es fängt an, Loki wartet...

Interessanter Artikel mit ernstem Hintergrund. Vor ca. 14 Tagen erhielten ich und alle meine Kollegen über meinen Vertragspartner (ich bin selbständiger Versicherungsvermittler für eine bestimmte Gesellschaft) den Hinweis, dass bereits die ersten "Fake"-Anfragen bei Kollegen eingegangen sind. Es handelte es sich um Angebotsanfragen zu Krankenversicherungen, hinter denen bekannte Abmahnkanzleien steckten. Ich bin grundsätzlich für Datenschutz und Datensicherheit, aber die Stilblüten, die diese DSGVO hervorbringt sind schon riesig. Die Bundesregierung täte wirklich gut daran, dieser Abmahnmasche einen gesetzlichen Riegel vorzuschieben. Allerdings habe ich da wenig Hoffnung.

Ein weiterer Aspekt der Folgen des in Kraft getretenen DSGVO ist mit Sicherheit ein gewisses Maß an "Entdigitalisierung". Betreiber von Vereinsseiten, oder kleinere Betriebe können sich den Aufwand nicht leisten und nehmen ihr Angebot lieber gleich vom Netz. Hab ich mit der von mir gepflegten Webseite für unseren Hundeverein auch erst mal gemacht. Bevor wir Ehrenamtliche mit unserem privaten Vermögen dafür gerade stehen gibt es besser mal eine Zeit lang kein Internetangebot.

Und dann war da noch die Sache mit den Zeugnissen und Schulgutachten. Früher wurden die Zeugnisse alle von Hand geschrieben und der Lehrer nahm sie in der Tasche mit nach Hause und wieder in die Schule zurück. Es war doch klar, dass viele Lehrer nun die Zeugnisse auf dem PC schreiben und dann vielleicht sogar per Mail an die Schule schicken, um sie dort auszudrucken. Alles nicht mehr erlaubt. Back to the roots. Anderes Equipment haben die nicht und ist auch zu aufwändig.

Ich habe für meine Agentur eine 35-seitige "Handlungsanweisung" zum Thema DSGVO erhalten. Was zu tun ist vom ersten Kontakt bis hin zum Zustandekommen eines Vertrages und der weiteren Betreuung des Kunden. Wie oft ich mich im öffentlichen Raum umzudrehen habe, damit mir beim Tippen von Notizen keiner über die Schulter schaut. Ich darf ja in Telefonaten schon den Namen des Kunden nicht so laut aussprechen, könnte ja jemand mithören und mal eben eine kurze Beratung in netter Atmosphäre im Café geht ja schon gar nicht. Mails an Kunden werden verschlüsselt auf einem gesicherten Mailserver abgelegt. Der Kunde erhält über einen separaten Weg seinen Zugangsschlüssel und kann sich seine Mail dann abholen. Diesen Aufwand können eigentlich nur die größeren Firmen leisten. Die Kleinen bleiben dabei auf der Strecke und werden abgemahnt. Echt ärgerlich an dem DSGVO ist nicht die Tatsache, dass Datenschutz wichtig ist und geregelt sein muss, sondern dass die Durchführung und Umsetzung in der realen Welt mal wieder nicht tief genug durchdacht wurde. So sind´se halt, unsere Regierenden.

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Herzlichen Gruß aus Marl, Helmut.

P.S.: Ich freue mich über Kommentare zu meinen Bildern.



Nicht quatschen. Machen!!

Es ist erschütternd! Ich pflege in diesem Zusammenhang meine schon länger existierende Verschwörungstheorie. Verdrängung der Kleinen zu Gunsten der Großen. Es ist ganz einfach:

Die immer weiter zunehmende Regulierung und Gängelung, meist zum "Schutze der Verbraucher", belastet kleine Unternehmen viel stärker als große. Wo der Inaber eines Kleinbetriebes vor lauter Bürokratie bald nicht mehr weiß, wann er noch arbeiten soll (also für Geld!), und letztlich aufgibt, stellt der größere Betrieb halt Leute ein, die sich nur um sowas kümmern. Kostet relativ wenig Geld, und wird weitergegeben, natürlich unter lautem Klagen.
Und schon ist die Wettbewerbssituation wieder ein bisschen übersichtlicher

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"Willst Du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah" (Goethe)

Lobbyarbeit eben.

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Gruessilies Mika PENTAX _ - ich <3 es - _ (ツ)

Tja, eigentlich kann man dieses, für mich, sinnlose Gesetz nur mit lauten Worten beschreien. Es macht mich so wütend und würde am liebsten den verantwortlichen Personen in Brüssel oder auch in Berlin mal erklären was ich von so einem Mist halte.
Es ist ja nicht so, dass es vorher keine Regelung gab.
Ich als ehrenamtlicher Fotograf für einen inzwischen Fußball-Zweitligisten, habe meine Webseite inkl. 5-Jahresgalerie komplett vom Server genommen.
Nichts ist bei diesem Gesetz geregelt. Und wenn, dann betrifft es die kleinen, armen Schweine, die aus Überforderung der Umsetzung und auch aus Angst vor Strafen ihre Webseite einstellen bzw. abschalten. Somit wird auch der Jugendbereich nicht mehr fotografisch begleitet. Alle Eltern fragen ob man mal ein Foto machen darf, dass ist schon an Kuriosität nicht mehr zu überbieten.
Aber auch hier schafft es Platz für die hauptberuflichen Fotografen, den die "Hobbyknipser" schon lange ein Dorn im Auge waren.
Die "Großen" vertreiben die "Kleinen". Und die ganz Großen schmunzeln über dieses Gesetz, welches ihnen weiteren Machtausbau zusichert.
Vielleicht sollte es mal einen Knall tun, damit sich viele auf das menschliche besinnen können.

Hier geht es zur openPetition Seite für mehr Infos und Beteiligung:
https://www.openpetition.de/petition/on ... nst-presse

Und noch ein Artikel zu den ersten Urteilen: https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 92556.html