Erst jetzt gelesen, also ein paar Kommentare von mir dazu:
Je früher man mit dem Rauchen begonnen hat und je länger man dabei blieb, desto tiefer ist das im System. Es hatte u.U. ja triftige Gründe wieso man damit begann, die Sucht ist blitzschnell da, aber man ist noch jung, verträgt viel, damals war es auch noch relativ billig.
Kein Nichtraucher hat nur die entfernteste Idee, wie tief das gehen kann, nicht umsonst heisst es, dass die Entwöhnung schwieriger sei als von harten Drogen wie z.B. sogar Heroin (das kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen aber ich kannte drei, die damit zu tun hatten und davon wegkamen, von Nikotin allerdings nicht)
Die körperliche Sucht ist ja schon relativ schnell vorbei, es sind viel tiefer gehende Dinge, die man gemeinhin psychologisch nennt (was es aber zu sehr verallgemeinert, denn der Begriff Psyche ist zu schwammig)
Es sind blitzschnell reagierende Muster, wo Emotion/Körper und assoziatives Denken (da automatische, das gar kein Denken ist, auch Kopfkino genannt), je nachdem wo das entsteht. Diese Muster aufzulösen ist verflixt schwer, dummerweise sogar dann wenn der Körper stärker davon angegriffen wurde.
Manchen hilft das Buch von Allen Carr, ich kennen einige, die damit davon wegkamen.
Letztendlich geht es darum zu verstehen dass man "nicht etwas aufgibt", denn das ist auf eine gewisse Weise eine "negative Einstellung/Haltung"!!! Man tut etwas Positives!
Und das bedeutet, dass man jedes Mal wenn der Drang für eine Zigarette auftaucht, stattdessen etwas Positives tut.
Fotografieren gehört da bestimmt nicht dazu, das ist völlig wertlos!
Es muss mit etwas körperlichem zusammenhängen, etwas, das den Körper anstrengt, aber eben positiv.
Man kann damit beginnen, den Körper an eine solche Sache zu gewöhnen, also sowieso etwas höchst Sinnvolles! Denn der ist von Natur aus bequem, früher hiess es ja "der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach", da ist sehr wohl was dran.
Das Problem ist es, wie bekommt man den Körper dazu, zur Disziplin? Das Haupthindernis sind Emotionen, die dann rasend schnell übernehmen und wie ein durchpreschender Gaul alles im Schlepptau hinter sich ziehen/schleifen oder gar zerstören.
Diese Emotionen gilt es "auszuhalten" zu lernen. "Sich selber aushalten", im Buddhismus nennt man das die (inneren/eigenen) Dämonen, die es da auszuhalten gilt.
Das Gute: Es gibt keine Nebenwirkungen, das zu tun. Denn es ist keine Unterdrückung (die wäre negativ), im Gegenteil, es ist aktives Tun.
Man muss den Körper an Arbeit oder Ähnliches gewöhnen, auch als Vorbereitung! Aber: Das muss wie ein Vertrag sein, den man verbindlich mit sich eingeht. Und der Vertragsbruch hat noch verbindlichere Vertragsstrafen, sonst geht das schief.
Z.B. vor jeder Zigarette macht man 1/2 Std. körperliche Arbeit, joggt, was auch immer. Oder man steht mind. 10 min. mit den Armen seitwärts (das ist eine japanische Methode, die Zen-Mönche praktizieren, wenn sie diskutieren, sehr wirkungsvoll) ohne sie abzusenken. Das ist eine sehr gute Methode "Sich selber Aushalten zu lernen". Ohne die geringsten negativen Folgen.
Die Vertragsstrafe bei Nichteinhalten: Verdoppeln! Der Körper lernt sehr schnell und wird sich, wenn man diesem Vertrag "gehorcht", schnell an die Konsequenzen erinnern. (Das wäre vielleicht sogar das bessere Wort: Statt Strafe Konsequenzen... so wie es auch in der Kindeserziehung sein sollte und nicht via Strafen, vorallem nicht, wenn die auch noch aus einer eigenen momentanen Negativität verabreicht werden)
Es bedeutet ganz einfach: Man macht es sich aktiv schwierig. Denn Freiheit bedeutet nicht, das tun und lassen zu können wie einem gefällt. Das ist Bequemlichkeit, Faulheit und führt im schlimmsten Falle zu Anarchie. Freiheit bedeutet wählen zu können, was richtig und was falsch ist und sich dann für das Richtige zu entscheiden. Und das ist fast immer das schwierigere!
Hat man das geübt, geht dann ... idealerweise von einem Tag auf den anderen.... dazu über ganz aufzuhören.
Und da übernimmt man dieselbe Praxis: Jedes Mal wenn das Bedürfnis auftaucht, unternimmt man etwas für den Körper, das ihn anstrengt.
Da darf kein Versagen mehr eintreten. Das ist dann Gesetz. Und das schafft man, wenn man das Prinzip verstanden hat.
Und so bedeutet das, dass der Geist sozusagen als Polizist statt als Kopfkino agiert:
Er überwacht, denn das ist es, was er kann .... das Tun = Ausführen kann nur der Körper. Und dieser muss dem Geist (der vorgibt) dienen! Tut er das nicht, dient der Geist dem Körper (wie bei sehr vielen heutzutage) Übrigens ein Grund, wieso wir so wenig Facharbeiter haben. Die Sucht an die Massenmedien ist eine andere, der die Massen anheimfallen, die macht sie zu passiven Junkies.
Deshalb ist es hart, was da auf einen zukommt, aber die einzige Möglichkeit.
Das "Dampfen" ist keine Alternative. Nur ein Ausweichen bzw. Aufweichen. Mutmasslich weniger kritisch für den Körper (da darf man nicht vergessen, es ist nicht nur die Industrie, die finanzielles Interesse hat) aber letztendlich keine Lösung.
Gleichzeitig muss man darauf achten, dass man "keinen Ersatz" findet. Geht eine Zeitlang richtig schwierig, notfalls muss man diesem dann ähnlich begegnen.
Zuletzt geändert von Solunax am Di 1. Okt 2024, 14:45, insgesamt 3-mal geändert.
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