iPhone goes Bokeh - Kompaktknipsen bald Geschichte?

Dann kauft man sich die Objektive und stellt in der 100% Ansicht fest das es noch besser mit einer DSLR geht. Wenn man schon Zeug mitschleppt kann man doch gleich eine DSLR kaufen. Nach einiger Zeit stellt man fest das die Bilder dann doch nicht besser werden oder man hat keine Lust mehr immer alles mitzunehmen. Man landet dann wieder beim Telefon. Das kann man ewig so weiterführen und läßt sich in Fotoforen ganz gut mitverfolgen.

Ja, die Kompaktknispe ist schon lange Geschichte. David duChemin hat in einem seiner Bücher eine ganze Serie iPhone Bilder aus 2011. Ansonsten nutzt er große Nikons und Canons.

zeitlos hat geschrieben:...
Na ja, Apple (und andere Hersteller) würde wohl kaum so einen Aufwand betreiben, wenn es nur um Selfies gehen würde.
Da gestrige Event hat klar gezeigt, wo der Fokus liegt, nämlich auf der Fotografie. Von Selfies,
wie hier ein paar mal geäußert, war da nicht ein einziges Mal die Rede. Ich glaube, diese Klischees vernebeln die großen Anstrengungen, die derzeit in dem Bereich unternommen werden.
...

Also letztens kam im Radio eine Umfrage was die Österreicher so im Urlaub fotografieren. 40% Selfies und irgendwo abgeschlagen mit 10-20% Sehenswürdigkeiten. Die neue Portrait-Bokeh Funktion schlägt meiner Meinung nach zu 100% in diese Kerbe.

Das die iPhone Bilder für die meisten sogar besser als die einer DSLR sind, höre ich auch von Arbeitskollegen immer wieder. Da die meisten nur bei Sonnenschein fotografieren und die automatische Aufbreitung der Bilder gut funktioniert trifft das sehr oft zu.

Also jetzt geht es Apple um die DSLR und nicht mehr um die Kompaknipse.

Für mich geht es nicht um die Bildqualität.
Ich mache auch Bilder mit dem Handy und die sind auch recht hübsch, hoch aufgelöst, scharf usw.

Meine KS-2 nehme ich bewusst zu bestimmten Anlässen mit. Ich versuche mich mit dem Motiv auseinander zu setzen, den Bildausschnitt zu wählen, Un-/Schärfe zu platzieren usw.
Das klappt nicht immer so gut, aber da lerne ich weiter. Aber das ist genau der Punkt. Ich bestimme, wie ein Bild wird - egal ob gut oder schlecht.
Dazu kommt noch eine Kamera die sich gut anfühlt.

Auf einem Handy rum zu wischen, das Preset für "bokeh" zu wählen und dann "Mach mal, Handy, Du kannst das eh besser wie ich" zu sagen, wäre für mich nicht fotografieren, sondern knipsen.

Ausserdem - wer schnell ein gutes Foto von einer Situation haben will, braucht gar nicht zu fotografieren.
Geokoordinaten -> Google-Maps -> Fotos aus der Umgebung -> runterladen.
Es gibt bestimmt eine Software, die das automatisch macht.
Genau genommen braucht man noch nicht mal hinfahren.

zeitlos hat geschrieben:Na ja, Apple (und andere Hersteller) würde wohl kaum so einen Aufwand betreiben, wenn es nur um Selfies gehen würde.
Da gestrige Event hat klar gezeigt, wo der Fokus liegt, nämlich auf der Fotografie. Von Selfies,
wie hier ein paar mal geäußert, war da nicht ein einziges Mal die Rede. Ich glaube, diese Klischees vernebeln die großen Anstrengungen, die derzeit in dem Bereich unternommen werden. er kann?

Das nennt man Marketing - niemand will mit den Selfie-Fritzen in einen Topf geworfen werden aber beobachte doch einfach mal Handy-Fotografen an völlig beliebigen Orten - das Selfie ist die #1 und ja, man kann mit jeder Kamera gute Bilder machen, auch mit einer Pinhole, aber der Aufwand steht möglicherweise in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

DSLRs nutze ich, weil ich das fotografieren will, was ich sehe - und das können die meisten Kompakten und Handies eben nicht.

Apple ist keine Technikfirma mehr, sondern ein Marketing-Unternehmen mit angeschlossenem Technikteil - noch besser als Bang-Olofson, die nur aus Verpackung und Marketing bestehen, aber nicht weit davon entfernt. Ich würde schätzen, daß mehr als 60% des Presies eines Iphone mittlerweile Marketing-Kosten - einschließlich der merkwürdigen Big-Brother-Läden in den Innenstädten ausmachen. Genutzt werden die Iphones auch nicht anders als die Androids...

Jeder muss halt wissen was er will und warum. Ich will einen schönen optischen Sucher, also fällt für mich ein Handy zum Fotografieren raus.

Umgekehrt nutze ich für Videos eigentlich nur das Handy, weil man da halt das Zeugs lange hinhalten muss und für mich da jedes Gramm zählt. Selbst meine Kompaktknipse mit APSC Sensor ist mir da viel zu lästig und hat keine Chance.

Weder halte ich Selfies automatisch für irgendwie geringwertiger als irgendein Foto das ich selbst mache noch sind Fotos aus Handies m.E. zwingend schlechter als DSLR Fotos. Mein Gott, es gibt Leute, die benutzen teures Equipment um Autos und Fahrräder und Fussballspieler abzulichten. Da verbietet sich m.E. jedes abfällige in Richtung Selfies von ganz alleine. Was der eine als wertlosen Schrott ansieht findet der andere eventuell toll.

Die traditionellen Kamerahersteller konnten mit Einzug der digitalen Technik jahrelang ohne viel Aufwand ihre Geräte an die Kunden verkaufen. Viele Menschen haben sich von der Illusion verführen lassen ,tolle Bilder schießen zu können, so lange ihre teure Kamera nur genügend Megapixel besitzt oder eben wie ein echtes "Profigerät" aussieht. Die wenigstens Leute haben dabei ein wirkliches Verständnis für die Fotografie entwickelt und irgendwann ihre eos 1000d zu Hause liegen lassen. Jahrelang hat die Fotobranche von diesen impulskäufern gut gelebt und ist auch entsprechend gewachsen.

Hauptsächlich diese Kundschaft wird jetzt halt mehr von den Smartphoneherstellern bedient. Diese wiederum überbieten sich mit irgendwelchen Funktionen die kinderleicht grandiose Bilder erzeugen sollen ohne großes Verständnis für die Fotografie zu brauchen... Irgendwie kommt einem das bekannt vor.

Ich denke, früher oder später wird die Technologie einer in Smartphones Einzug halten (oder umgekehrt). Damit wird Fotografieren dann wirklich zum Kinderspiel. Nicht einmal ordentlich fokussieren muß man können, da der Fokus, ähnlich wie in der Lichtfeldfotografie, nachträglich gesetzt werden kann. Viel verkehrt machen kann man da wohl nicht mehr, außer man verhunzt die Bildgestaltung an sich.

Knipsoline hat geschrieben:Ich denke, früher oder später wird die Technologie einer

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in Smartphones Einzug halten (oder umgekehrt). Damit wird Fotografieren dann wirklich zum Kinderspiel. Nicht einmal ordentlich fokussieren muß man können, da der Fokus, ähnlich wie in der Lichtfeldfotografie, nachträglich gesetzt werden kann.....

Das kann ich bei meinem Huawei bereits jetzt schon...!

Gruß
Alex

angus hat geschrieben:Apple ist keine Technikfirma mehr, sondern ein Marketing-Unternehmen mit angeschlossenem Technikteil

Apple wurde von zwei Technikern und einem Vermarkter gegründet. Die beiden Techniker blieben nicht lange, der Vermarkter steht noch nach seinem Tod für das, was "Apple ausmacht". So neu ist das also nicht.

Puh, mein Smartphone hat ja auch zwei Objektive, ein Weitwinkel- und ein normales. Ich würde da trotzdem keine große Fotoausstellung draus machen (oder auch nur ein Flickr-Album). Aber ich finde Selfies auch blöd. Smartphonekameras sind ein guter Ersatz für "Kompaktknipsen", aber auch nur das. Ich halte Fotografie, so als Laie , auch für etwas, was man erleben muss. Und das Gefühl eines Tipps auf einen winzigen Touchscreen ist viel zu beiläufig, um zu begeistern.

Klar, wenn ich fünfzehn wäre, wäre das wahrscheinlich etwas anderes. Bin ich aber nicht mehr - und deswegen habe ich auch nicht ständig den Drang, dauernd alles und mich selbst zu fotografieren. An wen sich Apple also richtet, möge jemand anders entscheiden.

Kleine Ergänzung (Bilder):


http://www.espn.com/espn/feature/story/ ... 16-us-open

http://www.si.com/nfl/photo/2016/09/11/ ... iew-photos


Sagen wir's mal so. Wer bei einer Kompakten auf Bokeh verzichten kann, wird damit wohl gut fahren. Na gut, bei gutem Licht

Vielleicht also ein weiser Schritt von Pentax, nicht mehr groß in Kompaktkameras zu investieren. Da ist es ja seit langem bis auf die WG-Serie und GR-Serie sehr ruhig geworden.

So weit ist die Technik für Porträts:

http://www.n-tv.de/technik/iPhone-7-Plu ... 13426.html


Fazit:

"Wie von Apple versprochen, scheint der Porträt-Modus wirklich sehr gut zu funktionieren, vor allem, wenn sich Gegenstände nicht zu nah hinter dem Objekt befinden. Silhouetten werden sauber ausgeschnitten, die Übergänge an den Kanten sehen natürlich aus. Insgesamt wirken Fotos im Bokeh-Modus etwas weichgezeichnet, was bei Porträts aber nicht unbedingt falsch ist. Die Grenzen des Effekts zeigen offene Haare, die die Software nicht immer perfekt freistellen kann. Alles in allem aber überzeugt der Porträt-Modus auch schon in der ersten Beta."

Das macht schon bisschen "Angst" . Vielleicht hat Bernd ja wirklich recht und die Software wird bald mächtig genug sein, um z.B. ein schönes Bokeh zu errechnen.

Wobei "Bokeh" vielleicht, aber "schön"? Aber schon erstaunlich, wie sauber das jetzt schon funktioniert.

Na, wie dem auch sei. Es löst vielleicht mein "Kompakt-Problem" auf die Dauer. Und weniger Stress in dem Bereich heißt für mich, ich kann mich mehr mit den wichtigen Dingen des Lebens beschäftigen, wie z.B: Was wir mein nächstes Glas für meine DSLR?