25 
dl4mw hat geschrieben:
durch Beschnitt den Zusammenhang ändern, das geht nicht.


Das ist nu der Punkt den Diego schon genannt hat - das tut ja nicht mal not, allein einen entsprechenden Ausschnitt zu wählen hat den selben Effekt. Manipulation des Betrachters geschieht schon allein dadurch, ebenso durch die Auswahl der Bilder die gezeigt werden, die Reihenfolge.... Man muss sich das immer bewusst machen, ein Bild einer Reportage bekomme ich mit einem Kontext geliefert der mir vorgegeben oder suggeriert wird. Das muss nicht den Geschehnissen entsprechen...


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BeitragVerfasst: Di 31. Mai 2016, 12:07 
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Registriert: Sa 27. Okt 2012, 15:17
Beiträge: 2123
BUDDI hat geschrieben:
Man muss sich das immer bewusst machen, ein Bild einer Reportage bekomme ich mit einem Kontext geliefert der mir vorgegeben oder suggeriert wird. Das muss nicht den Geschehnissen entsprechen...


Ich habe mal vor einigen Jahren bei einem dieser "Jahrhunderthochwasser" in Lindau ein Fernsehteam beobachtet, das sich eine große Prütze am Straßenrand mit parkenden Autos rausgesucht hat (an einer Stelle, an der offensichtlich der Gulli verstopft war - es hatte geregnet- und die ein paar cm tiefer lag...), und dann wurde eine möglichst dramatische Perspektive gesucht, aus der nur die Prütze und das darin parkende Auto zu sehen war und schon wirkte es, als ob ganz Lindau untergeht. Abends dann schön in den Nachrichten zu sehen. Hab mich noch mit ein paar Lindauern darüber unterhalten, die haben alle nur den Kopf geschüttelt. Sicher war Hochwasser, aber das ist am See alle paar Jahre ganz normal und das Leben ging ganz regulär seinen Gang. Seitdem betrachte ich die in den Medien gezeigten Bilder kritischer...

Zum Thema: sowas wie Kontrast, Schärfe, oder Beschnitt, durch den nichts Wesentliches entfernt wird (solange die Perspektive, die möglichst alle Facetten der Szenerie zeigt, erhalten bleibt), können und dürfen gerne optimiert werden. Und wenn im Hintergrund ein paar Gänseblümchen wegretuschiert werden, schon grenzwertig, aber was solls. Aber wesentliche Änderungen, wie in den Beispielen gezeigt, sind meiner Meinung nach für Reoprtagen absolut unzulässig. Und das sollte jeder ehrliche Fotograf beherzigen.


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