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BeitragVerfasst: Sa 3. Aug 2019, 14:52 
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Beiträge: 504
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Hallo,

Spannende Diskussion.
Vielleicht interessiert Euch ja auch der folgende Beitrag.

https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... e-100.html

Leider kann ich zu der Diskussion nicht allzuviel beitragen.

Neben meinem Bienenprojekt hab ich noch ca. 100qm extensiv begrünte Dachfläche selbst angelegt.
https://mikefrank.de/koken/categories/n ... nen-zucht/
40456504nx51499/natur-und-landschaftsfotografie-f18/kein-zimmer-frei-saison-2019-t25757.html

Evtl. Ist das ja eine Anregung für den Einen oder Anderen der das noch nicht kennt. Im Winter werde ich noch einen Beitrag über alternative Nisthilfen schreiben.

_________________

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom - Pentax:Linux


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 08:02 
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Registriert: Mi 28. Okt 2015, 18:33
Beiträge: 387
angus hat geschrieben:
Die Medien kann man einsetzen, um Dinge zu erreichen, die ansonsten nur schwer umsetzbar sind. Man denke an die Wassersparmode, die vor allem über Medien verbreitet wurde (zu einer Zeit, als wir keinerlei Wassermangel hatten). So gesehen sind sie nützlich, wenn man die Inhalte und die neueste Kuh, die durchs Dorf getrieben wird ein wenig mitbeeinflusst....


Wohl war... auch wenn es evtl. etwas unpassend ist ein paar Gedanken zum Sonntag.
Ich kann mich, wenn auch nur dunkel, noch an die Mitte-Ende 70er erinnern, damals so ganz ohne Internet
und Smartphones gab es nur 3 Programme im Fernsehen und Zeitungen sowie Radio. Den IPCC gab es auch
noch nicht. Aber es gab andere Institutionen, Veröffentlichungen usw., was es heute eben auch gibt.
Der Welt wurde zu der Zeit eingetrichtert dass wir unmittelbar vor einer neuen Eiszeit stehen würden
die uns alle in kürze dahinraffen wird. Die Wissenschaft war sich da ebenso einig wie jetzt. Auch ganz klare
Anzeichen /Beweise etc. wurde dem interessierten Hörer/Leser geliefert wie z.B.:

Symptome dafür entdeckten die Experten inzwischen in fast allen Weltenregionen. Am Anfang standen Messdaten über eine fortschreitende Abkühlung des Nordatlantiks. Dort sank während der letzten 20 Jahre die Meerestemperatur von zwölf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt auf 11,5 Grad. Seither wandern die Eisberge weiter südwärts bis auf die Höhe von Lissabon, mehr als 400 Kilometer weiter südlich als in den Wintern zuvor. Am Polarkreis wurden die kältesten Wintertemperaturen seit 200 Jahren gemessen. Auf Island ging die Heuernte um 25 Prozent zurück, auf der Britischen Insel schrumpfte die jährliche Wachstumsperiode um zwei Wochen.

oder auch

In der bisher umfassendsten meteorologischen Operation der Geschichte versuchen Forscher von 70 Nationen derzeit zu ergründen, ob der Wahnsinn auch Methode hat: Das Global Atmospheric Research Program (GARP) soll feststellen, ob sich der Planet einer neuen Eiszeit entgegendreht.
Eines steht schon fest: Es wird seit 30 Jahren kälter. Seit 1940 ist die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad gesunken. Weite Gebiete Kanadas, die eins im Sommer stets eisfrei waren, sind heute das ganze Jahr hindurch kristallbedeckt. Was den Temperatur-Rückgang ausgelöst hat (der seinerseits verantwortlich ist für die meisten anderen Klima-Veränderungen), darüber sind sich die GARP-Wissenschafler noch nicht einig.


Naja, lest selbst u.a. hier, es gibt noch weit mehr Szenarien die als unumstößlich galten, kann man
alles "ergoogeln"

https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt ... rohte.html

Scheint irgendwie in der aktuellen Diskussion unterzugehen.

Wie auch immer, auch damals gab es, wie es immer so ist, Zweifler daran. Nur wurden die noch nicht als
Klimaleugner an diverse öffentliche Pranger gestellt und/oder ausgegrenzt o.ä. weil es eben nicht ganz so einfach
war, so ganz ohne Unmengen von Energiefressendem Weltweitem Internet...
Die Vokabel "Klimaleugner" ist ebenso wie das seit noch nicht seit langem allseits beliebte "Nazi", welches auch
schon mal in Zusammenhang gebracht wird, mE nichts weiter als der hilflose Versuch sich nicht mit
Gegenmeinungen/-darstellungen usw. auseinander setzen zu müssen, ein Totschlagargument welches
kein Argument ist.
Diese Entwicklung sollte eigentlich allseits zumindest Verwunderung auslösen, tut es aber nicht, noch nicht.
Ich hege aber dennoch ein wenig Hoffnung dass allg. wieder mehr aufeinander eingegangen wird, ohne scheinbar verzweifelte
Totschlagargumente, Existenzbedrohende Anfeindungen, Verleumdungen usw., habe aber Zweifel.

Mir pers. kann keiner was, mir ist es völlig egal was andere über mich denken, ich will auch nicht
dass andere so denken wie ich, wäre nur schön wenn sie selbst denken würden. Ich bin in meinem
Leben wie es so schön heisst "durch die Knochenmühle gegangen" was mir gezeigt hat dass man erstens
von allen Seiten nur beschis..en wird, zweitens alle nur dein Geld wollen und drittens man sich nur auf
die Familie wirklich verlassen kann und hier auch nur auf die engste! Freunde, von denen man meinte dass man sich
vollständig auf sie verlassen kann, sind entweder zu früh verstorben oder haben sich zu Luftnummern
entwickelt. Lockere Bekanntschaften sind was ganz anderes. Die Verstorbenen waren immer da und ich weiss
dass sie es auch heute noch wären. Die Luftnummern... naja...
Aber nicht Gefühlsduselig werden!

Zum Abschluss noch etwas zum Thema und zugleich neues aus Schilda.
Hierzulande verabschieden wir uns ja von der Kohle, kann jeder dazu stehen wie er/sie/es meint. Jetzt finanziert
aber die Deutsche KfW u.a. ein neues Kohlekraftwerk in Griechenland mit Krediten von rd. 730Mio.
Damit nicht genug hat man auch gleich eine Euler Hermes Bürgschaft mitgeliefert, bedeutet dass im Ernstfall
der Deutsche Staat, also der Deutsche Steuerzahler, für den ganzen Krempel haftet. U.a. hier:

https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/ ... 07698.html

Das die Griechen auch teilw. ihre älteren Kohlekraftwerke modernisieren müssen und da teilw. noch
nach Investoren suchen ist auch eine Nummer für sich. Diese Investoren werden verm. rel. schnell gefunden werden.
Und das ist nicht nur in Griechenland der Fall. Immerhin hat die KfW jetzt beschlossen keine neuen Kohlekraftwerke mehr
zu unterstützen, Öl und Gaskraftwerke dagegen werden weiter gefördert. Wobei die Frage auch mal gestellt werden darf,
wie kommt die Deutsche KfW überhaupt dazu Weltweit etwas zu fördern mit teilweise der Hermes Bürgschaft, sind wir hier der
Zahlmeister der Welt?

Noch kurz zu den Chinesen, ist vielleicht noch nicht so bekannt, aber die kaufen sehr viel Wald in
Deutschland und Europa. Und die machen gute Angebote! Ich kann allerdings nicht sagen wie viel 1000e Hektar
die hier in D bereits gekauft haben, aber es sind einige. Und es wird mehr, den Privatwaldbesitzern geht es
allg. nicht besonders gut und wenn ein gutes Angebot auf den Tisch geflattert kommt, wer lehnt das ab?
Geld spielt bei den Chinesen mittlerweile keine Rolle mehr...

Und was ist mit der "Rettet den Wald"-Partei? Die haben mittlerweile auch keine Hemmungen mehr Wälder
für Windkraftanlagen zu roden, u.a. Grimms Märchenwald soll nächstes Jahr zumindest teilw. weichen müssen,
Stellen sich aber ebenso hin und fordern Hilfe für den Wald, wollen ab 2050 nur noch irrwitzige Ökowälder, in u.a.
Bünde fordern sie mehr Bäume usw... und da ist sie wieder, meine unendliche Enttäuschung von der Politik.
Sollte D tatsächlich nur noch Ökostrom produzieren und nutzen wollen müsste übrigens alle 1,5 Kilometer
ein 400m Windrad stehen, da bin ich aber mal gespannt wie das umzusetzen sein wird.
Vielleicht ja so:
...im Abstand von durchschnittlich 8 km mit Windparks zubauen müssen, um ein Viertel der Stromversorgung Deutschlands mit Windkraftanlagen sicherzustellen.
Siehe hier:
https://www.vernunftkraft.de/dreisatz/

Allen einen schönen Sonntag.

_________________
Viele Grüße
Holger

istDS + Fremdmarke


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 09:12 
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Beiträge: 4572
Noch laufen in Deutschland etwa 120 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von 42,6 Gigawatt, je zur Hälfte mit Braun- und mit Steinkohle befeuert. Dieser Kraftwerkspark ist noch groß, er liefert knapp 40 Prozent des Stroms. Im weltweiten Maßstab zählt er wenig. Derzeit planen hauptsächlich China, Indien und viele andere Länder in Asien mehr als 450 neue Kohlekraftwerke mit mehr als 500 Gigawatt Leistung, einem Vielfachen der Kapazität, die Deutschland stilllegen will.

Aus einem Bericht in Focus

Viel retten werden wir damit wohl nicht. Aber teuer wird es werden. Für alle.

_________________
LG Bernd

Tu was du willst, und steh dazu; denn dein Leben lebst nur du!

https://instagram.com/berndahrnsen?igsh ... c2ODk2ZA==


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 10:41 
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Registriert: Sa 21. Apr 2012, 09:24
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Wohnort: Emkendorf
Harrynator hat geschrieben:
...
Lieber Holger,

ich schreibe normalerweise nicht viel hier im Forum, aber Du hast mich dazu genötigt hier kurz Stellung zu beziehen.
Nur ganz kurz zu mir: Ich bin studierter Physiker und bin gerade dabei meine Promotion abzuschließen. Mein Hintergrund liegt aber nicht im Bereich der Klimaforschung, dennoch habe ich natürlich einige Erfahrung mit wissenschaftlichem Arbeiten und dem Publikationswesen. Ich habe aber auch auf einigen Konferenzen schon Voträge zur aktuellen Klimaveränderung gehört.

Ich könnte jetzt auf jeden einzelnen Punkt hier eingehen, das würde aber den Rahmen hier etwas sprengen, deswegen versuch ich mich kurz und allgemein zu halten.
...

Mit besten Grüßen,
Harry

:clap:
Nach dem mir mal ein Mensch erklärt hatte, das die Weltzeit sich verändert hat, weil die kruden Raketenstarts von Saturn V zum Mond in den 60er Jahren die Erde im "Luftäther" gedreht hat und dieses zur Klimaeerwärmung geführt haben könnte, habe ich aufgehört, mit normalen Menschen dieses Thema zu diskutieren - egal, welche Partei der mal wählen tut.

_________________
Grüße @hoss


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 11:38 
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Beiträge: 13386
Wohnort: Laatzen
hoss hat geschrieben:
Nach dem mir mal ein Mensch erklärt hatte, das die Weltzeit sich verändert hat, weil die kruden Raketenstarts von Saturn V zum Mond in den 60er Jahren die Erde im "Luftäther" gedreht hat und dieses zur Klimaeerwärmung geführt haben könnte, habe ich aufgehört, mit normalen Menschen dieses Thema zu diskutieren - egal, welche Partei der mal wählen tut.

Die waren doch gar nicht auf dem Mond - alles fake-news. :ichweisswas: :rofl:

_________________
Viele Grüße von der Leine
Klaus


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 14:18 
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Registriert: Sa 13. Sep 2014, 11:05
Beiträge: 12225
cougar hat geschrieben:

Wie auch immer, auch damals gab es, wie es immer so ist, Zweifler daran. Nur wurden die noch nicht als
Klimaleugner an diverse öffentliche Pranger gestellt und/oder ausgegrenzt o.ä. weil es eben nicht ganz so einfach
war, so ganz ohne Unmengen von Energiefressendem Weltweitem Internet...
Die Vokabel "Klimaleugner" ist ebenso wie das seit noch nicht seit langem allseits beliebte "Nazi", welches auch
schon mal in Zusammenhang gebracht wird, mE nichts weiter als der hilflose Versuch sich nicht mit
Gegenmeinungen/-darstellungen usw. auseinander setzen zu müssen, ein Totschlagargument welches
kein Argument ist.
Diese Entwicklung sollte eigentlich allseits zumindest Verwunderung auslösen, tut es aber nicht, noch nicht.
Ich hege aber dennoch ein wenig Hoffnung dass allg. wieder mehr aufeinander eingegangen wird, ohne scheinbar verzweifelte
Totschlagargumente, Existenzbedrohende Anfeindungen, Verleumdungen usw., habe aber Zweifel.





...das sehe ich in diesem Falle genau wie Du.

...Du hast noch Verschwörungstheoretiker,...und Antisemit in der Aufzählung vergessen!,
...werden diese Wörter in zusammenhang mit einem Namen verwand (sehr gern in den öffentlichen praktiziert) dann ist man ganz schnell "der dessen Namen nicht genannt werden darf"
...wir leben in komischen Zeiten,...sich durch den Informationsdschungel zu wühlen und klaren Kopf zu behalten ist sehr schwierig und Zeitintensiv,....Cui bono hilft etwas dabei.

...auch noch 'nen entspannten Sonntag

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


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BeitragVerfasst: So 4. Aug 2019, 15:15 
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Registriert: Do 12. Apr 2018, 11:41
Beiträge: 256
Wohnort: Ulm
Erstmal vielen Dank für die lieben Worte. Freut mich, dass mein kleiner Beitrag so positiv aufgenommen wurde. Ich nehme mir nochmal etwas Zeit um auf die zwei neuen Beiträge von Holger zu antworten.
Man möge mir verzeihen, dass ich auch wieder nicht alles behandle, aber dafür fehlt mir heute schlicht die Zeit und die Lust dazu...

Also, los geht's:

cougar hat geschrieben:
Nun, ich bin kein Klimaforscher, da werden wir hier auch keinen haben. Da mich das Thema aber
sehr interessiert vertiefe ich es für mich, allein schon aus Beruflichen Gründen, auch wenn ich mittlerweile
nicht mehr Berufstätig bin und das ganze hier in Teilen nur noch als Hobby betreibe.

Mir pers., und darum geht es mir in erster Linie, erscheint so manches nicht plausibel was von Seiten des IPCC
kommt.

Klima und auch Klimaforschung ist extrem komplex, so wie die dazugehörigen Modelle auch. Wenn etwas unplausibel erscheint, dann hat das erstmal rein gar nichts zu bedeuten. Die Prozesse die in der Atmosphäre und auf der Erde ablaufen sind teilweise so extrem komplex und vielfältig untereinander verknüpft, dass auch völlig unintuitive Ergebnisse durchaus richtig sein können.

Aber worum geht's dir genau, mal sehen:
Zitat:

Die Kernfrage schlechthin für mich ist in erster Linie wie lange das "überschüssige" CO² in der
Atmosphäre verbleibt. Nochmal, ich betone ausdrücklich dass ich keinen Zweifel
am Klimawandel habe noch daran dass wir seit dem allg. bekannte Zeitraum zusätzliches
CO² in die Atmosphäre blasen. Nicht dass da irgendwelche Zweifel aufkommen...

Das IPCC sagt dass der vollständige Abbau mehrere 100.000 Jahre dauert. Das Umweltbundesamt sagte bis vor
2 Jahren noch ca. 120 Jahre, mittlerweile wurde das auf ca. 1000 Jahre hochgesetzt mit dem Zusatz "weit variirend".
Der u.a. Klimaforscher Mojib Latif, Hamburg, geht von 100 Jahren aus. Hermann Harde von der Helmut-Schmidt-Uni in Hamburg
hat im Global and Planetary Change 2017 eine Arbeit veröffentlicht die lediglich von 4 Jahren Verweildauer
von überschüssigem CO² in der Luft ausgeht.

Ich pers. "vermute" mal dass man es ganz einfach nicht wirklich weiss, die Unterschiede sind mehr als gravierend!

Okay, es geht um den Verbleib von CO2 in der Atmosphäre bis es wieder abgebaut wird. Das ist natürlich ein sehr komplexes Thema. Die gängie Meinung ist, dass es doch eher längere Zeiträume sind. Anhand von verschiedenen Modellen und Simulationen wird versucht diesen Parameter zu bestimmen. Man kann diesen Parameter zum Beispiel auch als Fit-Parameter verwenden, sprich: Ich stelle den Parameter so ein, dass das Klimamodell die Entwicklung der letzten 50 Jahre korrekt beschreibt.
Da wir für die letzten 50 Jahre ja sehr exakte Daten über die Entwicklung des Klimas besitzen kann man natürlich versuchen mit dem eigenen Klimamodell diesen Zeitraum "nachzustellen" und überprüfen ob das Modell verlässlich arbeitet um damit dann Vorhersagen für die Zukunft abzuleiten.
Soweit es mir bekannt ist wird aber von relativ langen Verweilzeiten ausgegangen, auch aus dem was man über die Änderungen der CO2-Konzentration in der Vergangenheit weiß.

Aber gehen wir mal schnell die beiden Personen durch:
- Mojib Latif: Ein sehr renomierter Klimaforscher. Viele seiner Aussagen werden leider häufig aus dem Kontext gerissen und von Klimaerwärmungsskeptikern bewusst fehlinterpretiert (siehe dazu z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif). Insgesamt unterstützt er die Aussage, dass das menschgemachte CO2 den Klimawandel hauptsächlich verursacht. Zu den 100 Jahren kann ich nicht viel sagen. Völlig verkehrt klingt es allerdings nicht.

- Hermann Harde: Das ist wieder so ein Fall von dem ich oben schonmal erzählt habe. Also: Der gute Mann ist Physiker im Bereich der Materialwissenschaft. Kein Klimaforscher. Er scheint mir eher hobbymäßig am Ende seiner Laufbahn noch ein paar Dinge zum Thema Klimawandel publiziert zu haben. Er ist dabei hauptsächlich auf Konferenzen bekannter Leugner des menschengemachten Klimawandels aufgetreten (Stichwort: EIKE). Er hat einige Artikel publiziert, allerdings in sehr dubiosen Zeitschriften die teilweise auch keinen Begutachtungsprozess besitzen. Eine Liste ist hier zu finden (https://www.researchgate.net/profile/Hermann_Harde).
Es gibt keine einzige Publikation in einem seriösen Journal zum Thema Klimaforschung.
In seinen Ergebnissen behauptet er, dass die aktuelle Temperaturerhöhung hauptsächlich auf die Sonne zurückzuführen sei. Außerdem eben die besagten 4 Jahre CO2-Verbleib in der Atmosphäre.
Ersteres ist wie gesagt wissenschaftlich zur Genüge wiederlegt und nicht anerkannt. Ich würde daher auch der zweiten Aussage nicht sonderlich Gehör schenken und davon ausgehen, dass diese 4 Jahre wissenschaftlich nicht haltbar sind.
Aber wie schon erwähnt, im wissenschaftlichen Diskurs spielt der Herr Harde an sich keine Rolle, denn offenbar hat er es nicht geschafft auch nur eines seiner Ergebnisse in einem anerkannten Journal zu publizieren. Es ist zu vermuten, dass keiner seiner Artikel einer wissenschaftlichen Prüfung standgehalten hat.

Abschließend: Ja, es gibt eine große Unsicherheit beim Thema des CO2-Verbleibs. Aber bisher deutet alles deutlich darauf hin, dass es sehr lange Zeitskalen sind. Und da die Auswirkungen von CO2 ja inzwischen bekannt sind ist jegliche weitere Emission von CO2 in die Atmosphäre eine Hypothek für viele viele Generationen.

Zitat:

Nur noch kurz zum Abschluss, nehmen wir der Einfachheit halber an dass das Kind nun in
den Brunnen gefallen ist, die zusätzlichen 90-100ppm sind zu viel und bringen über kurz oder
lang den Kollaps.
Auch nehmen wir weiter an das UBA liegt einigermaßen richtig mit 1000 Jahren Verweildauer. Dann stellt sich die
Frage wie will man da so gegensteuern das es auch tatsächlich umsetzbar ist? Also CO² einsparen wo es geht,
ist klar. Wie soll das aber ersetzt werden?

Ich lasse mich auch nicht die Ecke der Klimaleugner stellen, das sind welche die den Klimawandel
leugnen oder denen es egal ist, dazu zählen wir eindeutig nicht!


Ich behaupte auch nicht, dass du ein Klimaleugner bist, keine Sorge.

Das Thema was man nun tun kann ist ja wieder ein völlig anderes wie das der Ursachen. Daher will ich da auch gar nicht weiter darauf eingehen, aber viele Modelle gehen davon aus, dass wenn wir nicht in den nächsten 10 Jahren den CO2 Ausstoß faktisch auf 0 reduzieren, dann werden wir das Klima auf eine Art und Weise verändern wie wir es uns kaum vorstellen können.
Wie das dann passiert, wie gesagt, das steht auf einem anderen Blatt.


cougar hat geschrieben:
Wohl war... auch wenn es evtl. etwas unpassend ist ein paar Gedanken zum Sonntag.
Ich kann mich, wenn auch nur dunkel, noch an die Mitte-Ende 70er erinnern, damals so ganz ohne Internet
und Smartphones gab es nur 3 Programme im Fernsehen und Zeitungen sowie Radio. Den IPCC gab es auch
noch nicht. Aber es gab andere Institutionen, Veröffentlichungen usw., was es heute eben auch gibt.
Der Welt wurde zu der Zeit eingetrichtert dass wir unmittelbar vor einer neuen Eiszeit stehen würden
die uns alle in kürze dahinraffen wird. Die Wissenschaft war sich da ebenso einig wie jetzt. Auch ganz klare
Anzeichen /Beweise etc. wurde dem interessierten Hörer/Leser geliefert wie z.B.:

[...]
Wie auch immer, auch damals gab es, wie es immer so ist, Zweifler daran. Nur wurden die noch nicht als
Klimaleugner an diverse öffentliche Pranger gestellt und/oder ausgegrenzt o.ä. weil es eben nicht ganz so einfach
war, so ganz ohne Unmengen von Energiefressendem Weltweitem Internet...
Die Vokabel "Klimaleugner" ist ebenso wie das seit noch nicht seit langem allseits beliebte "Nazi", welches auch
schon mal in Zusammenhang gebracht wird, mE nichts weiter als der hilflose Versuch sich nicht mit
Gegenmeinungen/-darstellungen usw. auseinander setzen zu müssen, ein Totschlagargument welches
kein Argument ist.
Diese Entwicklung sollte eigentlich allseits zumindest Verwunderung auslösen, tut es aber nicht, noch nicht.
Ich hege aber dennoch ein wenig Hoffnung dass allg. wieder mehr aufeinander eingegangen wird, ohne scheinbar verzweifelte
Totschlagargumente, Existenzbedrohende Anfeindungen, Verleumdungen usw., habe aber Zweifel.




Ich will hier nur kurz zwei Punkte rausgreifen:
- 1. Die Wissenschaft war sich damals einig, dass wir vor einer Eiszeit stehen würden.
Das ist so leider nicht richtig. Die Wissenschaft war sich damals extrem uneinig. Man muss das in dem Kontext sehen, dass es zur damaligen zeit faktisch noch keine leistungsfähigen Rechner gab. Das heißt irgendwelche Simulationen oder komplexe Klimamodelle waren noch nicht verfügbar. Ebenso waren auch viele Prozesse noch nicht verstanden oder bekannt und auch die Verhältnisse zueinander (welcher Effekt dominiert, welcher ist vernachlässigbar?).
Auch damals ist man schon davon ausgegangen, dass das zusätlhiche CO2 in der Atmosphäre eigentlich zu einer Erwärmung führen müsste. Wie man heute weiß waren verschhiedene andere Prozesse (Aerosole, ...) dafür zuständig dass es sstattdessen zu einer Abkühlung (genauer gesagt zu einer Erwärmungspause) kam.
Genau ist das z.B. hier nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Forschung ... imawandels
Jedenfalls gab es in der damaligen Zeit viele kontroverse Diskussionen zu diesem Thema und die Wissenschaft war sich definitiv nicht einig dass es eine neue Eiszeit geben würde.
Mit dem Aufkommen der ersten leistungsfähigen Rechner und entsprechenden Klimasimulationen sind dann aber schließlich auch die entsprechenden Effekte und Einflüsse verstanden worden und es wurde klar, dass die abkühlenden Effekte bei weitem nicht ausreichen um den immer stärker werdenen Treibhauseffekt durch das zusätliche CO2 zu kompensieren. Näheres kann man gut im obigen Wikipedia-Artikel nachlesen.
Heutzutage ahben wir ein deutlich besseres Verstädnis von den klimatischen Prozessen. Das bedeutet natürlich nicht, dass es ausgeschlossen ist, dass man sich irrt, aber es ist extrem unwarhscheinlich. Ich hab die Zahl nicht mehr ganz im Kopf, aber ich meine die Wahrschienlichkeit liegt bei etwa 0,001% dass das menschgemachte CO2 nicht der Haupteinfluss ist...

- 2. Das Thema Klimaskeptiker. Ich gebe zu, dass wir in einer Zeit leben in der gern pauschalisiert, verunglimpft und beleidigt wird. Keine Frage. Eine vernünftige Diskussionskultur gibt es selten noch.
Aber wie ich schon oft genug erwähnt habe ist eines der Hauptprobleme, dass viel der "Klimaleugner" ihre Ergebnisse entweder wissenschaftlich gar nicht zur Diskussion stellen sondern nur über die Meiden oder ähnliches verbreiten. Dort ist es natürlich schwierig solche Dinge vernünftig zu erörtern.
Oder: Sie stellen die Ergebnisse wissenschafltich zur Diskussion, werden dann widerlegt und behaupten weiterhin dass sie richtig liegen. Auch dort ist schwierig dagegen vorzugehen.
Daher emfinde ich persönlich die Vokalbe "Klimaleugner" nicht zwangsweise als Totschlagargument oder ähnliches.
Viele (nicht alle) dieser Klimaleugner beharren auf ihren Thesen obwohl sie schon vielfacht widerlegt worden sind. Hier ist es Aufgabe der Gesellschaft und auch der Medien solchen Personen keine Plattform zu bieten. Aber im Internet können sie trotzdem weiterhin behaupten was sie wollen und finden dort (leider) auch viel fruchtbaren Nährboden.


Mit diesem Wort zum Sonntag, das leider doch sehr lang geworden ist,
wünsche ich euch allen noch einen schönen Ausklang des Wochenendes.

Viele Grüße,
Harry

_________________
Viele Grüße,
Harry


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BeitragVerfasst: Di 6. Aug 2019, 17:43 
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Registriert: Sa 21. Apr 2012, 09:24
Beiträge: 3389
Wohnort: Emkendorf
Danke für den Beitrag, Harry. Bis zu Ende denken scheint eine nicht vorhandene Tugend geworden zu sein. Wer glaubt, das er Steuer neutral sein Gewissen vom Klima reinigen kann, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Wir müssen alle zahlen, und das kräftig.

_________________
Grüße @hoss


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BeitragVerfasst: Mi 7. Aug 2019, 10:15 
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Registriert: So 28. Okt 2018, 13:23
Beiträge: 236
Auch ich möchte erst einmal allen Beteiligten gratulieren, bei so einem 'heiklen' Thema den Diskussionsstil bewahrt zu haben. Ist sicherlich nicht leicht, ohne direkten Kontakt (Aug in Aug) mit anderen zu diskutieren und trotzdem zu verstehen, wie sie das Gesagte meinen. Viele fühlen sich dann immer relativ schnell persönlich angegriffen.

Doch nun zu einem Aspekt, den ich bei der Diskussion, insbesondere bei dem Punkt, dass man vor ca. 40 Jahren meinte, die Erde würde sich wieder abkühlen, vermisse. Ich hatte das auch gehört, insbesondere aber im Zusammen mit den unterschiedlichen Perioden der beteiligten Einflussfaktoren.
Damit meine ich: LANGFRISTIGE Klimaveränderungen enstehen z.B. durch die periodische Änderung der elliptischen Erdumlaufbahn um die Sonne (Periode ca. 100.000 Jahre), mit der Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn (ca. 40.000 Jahre), mit der Präzessionsbewegung der Erdachse (ca. 20.000 Jahre) und so weiter. Einige Faktoren wie die kurzfristigen Änderungen (z.B. die sog. 'kleine Eiszeit' im 17. und 18. Jahrhundert) kommen oben drauf (vermutlich durch geänderte Sonnenaktivitäten verursacht, Periode könnte im Bereich von ca. 1.500 Jahren liegen). Weitere periodische Ereignisse wie die der Sonnenflecken (also magnetische Umpolungen in der Sonne mit einer Periode von ca. 7 Jahren) kommen dazu. Da man nicht alle verstanden hat, deren Perioden nicht genau kennt und sie nur aus den überlagerten Wirkungen rückrechnen muss, sind hier natürlich ebenfalls Unsicherheiten eingebaut. Mein Kenntnisstand war der, dass die aktuelle Warmzeit (im mittel- langfristigen Maßstab) zu Ende geht, die Erde also tendenziell kühler wird. Dem wirken nun unsere menschlichen Aktivitäten entgegen, d.h. die TENDENZ wird wiederum überlagert durch Eingriffe z.B. in Form von CO2. Nun kommen also sehr langfristige, langfristige, mittelfristige und kurzfristige periodische Einflussfaktoren auf das Klima zusammen mit nicht-periodischen. Wie gesagt, anhand der Messwerte muss man die Anteile jedes Einflussfaktors versuchen zu ermitteln, indem man deren (vermutete) Periodizität berücksichtigt - die man aber gar nicht sooo genau kennt.
Ich denke, daher kommt die vermutete Abkühlung vor 40 Jahren (weil man meinte, die Perioden der oben genannten Vorgänge ausreichend genau zu verstehen). Diese wird nun mehr als kompensiert durch das menschliche Verhalten - sprich ein neuer, damals nicht (ausreichend) berücksichtigter Faktor, tritt nun stärker in den Vordergrund.
Quintessenz: Wir wissen noch viel zu wenig, um EXAKTE Aussagen machen zu können. Prognosen müssen immer wieder an neue Erkenntnisse angepasst werden. Das heißt aber nicht, dass man nicht JETZT gegensteuern sollte, denn der menschliche Einfluss auf das Klima ist (für fast) alle unbestritten, dessen Ausmaß ist vielleicht noch nicht exakt genug bekannt.

_________________
Schöne Grüße

Didilamp


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BeitragVerfasst: Mi 7. Aug 2019, 13:54 
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Team
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Registriert: Fr 23. Dez 2011, 11:13
Beiträge: 12313
Meine Abiturzeit lag in den 70ern und wir hatten einen engagierten neuen Erdkundelehrer (und so gut wie keine Wahl bei den Fächern und keine Punkte). Der hat uns damals anschaulich vermittelt, dass die Wissenschaft damals darüber uneins waren, ob die Treibhausgase - damals vor allem Fluor-Kohlenwasserstoffe - eine Erderwärmung oder eine Abkühlung verursachen würden. Die eine Theorie besagte, dass die von der Sonne kommende wärme nicht mehr ausreichend ins All zurückgestrahlt werden könne (der Treibhauseffekt), die andere meint die vermerte Wolkenbildung würde das Gegenteil bewirken und nicht mehr genug wärmende Strahlen auf die Erde lassen. Beide gingen aber davon aus, dass der Einfluß des Menschen daran die Schuld trage. Man hat die schädlichen Klimagase für Kühlschränke und Klimaanlagen dann im Zuge weiterer Erkenntnisse verboten.
Es ist war, in den 70ern gab es eben noch keine Supercomputer, die z.B. Wettermodelle auf drei Tage rechnen konnten, dementsprechend waren die Wettervorhersagen - (ich war in einer Fähre auf der Nordsee als der nicht vorhergesagte Fastnet-Sturm GB erwischte https://www.yachtingworld.com/features/ ... orm-122408) - heute weiss man natürlich noch nicht alles, aber erheblich mehr über die Auswirkungen des Menscheneinflusses auf unser Klima. Über Wettersatelliten, zusammengeschlossene Wetterbeobachtungsstellen und vor allem weiträumige Messdaten wissen wir sehr viel mehr als damals und kann daher die damaligen Theorien halt nur ala das betrachten und einstufen, als Theorien. Wissenschaft funktioniert genau so, eine Theorie gilt als solange Konsens-fähig bis sie wissenschaftlich widerlegt wird - und das ist wohl der Punkt, den Harry hier auch macht: Behaupten kann jeder irgendetwas, eine wissenschaftliche Theorie unterliegt ganz anderen Anforderungskriterien...

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no religion


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