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Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 14:18

joerg hat geschrieben:Deinen Beitrag im Blog habe ich mir kurz angeschaut und finde das Beschriebene grauselig. Das hat mich stark an das Computergebastel in den 90er Jahren erinnert. Das brauche ich auch nicht mehr. Sorry, aber damals war ich Student, hatte kein Geld und zu viel Zeit. Ich will nicht behaupten, ich hätte heute zu viel Geld, aber auf alle Fälle habe nicht mehr zu viel Zeit. Wenn ich Glück habe, darf ich mich am Wochenende vier Stunden dem Fotografieren widmen und brauche dann noch zwei Abende für die EBV, aber nicht für Putz- und Flickstunden.


Ich dachte, der Beitrag würde helfen, noch einmal die Komplexität und Vielschichtigkeit des Themas Phasen-AF darzustellen. Ich erwarte tatsächlich nicht mehr, dass ein Objektiv in allen Entfernungs-, Brennweiten- und Lichtsituationen wiederholt genau auf den Punkt treffen können. In einem gewissen (!) Bereich kann ich das tolerieren (nämlich wenn ich es über die AF Feineinstellung akzeptabel korrigiert bekomme), ansonsten geht das Objektiv wieder zurück an den Verkäufer.

Was mich irritiert ist die Wortwahl Deiner Antwort auf meinen (Blog) Beitrag. Ich wollte Dich ganz sicher nicht ermutigen, selbst Hand an die AF Justage zu legen, wenn es Deine Zeit nicht erlaubt.

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 14:25

Tut mir leid, ich wollte nicht sagen, dass Du schlecht geschrieben hast oder so etwas. Ich finde die Vorgänge grauselig, die Du beschrieben hast. Wie Computerbasteln in den 90ern halt. Irgendwann musste man sich auch da fragen, ob man den Computer optimieren wollte oder ob das Schrauben das Hobby sei.

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 14:48

joerg hat geschrieben:Tut mir leid, ich wollte nicht sagen, dass Du schlecht geschrieben hast oder so etwas. Ich finde die Vorgänge grauselig, die Du beschrieben hast. Wie Computerbasteln in den 90ern halt.


Ha, ha, man merkt, dass Du nun Macuser bist. ;)
Ich kann das schon verstehen, was Du schreibst. Ich bin da wie Du, in gewissen Grenzen ist alles okay, aber irgendwann hört sich der Spaß eben auf. Wir wollen ja fotografieren und nicht beweisen, dass wir Justageweltmeister sind.

Mein erstes Argument kommt übrigens immer von mir auf mich bezogen, wenn die Dinge, egal wo, zu kompliziert werden. Also nicht falsch verstehen. Ich sage dann immer, mei, ich bin Macuser und das merkt man. Ich sage nicht, dass ich das nicht auch alles könnte, was manche in manchen Bereichen an Feintuning bewerkstelligen, aber ich habe keine Lust dazu. Dafür zahle ich ja viel Geld, damit ich ein Produkt bekomme, wo ich meine fotografischen Gene ausleben kann und nicht andere. ;)

Aber zum Glück war bei mir immer alles justierbar, aber eben durch den Service. Ich glaube, ich habe alle meine Objektive (bis auf das FA77) justieren lassen (in erster Linie natürlich innerhalb der Garantiezeit). Nur das F135 2.8 ging nicht, da selbst Maerz das nicht mehr machen kann, da zu alt.

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 17:59

Na endlich fühle ich mich zuhause und verstanden. Dank Dir! Das ist wohl die Frage:

Sind Pentax und von mir aus auch die Kameraindustrie näher an Apple oder an Elektronik Conrad? Und was möchten wir?

Auf alle Fälle vermute ich, dass wir ohne Apple (und natürlich Xerox Parc) heute bei DOS 37 wären und das Usenet, über das dieses Forum liefe, möglicherweise sogar schon mehrfarbigen Text darstellen könnte. Ergo möchte ich auch bei Kameras, dass sie zum Gebrauch entwickelt werden und nicht zum justieren.

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 19:04

joerg hat geschrieben:Auf alle Fälle vermute ich, dass wir ohne Apple (und natürlich Xerox Parc) heute bei DOS 37 wären und das Usenet, über das dieses Forum liefe, möglicherweise sogar schon mehrfarbigen Text darstellen könnte. Ergo möchte ich auch bei Kameras, dass sie zum Gebrauch entwickelt werden und nicht zum justieren.


Die Menschheit wäre längst ausgestorben wenn es mehr Apples gäbe. Erst würden sie noch lange auf den Bäumen hocken und dann langsam verhungern, das aber mit zwar disfunktionalen aber sexy schön glatten Holzknüppeln die maximal 10cm lang sind und nur für das Erschlagen altersschwacher Kaninchen taugen, weil der Erfinder nicht wollte, dass der Anwender andere als die vorgeschriebenen Kaninchen tötet. Antiinnovative Produkte für wohlstandsdegenerierte DAUs bringen niemanden wohin.
Aber das schwurbelige Applefangeschreibsel hier ist wohl eher OT.
Im Kameraumfeld wären das kugelförmige kameras mit Fixfokus und nur dem grünen Modus, die sich aber in der Vitrine toll machen. :mrgreen:

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 19:26

joerg hat geschrieben:Ergo möchte ich auch bei Kameras, dass sie zum Gebrauch entwickelt werden und nicht zum justieren.


:)


So und nun lassen wir mal Apple besser draußen. Ich war geneingt zu sagen, den Ost-West-Konflikt gibt's nicht mehr, aber den "Systemkrieg" Apple/Windows sehr wohl noch... aber das stimmt ja so auch nicht mehr ;).

Wieder zurück zur Justagefrage. :)

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 19:38

Hab gerade mal den Beitrag überflogen. Vor kurzem hatte ich eine Unterhaltung mit einem Prüfer der Swissmechanic, der bei Leica die Lehre gemacht hat und zuletzt als Qualitätsprüfer die gefrästen Teile kontrolliert und dann frei gegeben hat. Er hat auch über die Standards geredet. Kurz mal, was er erzählt hat.
Er hatte Teile, da dauerte es zu zweit drei Stunden an einer 3-D Messmaschine, bis alle Masse erfasst waren. Wenn alle Masse in der Toleranz lagen, gab es trotzdem keine Freigabe - erst wenn alle Masse in der Mitte der Toleranz lagen. Und ihr könnt euch sicher sein, dass die meisten Masse bei +- 0.02mm liegen.
Danach war mir auch klar, warum Leica diese abartigen Preise hat. Diese Qualität kannst Du nicht zum Konsumerpreis leisten. Warum haben andere Hersteller den Blendenhebel abgeschafft? Weil im Gegensatz zur Elektronik in der Mechanik immer noch gilt - je genauer desto teurer. Ausserdem ist man in der Teilefertigung langsam an die Grenzen des Machbaren gestossen um noch schneller und effizienter zu produzieren. Und zu guter letzt ist es da wie bei Gläsern - das Rohmaterial muss auch eine entsprechende Qualität haben. Daher wird versucht einen Mittelweg zu gehen, damit das Preis Leistungsverhältnis im Rahmen bleibt.

Gruss, Thomas.
Zuletzt geändert von thk am Sa 18. Jun 2016, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 19:40

joerg hat geschrieben:... Auf alle Fälle vermute ich, dass wir ohne Apple (und natürlich Xerox Parc) heute bei DOS 37 wären und das Usenet, über das dieses Forum liefe, möglicherweise sogar schon mehrfarbigen Text darstellen könnte. ...


Definitiv nein. Ohne Apple hätten wir heute vermutlich eine ernste Konkurrenz zum Intel/MS Einheitsbrei. Die Borniertheit von Apple, Atari und Commodore haben in den 80ern dazu geführt, dass sich grafische Interfaces zwar durchgesetzt haben, die Intel-Konkurrenz Motorola aber untergegangen ist. Hätte Apple, ähnlich wie IBM, das Klonen seiner Systeme zugelassen, hätten Intel und MS niemals ihre Marktdominanz aufbauen können.

Sorry, das war jetzt ziemlich OT, aber das konnte ich so nicht stehen lassen ')

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

Sa 18. Jun 2016, 21:21

joerg hat geschrieben:Da fängt es langsam an, esoterisch zu werden.

Man könnte auch in die Quantenphysik gehen.
Quantenphysiker meinen, dass die Erwartungshaltung das Ergebnis beeinflussen kann. Wer von Anfang an denkt es könnte nicht funktionieren, bei dem wird es nicht funktionieren. Wer denkt, dass er auf die Schnauze fliegt, der wird auch auf................................................ :kopfkratz:

Aber ein Teil davon ist von Einstein :mrgreen:

Re: Hat Pentax ein QS-Problem oder habe ich immer Pech?

So 19. Jun 2016, 08:00

Na ja, das Thema scheint mir inhaltlich inzwischen durch. Augenscheinlich ist es der Fehlfokus out of the Box Gang und Gäbe. Die meisten reklamieren es noch nicht einmal, sondern justieren selbst nach.

Ich persönlich finde es nach wie vor bedenklich. Nochmal: Es geht nicht darum, dass sich das Objektiv bei Blutmond und -10°C in einer Grotte mit linksdrehendem Wasserstrudel unter Umständen nicht zufriedenstellend verhalten könnte, sondern beim Auspacken in der warmen und trockenen Wohnung. Und es geht um Justierungen, die der Service auf Anforderung erfüllen kann. Warum dann nicht die Produktion?

Das ganze hat für meinen Geschmack auch noch eine negative Auswirkung für die Hersteller selbst: Ich bin überzeugt, dass die Mehrzahl der DSLR nicht an Freaks wie uns verkauft werden, sondern an Familienväter, die damals schon eine Canon AE-1 hatten. Die werden nicht über Front- oder Backfokus nachdenken, sondern vermutlich sogar eher unbewusst als bewusst registrieren, "dass diese Kamera keine guten Fotos macht". Die nächste hat dann keinen Spiegel mehr oder heißt gleich iPhone.

Für einen Hersteller wie Pentax, der bisher gezielt auf DSLR setzt, eine mittelfristige Katastrophe.
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