Tja, dieser Mann hatte vielleicht auch einfach nur Augen für seine Frau...
Mir ist was ganz ähnliches vor 8 Jahren mit meiner ersten K20d passiert...
Ich war damals mit meinen Kids im Europapark Rust unterwegs, es war der erste warme Tag in diesen Sommerferien und ich so naiv zu glauben, es wäre doch eine gute Idee in den vom Campingplatz nicht allzu weit entfernten Vergnügungspark zu fahren.
Später erfuhr ich, dass es der wärmste Tag werden sollte und der Park einen neuen Besucherrekord vermelden konnte...
Als wir dort ankamen war es schon relativ voll, aber wo wir schon mal da waren...
Jedenfalls wurde es von Stunde zu Stunde schlimmer, man musste überall ewig anstehen und dann ist beim Schlange anstehen eines meiner Kids ein kleines Malheur passiert, weswegen ich die Reißleine zog und wir zurück zum Parkplatz gingen. Die Kameratasche stellte ich neben das Auto und kümmerte mich erstmal meine Kids.
Als beide versorgt und im Fond in ihren Sitzen festgeschnallt waren, war ich auch ziemlich geschafft und wollte nur noch zurück zum Campingplatz.
Auf halber Strecke fragte ich mich, ob ich die Kameratasche auch mit eingeladen hatte. Beim halten an einem Rastplatz wurde mir klar, dass ich diese auf dem Parkplatz habe stehen lassen und fuhr mit pochendem Herzen zurück an die Stelle, wo ich mein Auto geparkt hatte.
Natürlich war keine Tasche weit und breit zu sehen. Zwei junge Franzosen, die in Blickweite auf einem Holzzaun saßen und offensichtlich auf den Fahrer des Autos unweit meines ursprünglichen Parkplatzes warteten, gaben sich betont unbeteiligt und auf meine in englisch gestellten Fragen bekam ich überhaupt keine Antwort.
Resigniert fuhr ich zum Verwaltungsgebäude um meinen Verlust zu melden. Ein Finder hat sich jedenfalls nie gemeldet. Schwer wäre es jedenfalls nicht gewesen, mich ausfindig zu machen, da ich auch Visitenkarten in der Tasche hatte.
Vielleicht wäre es klüger gewesen, darauf zu warten, bis der Fahrer des Autos der beiden jungen Leute zurück gekommen wäre. Wie viele male hab ich die Situation vor meinem inneren Auge abspielen lassen.
Am Anfang habe ich demjenigen, der die Tasche unterschlagen hatte, noch verflucht und sämtliche Krankheiten an den Hals gewünscht, aber besser ging es mir dadurch auch nicht.
Irgendwann habe ich beschlossen zu akzeptieren, dass passiert ist, was passiert ist.
Man kann sich das Leben schwer machen, sich selber verfluchen wegen seiner Vergesslichkeit aber helfen tut nur, die Dinge zu nehmen wie sie sind. Vielleicht hat der Finder auch seine Last mit dem Wissen, dass er sich auch anders hätte verhalten können.
In meinem Leben hatte ich auch schon großes Glück erfahren, deshalb will ich auch nicht jammern. Manchmal, wenn ich dran denke, sticht es ein kleines bisschen, aber dann lenke ich einfach meine Gadanken in eine andere Richtung und gut ist.
Die K20d habe ich kurze Zeit danach wieder gekauft, wieder mit BG und dem Sigma 17-70mm, mittlerweile hat sie mein Sohn.
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