Hybridsucher - Pentax Zukunft?

So, da es mit der Bblichtungskorrektur bei mir immer noch regelmäßig Kämpfe auszustehen gibt (vgl. 40456504nx51499/allgemeine-fotothemen-f47/das-kreuz-mit-der-belichtungskorrektur-t9755.html), und ich mir dazu immer wieder Gedanken mache, hierzu eine Frage an die, die technisch versierter sind als ich.


Mittlerweile bin ich der Meinung, dass die einfachste Lösung ein elektronischer Sucher wäre, wo ich, dem Prinzip "what you see is what you get" folgend, sofort das fertige Bild Bild sehe und eben im Falle des Falles direkt eingreifen kann, bevor ich das Bild mache. Das Prinzip "Trial and Error" wäre dann in manchen Bereichen Vergangenheit.

Nun habe ich im englischsprachigen Forum nachgefragt, ob die Chance besteht, dass Pentax in absehbarer Zeit einen EVF in seinen FF oder APS-C Kameras verbaut, was insofern positiv beantwortet wurde, als dass Pentax schon vor längerer Zeit ein Patent für einen Hybrid-Sucher angemeldet hat (http://www.pentaxforums.com/forums/16-p ... hs-27.html). Ich kenne mich mit dem Prinzip Hybridsucher nicht wirklich aus, gehe aber davon aus, dass dies die beste (weil vielleicht einzige Möglichkeit für Pentax ist), einige Vorteile, die die EVFs ja zweifellos bieten, auch in ihren Kameras zu verbauen. Das Einblenden des Histogramms im Sucher soll damit angeblich kein Problem sein. Aber ein richtiges WYSISG wäre das ja immer noch nicht... Geht das mit einem Hybridsucher überhaupt?

Ich glaube schon, dass Pentax in absehbarer Zeit dahingehend reagieren muss/sollte, auch wenn es einige Stimmen gegen den EVF gibt. Ich selbst genieße auch die Vorzüge eines OVF, dennoch faszinieren mich die Möglichkeiten, die ein EVF (wie z.B. In der X-T1) bietet (Bildausschnitt durch reinzoomen, Focus peaking, Histogramme, WYSIWG etc...).


Aber geht das alles mit dem Prinzip Hybridsucher? Oder bedeutet Hybrid weder Fleisch noch Fisch und sollte somit gar nicht erst angestrebt werden?

Meinetwegen soll es so etwas geben, aber durch die Möglichkeit, viele Testschüsse zu machen oder am Liveview schon zu sehen wie die Kamera auf veränderte Einstellungen reagiert, steht so etwas auf meiner Wunschliste gaaaanz weit hinten.

Ich will es mal freundlich formulieren: Elektrosucher bieten vielleicht einem JPG-Fotografen mit Null Sensibilität für die Feinheiten seiner Umgebung ein WYSIWYG, aber das war es auch schon.

Ich fotografiere bestimmt nicht in Raw, um mich auf irgendwelche kruden (und Sucher einer XT1 , A7 usw. sind diesbezüglich leider nach wie vor absolut minderwertiger Dreck, egal was die handvoll Fanboys da sagen) 800x600 JPG Displays zu freuen. Dies sind natürlich niemals WYSIWYG für jemanden der weiss, warum er in Raw fotografiert.

Wer die Realität nicht mehr erträgt, sondern nur deren virtuelles Zerrbild sehen will: Viel Spass dabei. Künstliche Aromen sind auch die Renner im Markt.

Was ich als wirklich einziges einigermassen erstrebenswerte Feature ansehe, ist eine Suchervisualisierung der konkreten Orte, die im RAW überbelichtet würden.
Dies als Overlay über einen schönen großen echten Sucher dürfte technisch möglich sein, da man die AF-Punkte ja auch einblenden kann. Außerdem bräuchte derlei m.E. keinerlei tolle Detailauflösung, da es nicht um die Frage geht, ob 5 Pixel überbelichtet werden.

Fokuspeaking ist für die aussterbende Nische der Adaptierer und Uraltglasnutzer wichtig, für die Masse der User nicht und für einen Anbieter auch wertlos. Nett, wenn es vorhanden ist, aber den Markt interessiert das Null.
Histogramme sind ebenfalls weitgehend wertlos, wenn man seine Kamera auch nur ansatzweise bedienen kann und eben eine Überbelichtung schon vermeidet.
Bildausschnitte sind Digitalzoom. Ja, wer im grünen Modus fotografiert, der sieht hier einen Sinn. Ansonsten eher überflüssiges Gimmick.

Ich denke mal, die paar EVF-Fanboys brauchen nur den Stock aus dem Po zu nehmen und sich mal im Spiegel einzugestehen, dass die behaupteten "Vorteile" nur für unfähige Anfänger oder winzige Nischengruppen solche sind.

Harte Worte, beholder3, doch meine Einschätzung ist ähnlich:

Der Hybridsucher der Fuji X-T1 hat mich auf der Photokina 2014 so nachhaltig gestört, dass ich Pentax treu geblieben bin, obwohl die große Fuji sehr magnetisch auf mich gewirkt hat. Die Bonbon-Farben waren so überzeichnet und das gesamte Fuji-Team hinterm Tresen bemühte sich um eine Einstellung für natürliche Farben ... die gibt es ganz gewiss, versicherte man mir, aber keiner fand sie. Mit Liveview per Display kann ich mich arrangieren (K-01, Sony RX-100, Sigma DP) und doch bieten die Live-Histogramme nur ein angenähertes Abbild. Zu oft habe ich bei der RAW-Entwicklung noch die Belichtung korrigiert, weil z. B. die (relevanten) Lichter eben doch / doch nicht ausgefressen waren. Ich glaube absolut nicht, dass ein EVF das besser kann. Und WYSIWYG ist für mich persönlich der optische Sucher, was anderes kommt mir nicht vor die rechte Pupille. Was der abbildet, prägt meinen Vorab-Eindruck vom Bild mehr als ein Augendisplay. Ungern würde ich bei Pentax also für einen EVF extra bezahlen. Vielleicht "sehe" ich das in vierzig Jahren anders, wenn die Schlierenbildung bei Bewegungen, die Auflösung und die Farbtreue ... meiner Augen dann dem EVF entspricht

Durchsichtige Grüße
Dominik

Hybrid ist also EVF?

Ich bin auch ein Fanboy, ein Pentaprisma-Fanboy!

Bis jetzt kenne ich nix besseres, als unseren guten alten optischen Sucher.

Dass Sony jetzt voll in die elektronische Wiedergabe reinkachelt, liegt schlicht und ergreifend am misslungenen SLT-Versuch, quasi eine Flucht nach vorne.

Für mich ist es einfach nur grausam, in so ein künstlich leuchtendes, blinkendes Guckloch reinzugucken, das, wenn es spannend wird, verzögerte, ruckelnde Bilder auswirft. Aber solange nur Sonyfotografen als Versuchskaninchen herhalten, soll mir das egal sein.

Sicher kommt der Tag, an dem unser optischer Sucher abgelöst wird und es wird ein guter Tag, weil dann die Qualität des optischen Suchers verbessert sein wird! Aber beim Stand der Technik verstehe ich das Zögern der großen Anbieter, jetzt für die DSLR-Schiene darauf zu verzichten.

Was ein Hybridsucher hier zu leisten imstande ist, kann ich nicht sagen. Ich hoffe, Ricoh/Pentax bringt hier die notwendige Geduld auf, etwas ausgereiftes zu präsentieren, das dem Fotografen echten Mehrwert beschert.

Besprechen wir das Thema in zehn Jahren noch mal....

Das darf es gerne geben, solange es die Zuverlässigkeit der Kamera nicht beeinträchtigt und eine ausschließliche Verwendung des optischen Suchers zur Bildgestaltung (auch) vor dem Einschalten der Kamera gewährleistet ist.
In einem solchen Fall wäre ich sogar ein Befürworter eines solchen Ausstattungsmerkmals. Ich denke auch, dass Pentax das gelegentlich umsetzen wird, hoffe aber, dass das Spiegelreflexprinzip nicht so schnell dadurch ausgehebelt wird. Wie man mittlerweile gemerkt hat, ist mir der optische Sucher außerordentlich wichtig.
Leider ist die Spiegel- und Verschlussmechanik relativ teuer, weswegen die Begehrlichkeit seitens der Hersteller schnell entfacht ist, diesen "anachronistischen Kostentreiber" aus der Produktion zu kegeln. Mit ein paar schlüssig klingenden Argumenten hat man das auch schnell dem Kundenkreis schmackhaft gemacht .... das wäre für mich ein herber Verlust.

Auf den Sucher mit Realbild möchte ich nicht verzichten. Gerne so groß wie Kleinbildformat oder größer. Wer mal von oben auf die Mattscheibe einer alten Mittelformatkamera (Pentacon Six: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Pentacon_SixTL.jpg ) geschaut hat weiß was ich meine. Elektronische Displays bieten immer nur Teilrealbilder. Aber sinnvoll kombiniert ist es eine Bereicherung. Ich habe nichts dagegen per Einstellung oder auf Knopfdruck digitale Daten oder Belichtungsinformationen direkt auf das sichtbare Bild projeziert anzuschauen.

OK, ich habe eben/oben gerlernt, dass ich wohl nicht mehr in Raw fotografieren darf, weil ich einen EVF gut finde. Damit bin ich hier wohl aus der seriösen Fotografie ausgeschieden.