mythenmetz hat geschrieben:
Das Aus wird für die Formate nicht über Nacht kommen, dann habe ich immer noch Zeit, zu konvertieren. Und ich bin mir sicher, dass auch lange, nachdem die Platzhirsche die Formate nicht mehr unterstützen, Konverter verfügbar sein werden. Nicht zuletzt kann ich immer noch mit meinen alten Programmversionen arbeiten, die stellen auch nicht plötzlich die Arbeit ein.
So sehe ich es auch. Keiner kann in die Zukunft blicken und ich habe Wichtigeres zu tun, als mich auf einen möglicherweise nötig werdenden Migrationsaufwand jetzt schon einzuschießen. Wenn es soweit ist, dann wird es auch vermehrt Angebote und Vereinfachungen geben, um von jetziger Lösung A auf zukünftige Lösung B umzusatteln.
Zitat:
Mehr Sorgen mache ich mir über das Speichermedium. CD mit begrenzter Lebensdauer? Externe Festplatte? SSD? Cloud? Oder einfach - wie zu Omas Zeiten - den Papierausdruck aufbewahren (Negative sind auch meistens verloren gegangen).
Richtig, Negative haben für die meisten Menschen nicht funktioniert, weil sie keinen Sinn dafür hatten oder keinen Sinn darin sahen, für Negative und Fotos ein ausgeklügeltes Ordnungssystem zu etablieren. Schade eigentlich, aber ich kenne auch kaum jemanden (eigentlich niemanden), der das als Nicht-Profi oder Ordnungsfreak auf die Reihe bekommen hätte. In der Regel wurden Abzüge von Negativen ja auch eher zeitnah nachbestellt und später kaum mehr. Und dann gab es die Möglichkeit, von einem Foto eine Kopie anfertigen zu lassen und die Negative konnten weiterhin im Schrank herumgammeln...
Ich persönlich sichere meine Daten auf einer dedizierten zweiten internen Festplatte, einmal pro Monat werden sie dann auf eine externe Festplatte gespiegelt, die außer Haus gelagert wird. Weiterhin liegen wichtige Dateien (nicht große Medien wie RAW-Fotos) auf Cloud-Speichern. Ich habe auch meinen kompletten Lightroom-Katalog in der Could mit 1:1-Previews und Smart-Previews. Selbst wenn alle Stricke reißen sollten in Bezug auf meine Festplatten, so hätte ich immer noch die größenmäßig reduzierten RAWs aller meiner Fotos in der Cloud.

Außerdem kann ich so von verschiedenen Rechnern aus mit meinen Bildern und dem Katalog arbeiten.

CDs oder DVDs sind für solche Daten viel zu klein. Da wäre ein 128-GB-USB-Stick mindestens nötig, um sinnvoll anfangen zu können...
Jörn hat geschrieben:
Ich kenne hingegen niemanden, der seine wichtigen und unersetzlichen(!) Papierdokumente in einer wasser- und feuersicheren Kassette aufbewahrt und davon auch noch mehrere Kopien bei Verwandten / Bekannten deponiert hat.

Kopien nicht, aber Scans in PDF-Format auf dem Rechner, in den Backups und in der Cloud. Ja, und das Original in so einer Kassette.

Kostet nicht die Welt und fühlt sich gut an. vom Discounter würde ich aber absehen und drauf achten, dass das Teil 60 Minuten schützt. Oft schützen die Teile für nur 30 Minuten...
Noch ein genereller Punkt zu der Debatte:
Unsere Nachwelt wird sich kaum für unsere RAWs interessieren, auch nicht für unseren Lightroom-Katalog!Ich bin mir absolut sicher, dass in 99% aller Fälle unsere Nachwelt nur an fertig entwickelten Fotos im JPG-Format interessiert sein dürfte - sofern die denn überhaupt noch gefunden werden. Foto-Alben hatten früher ihren Platz im Regal/Schrank, aber wo liegen heute Fotos? Auf Handys, in Clouds, auf NAS-Boxen, einfach überall und nirgends! Die meisten Leute verlieren ihre Fotos über die Jahre vermutlich einfach dadurch, dass die sie irgendwo hochgeladen haben. Dann hat der Dienst seinen selbigen eingestellt, die bisherigen Kunden/Mitglieder per E-Mail informiert, dass man 4 Wochen Zeit hat, seine Daten herunterzuladen, bevor sie gelöscht werden. Tja, leider hat man inzwischen längst eine andere E-Mail-Adresse und erhielt so diese Information nicht...
Oder das Handy geht kaputt, die Fotos waren da irgendwo drauf. Vielleicht hat man Glück und sie wurden zu Google oder Apple synchronisiert, aber es ist wirklich so, dass sich "normale" Menschen nicht sonderlich darum kümmern, wo sie ihre Fotos haben. Die neuen Fotos sinc wichtig - für einen Moment - und rutschen dann in ihrer Wichtigkeit ganz schnell ab.
Als für dir Nachwelt sollte man es einfach machen, an die fertigen Fotos zu kommen. Alles was mit RAWs und Entwicklung zu tun hat, ist etwas, wozu jeder sich eine Lösung ausdenken kann. Ich bekomme aus meiner K-30 nur DNGs und bin damit zufrieden. Die behalte ich, entwickele Fotos, die ich dann im JPG-Format exportiere - fertig. TIFF? Zu groß. Schon schlimm genug, wenn solche Dateien erzeugt werden, wann immer ich mal ein Foto in PhotoShop oder so bearbeiten will. Und niemand wird mir mein Lightroom 5.7 weg nehmen und das kann meine Dateien lesen - auch noch in einigen Jahren...