Di 16. Mär 2021, 20:20
Auch erstmal einen Glückwunschg von mir - finde ich total klasse ...

...
pentaxnweby hat geschrieben:Schön zu lesen das es mit der Auflösung keine Probleme geben sollte. Wie groß sie im Endeffekt werden weiß ich nicht. Man hat mir nur gesagt "richtig groß".
Das mit der Auflösung ist so eine Sache und lässt sich nicht so pauschal sagen. Entscheidend ist dabei in erster Linie der Betrachtungsabstand. In der Wohnung, wo man auch mal direkt vor einem Bild stehen kann, würde ich persönlich (ok, vielleicht habe ich da als Druckingenieur auch nochmal andere Ansprüche) nichts unter ca. 250 dpi hängen haben wollen (das sind dann 24 MP auf 60 x 40 cm, auch ein Grund warum ich mir bei geringeren Auflösungen noch keine Gedanken über die Anschaffung einer DSLR gemacht hatte). Wenn man weit genug weg steht, dann spricht aber auch nichts gegen niedrigere Auflösungen.
Ich gebe mal ein wirklich sehr extremes Beispiel: Während meines Studiums gab es an der Hochschule ein Projekt (direkt daran beteiligt war ich nicht, aber ich habe beim Aufbau geholfen). Da wurde nach Art von Christo ein Teil der Hochschule verpackt. Als Motiv wurde eine damalige 1,5 l "Hohes C"-Getränketüte verwendet. Diese wurde an der Hochschule vom Original eingescannt und dann im Großformatdruck bei einem der Sponsoren auf Mesh-Gewebe gedruckt. Es waren nur einzelne Seiten eines Gebäudes verkleidet - ein Teil einer Längs- und eine Querseite und nochmal ein kurzes Stück einer dritten Seite, insgesamt waren es rund 900 Quadratmeter Stoff. Man hatte damals hochgerechnet, dass ein Staubkorn im Scan im Druck etwa Fußballgröße gehabt hätte. Nach dem Projekende wurde das Gewebe zu Taschen umgearbeitet. Beide Arten von Taschen habe ich in meinem "Archiv". Wenn man sich diese aus 20 cm Abstand anschaut, dann sieht man jeden einzelnen Bildpunkt. Am Gebäude stand man dagegen immer weit genug weg, um Bildpunkte nicht erkennen zu können (außer natürlich man hat mit der Nase direkt daran gestanden).
Entscheidend ist dabei aber auch noch das Druckverfahren. Großformatdruck läuft über ein Tintenstrahlverfahren, das eher dazu neigt, dass bei Flächen die Farbe zusammenläuft, so dass man Punkte nur in Radbereichen in Verläufen erkennen kann. Im Digitaldruck oder im Offsetdruck passiert sowas nicht so schnell und man kann Bildpunkte eher erkennen. Daher würde ich bei Dir den Einfluss der Auflösung nicht aus der Theorie bewerten wollen - man wird es sich dann in der Realität anschauen müssen. Bei Vergrößerungen aus digitalen Daten habe ich mich daher langsam vorgearbeitet: erst habe ich einen Kalender in 45 x 30 cm machen lassen, danach zwei erste "Test-Wandbilder" in 60 x 40 cm fürs Büro in der Firma.
Von dem o. g. Projekt gibt es im Internet nach 21 Jahren leider keine Bilder mehr. Daher habe ich mal eine Bildübersicht aus der nachträglich erstellten Projektbroschüre abfotografiert, um die Dimension des Drucks zu zeigen (der linke derer im Bild oben rechts bin übrigens ich):
klick = größer