Mal 'ne Frage an die Macro Fotografen.....Insektensterben!?

Leider zeigen alle neueren Untersuchungen ein massives Insektensterben auf. Die Ursachen sind vielfältig, angefangen bei den Monokulturen über Pestizideinsatz etc.pp. Die Auswirkungen sind bekannt: was Insekten als Hauptnahrungsquelle hat, wird weniger, stirbt aus. In der Folge machen sich die Lücken in der Nahrungskette bemerkbar. Und wer das aufmerksam beobachtet, bekommt Herzklopfen. An der Misere ändern auch lokale Aufschwünge bestimmter Arten nichts. Es ist gut, dass es sie gibt - aber in der Gesamtheit ist leider keine Änderung festzustellen. Rudi hat das durchaus treffend dargestellt.

Unsere kleine Gruppe beobachtet seit 10 Jahren (ein Mitstreiter seit 40 Jahren) recht intensiv lokal und in der Region. Überall die gleichen Entwicklungen: es wird deutlich weniger an Gekrabbel.

In unserem Garten herrscht Vielfalt. In den Gärten der Nachbarn zu 90% steriles Nichts. In der großen Wiese nebenan waren noch vor 5 Jahren reichlich Schmetterlinge zu finden. Mittlerweile sind dort keine mehr. Auf und über den Feldern kaum noch Lerchen. 90% Bestandsrückgang bei den Kiebitzen. Feldsperlinge in den letzten 3 Jahren Null. Der Bestand an Feldvögeln ist hier um insgesamt 75% rückläufig. Alle Insektenfresser werden exponentiell weniger.

2 gute Libellenreviere sind in den letzten 2 Jahren libellenfrei geworden. Im Grenzgebiet sah es immer recht gut aus, seit 3 Jahren berichten die niederländischen Kollegen von dramatischen Rückgängen. Heute habe ich mich ertappt, dass mir 4 (vier!) Auroraschmetterlinge auffielen, weil in der Wiese am Biotop endlich wieder Wiesenschaumkraut wächst. Vor ein paar Jahren flatterten die zu Dutzenden dort. Vorbei...

Es sind meist die kleinen Dinge, die fast unbemerkt verschwinden und erst auffallen, wenn dadurch die großen Dinge nicht mehr funktionieren. Ich hoffe, dass ich meinen Enkeltöchtern noch Insekten zeigen kann, die ich als Kind sah und ihnen ein gutes Verhältnis nahebringen kann.

guten Morgen,....

Es ist wirklich toll daß Ihr hier Eure Beabachtungen und Gedanken zu dem Problem reinschreibt!

Ich zumindest lese Eure Kommentare sehr gern und finde sie gut,...jeder der sich mit dem Thema beschäftigt und es bewußt wahrnimmt ist wichtig.

Eure Links zu einzelnen Seiten finde ich ebenso gut!....vielen Dank dafür!!!!

Da der Thread doch den Ein oder Anderen zum schreiben annimiert ist ebenfalls klasse und für eine gezielter passende Überschrift werde ich noch das Wort

"Insekten sterben" in den Titel setzen.Ich denke das macht es eindeutiger was das Thema angeht.




Hier noch eine kleine Bestandsaufnahme meines gestrigen Tages,an dem ich einen 3 Stündigen Hundespaziergang in einem Naturschutzgebiet gemacht habe
und Nachmittags einige Stunden in meinem Garten Kleinkram fotografiert habe.

Beim Hundespaziergang bei Sonnenschein aber kühlem Wind,....habe ich 1 Kohlweißling fliegen sehen und 1 Aurora Falter.Ein paar Hummeln waren in Bodennähe
unterwegs.Das Gebiet wo ich unterwegs war ist voll mit blühenden Blümchen und Bäumen,und liegt direkt neben einer vielen Hektar großen Apfel Monokultur.

Bei mir im Garten habe ich Nachmittags bei bestem Sonnenschein ebnfalls einen Kohlweißling fliegen sehen und tatsächlich auch eine handvoll Bienen beobachten können
welche sich an diversen Blümchen bedient haben.Das waren nur ein paar,.... aber immerhin.
Alles was kleines Gekrabbel angeht ist es weiterhin komplett mau,...Käferchen-Spinnen-kleine und große Fliegen so gut wie nix.
Das einzige was zu sehen war waren ein paar Blattläuse und ein bischen Ameisen.


dann wünsche ich Euch mal noch nen prima Freitag!

Bernd

Schreib es doch zusammen, dann findet man es beim Suchen:

Bernd

Danke

ulrichschiegg hat geschrieben:Schreib es doch zusammen, dann findet man es beim Suchen:

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Danke für den Link, Martin.

Hallo Alex,

snafu hat geschrieben:Was ich allerdings feststelle ist ein Mangel an Tagpfauenaugen

jetzt weißt Du wo sie sind:

waldbaer59 hat geschrieben:Allerdings gibt es ein paar Arten, von denen mir mehr Individuen untergekommen sind als sonst: [...] Tagpfauenaugen zum Beispiel.

Sie sind zum Stephan umgezogen ... ...

Bei mir im Vorgarten wächst seit Jahren u.a. Cotoneaster. Jedes Jahr summt und brummt es darum und darin und auch Amseln und Spatzen lieben die Beeren. Selbst Schmetterlinge schauen inzwischen mal wieder öfters vorbei. In diesem Winter war sogar zum ersten Mal nicht mehr eine Beere dran. Vermutlich, weil die angeblich vom Aussterben bedrohten Spatzen sich alle in unsere Gegend verzogen haben. Ich finde deren Gezwitscher zwar ganz nett, aber manchmal, wenn die auf der Dachrinne sitzen und unsere vorm Haus stehende Bank und den Briefkasten besch… könnte ich sie doch zum Teufel wünschen, vor allem, wenn ich gerade alles sauber gemacht habe und schwupps alles wieder dreckig ist

Habe gestern in der ARTE Mediatek einen Interessanten Bericht darüber gesehen.Mir persönlich wurde Angst und Bange. Auf jeden Fall erklärte der Bericht einiges und untermauert es mit Fakten. Soll sich aber jeder ein eigenes Bild machen.
https://www.arte.tv/de/videos/098073-00 ... tenkiller/