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He-Man hat geschrieben:Gehalt und Personalschlüssel MINDESTENS verdoppeln.
Subventionen für Banken und Autokonzerne sofort stoppen.
Gehälter von Bank- und Autokonzernmanager sofort um 90% kürzen, das Geld den Azubis der oben genannten Berufe geben.
Sozialromantischer Unsinn. Was glaubst du, wievielen Pflegekräften du mit deinen Gehaltskürzungen bei "Managern" das Gehalt verdoppeln kannst? Und wenn die Autofabriken schließen, wird der Konsum in diesem Land so dermaßen einbrechen, dass die Gehälter des Verkaufspersonals eher gekürzt als erhöht werden. Und ganz nebenbei: wer soll eine Verdoppelung der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge schultern? So einfach, wie sich manche das vorstellen, ist es nicht.
Alfredo, wenn man sich wirklich ernsthaft mit der Reichtumsverteilung in unserer Gesellschaft auseinandersetzt, kann man leicht feststellen, dass sich eine sehr viel gerechtere Gesellschaft verwirklichen ließe, ohne dass 98% von uns tatsächlich etwas "vermissen", über 50% aber eine deutliche Entlastung spüren würden.
Ich hoffe, dass man aus der Krise lernt, dass man nicht alle Produktion nach China verlagern kann. Was auch nicht sein kann, ist, dass sie es nicht mal hinbekommen, jetzt irgendwo nen Betrieb zu installieren, der ein paar poppelige Masken herstellt. Das wäre doch mal ein sinnvolles Konjunkturprogramm. Bei uns in der Region gibt es schon viele Kleinbetriebe, die von Alkohol auf Desinfektion, von Wäsche auf Masken umgesattelt sind. Die Dresdner Uni druckt im 3D Druck Ventile für FFP Masken usw. Warum wird das nicht massiv finanziell im Rahmen von Konjunkturprogrammen gefördert? Der Bund kauft von denen auf und verteilt es.
Ich selber hab diese Woche sehr gute Erfahrungen mit diesem Krisenmanagement gemacht. Seit dem 17.3. im Zwangsurlaub, Kurzarbeiterreglung greift bei uns nicht, also ab 1.4. unbezahlte Freistellung. Somit müßte ich Grundsicherung beantragen, also am Dienstag beim Amt angerufen und das Problem geschildert. Völlig unproblematisch sollte ich nur eine Bescheinigung des Arbeitgebers einreichen, in der bestätigt wird das ich ab 1.4. unbezahlt freigestellt bin. Chefin angerufen, ihr das gesagt. Sage und schreibe 135 min später klingelte das Telefon, Amt übernimmt volle Bezahlung, Urlaub ist nicht nötig gewesen, wird alles bezahlt.
Moin, ich bin Logopäde. Hauptsächlich behandle ich Patienten mit ALS, Parkinson, MSA, Aphasie, Dysarthrie, Schluckstörungen. Dies im Hausbesuch, da die Patienten nicht mehr in die Praxis kommen können. Hausbesuche werden dermaßen schlecht vergütet, dass ich es eigentlich nicht machen dürfte, da ich eigentlich Geld drauflege, würde ich die Fahrtzeit rechnen...ich hab' meine Praxis in der norddeutschen Tiefebene. In der Praxis sind es auch Kinder mit Sprach- und Sprechstörungen. In Mecklenburg Vorpommern sind wir Logos vorübergehend mit Tattoostudio-Betreibern, Fingernageldesignern gleichgesetzt worden. Logopädie=kosmetische Verschönerung. Wir sollten die Praxen schließen, da nicht systemrelevant. Gleizeitig sollen wir jedoch die Praxen offen halten, um Patienten zu behandeln, bei denen es dringend erforderlich ist. Jedoch gibt es keine Vorgaben, was denn dringend erforderlich ist... Meine Praxis ist in NDS. Auch dort gibt es keine klaren Vorgaben. Dies verunsichert natürlich meine Patienten. Und letztendlich auch mich. Zudem kann ich keine Desinfektionsmittel mehr erwerben, um die strengen Schutzmaßnahmen einzuhalten. Daraus folgend sind wir derzeit bei Null Therapieeinheiten pro Woche. Unter anderem können einige meiner Patienten ohne logopädische Therapie nicht mehr essen und sind dann auf künstliche Ernährung angewiesen. Wie ihr euch sicherlich alle vorstellen könnt, ist das ein sehr krasser Einschnitt in ein selbsbestimmtes Leben. Ich walz' das mal nicht weiter aus, trotzdem fällt es mir derzeit sehr schwer, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Ich werde die Corona-Pandemie als Person sicherlich überstehen. Viele meiner Patienten würde ich jedoch sehr gerne weiter begleiten und das wir nicht möglich sein. Und auch wenn die Pandemie durchstanden sein wird, ist es nicht sicher, ob meine Praxis dann noch existiert. Sorry, aber das musste einmal raus... Viele Grüße mimpi
Wir kennen uns ja persönlich und ich wollte Dir einfach mal sagen das ich die Arbeit der Logopäden wertschätze. War selber mal drauf angewiesen. Ich hoffe Du kommst einigermaßen durch die Krise.
Auch wenn ich von meiner Frau getrennt lebe mache ich mir etwas Sorgen um sie. Sie ist in Pflegegrad 4 und kann ihren Alltag nur mit Hilfe persönlicher Assistenten bewältigen. Wenn das weg brechen würde kann sie alleine nicht überleben. Auch dafür gibt es nirgendwo einen Plan. Wohl nicht System relevant.
SteffenD hat geschrieben:Ich selber hab diese Woche sehr gute Erfahrungen mit diesem Krisenmanagement gemacht. Seit dem 17.3. im Zwangsurlaub, Kurzarbeiterreglung greift bei uns nicht, also ab 1.4. unbezahlte Freistellung. Somit müßte ich Grundsicherung beantragen, also am Dienstag beim Amt angerufen und das Problem geschildert. Völlig unproblematisch sollte ich nur eine Bescheinigung des Arbeitgebers einreichen, in der bestätigt wird das ich ab 1.4. unbezahlt freigestellt bin. Chefin angerufen, ihr das gesagt. Sage und schreibe 135 min später klingelte das Telefon, Amt übernimmt volle Bezahlung, Urlaub ist nicht nötig gewesen, wird alles bezahlt.
Das klingt ja wirklich unproblematisch. Es ist wohl eine Frage ob Dein Arbeitgeber vom Gesundheitsamt aus schließen musste oder aus freien Stücken, weil in ersten Fall greift dann das Infektionsschutzgesetz mit Entschädigung vom Land und im zweiten muss er auch weiter zahlen, aber aus eigener Tasche wegen Betriebsrisko (wenn er kann). Meinst Du mit Amt das Gesundheitsamt? Bin nämlich gerade in ähnlicher Situation.