Zwei tolle Szenen Hannes!
Bitte das Video nicht so verstehen, dass ich damit Streetfotografie "definieren" wollen würde!
Mir ist klar, dass das in dem Video Street-Portraits sind, die aus meiner Sicht ein Subgenre der Streetfotografie sind.
Für mich war das Video ein guter Anlass, es auf diese Art zu probieren, um mich mal wieder ranzutasten.
Der gestrige Tag hat mir mehrere Dinge gezeigt und ich kann alle interessierten nur ermutigen!
Wenn man frank und frei
und mit einem freundlichen Lächeln auf die Menschen zu geht, reagieren die allermeisten genau so!
Natürlich gibt es Stoffel, die vielleicht gerade einen schlechten Tag haben, deswegen muss ja meiner kein schlechter werden!
Wenn man sich traut und mit ein, zwei oder drei anfänglichen Absagen umzugehen weiß, findet man seinen "Werkzeugkasten"! Wichtig: Klein, leicht, einfach, ehrlich!
"Darf ich Sie fotografieren?"
(Wenn hier ein nein kommt, freundlich lächeln, einen schönen Tag wünschen, weiter.)
"Warum?" (hohe Erfolgschance!)
"Mir gefällt, wie Sie ihren Hund tragen./Ich mag deinen Style./Ich finde, das sieht cool aus, wie du da sitzt./Sie haben einfach so eine nette Ausstrahlung ..........." (Nur eins davon und möglichst einfach genau dass, was dich diese Person auswählen lassen hat.)
"Ist das für eine Zeitung?"
"Nein, ich fotografiere gerade ein paar Duisburger Straßenszenen."
"Kann ich die Bilder irgendwo sehen, können Sie mir die zuschicken?"
... Handy raus, QR Code mit Email, FB, Insta ...
Drops gelutscht.
"Ach, das wars schon?"
"Ja klar! Hier schau mal, gefällt es dir?" ... freundlich lächeln, weiter.
Es wird beim zweiten mal schon leichter, wenn man einmal ein, zwei Bilder im Kasten hat, steigt die Zuversicht und der Spaß kommt dazu!
(Für das nächste mal habe ich mir für das erste Nein sogar noch einen extra Loop vorgenommen: "Darf ich dir/Ihnen zeigen, was ich bisher aufgenommen habe?" --- Ich hatte in der Kamera ein kontrastreiches SW eingestellt, das gefällt den meisten beim angucken und ist mittlerweile "außergewöhnlicher" als die bunten Handyselfies.)
Hatte ich erwähnt, dass man freundlich lächeln muss?
Ich verstehe meine kleinen Anfängerversuche und -portraits selber nur als Basis für kommende, evtl. unbemerkte Szenen.
Wenn man diese Basis hat und dann sowieso unterwegs ist, kann man auch die ein oder andere Szene ungefragt mitnehmen, das fällt einem dann viel leichter, als wenn man sich nur diese Szenen vorgenommen hätte.
Und, aus meiner persönlichen Sicht, nehmen Betrachter unbemerkt entstandene Bilder leichter an, wenn sie von einem Fotografen gemacht wurden von dem man weiß, dass er natürlich auch den Arsch in der Hose hat, die Leute anzuquatschen und nicht nur verschämt in Ecken lauert.
Natürlich kenne ich Streetfotografen/-fotografien, die ihre "Targets" regelrecht anspringen/anblitzen etc., ganz berühmte, weniger berühmte. Geniale Sachen, weniger geniale Sachen.
Natürlich definieren sich manche Streetfotografen
nur über das unbemerkte Fotografieren, weiß ich!
Aber für mich, das war schon vor meinem gestrigen Ausflug so, beginnt Streetfotografie dort, wo man den Bildern ansieht, dass es entweder Interaktion gibt (Portraits) oder der verdeckte Schuss auffliegen könnte, weil der Fotograf sich
innerhalb einer Szene bewegt (zwei extrem gute Beispiele von Hannes, wüsste da gerne mal die Brennweite
) und nicht von außerhalb mit dem Supertele draufhält.
(Das kann mit dazugehören, wenn man weiß und sieht, dass die Teleaufnahmen mit dazu gehören, aber nicht
die Streetfotografien sind.)