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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 01:21 
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Der "Komoot-Paragraf" eine neue Herausforderung für den Naturfotografen?

derstandart.at hat geschrieben:
Für viel Gesprächsstoff sorgt der sogenannte Komoot-Paragraf, benannt nach einer beliebten Navigations-App für Outdoorfans. Dieser Paragraf 33 besagt nämlich, dass das digitale Aufzeichnen von neuen Routen mit solchen Outdoor-Apps nur mehr mit ausdrücklicher Zustimmung des Waldbesitzers erlaubt ist. Darüber hinaus muss die Aufzeichnung von der zuständigen Forstbehörde genehmigt werden. Und auch das Teilen solcher Routen oder auch nur eines Fotos inklusive GPS-Metadaten stellt bereits einen Verstoß dar.



_________________
Sven

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Die Sprache ist die Quelle aller Mißverständnisse


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 01:40 
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Catch-22 hat geschrieben:
Der "Komoot-Paragraf" eine neue Herausforderung für den Naturfotografen?

derstandart.at hat geschrieben:
Für viel Gesprächsstoff sorgt der sogenannte Komoot-Paragraf, benannt nach einer beliebten Navigations-App für Outdoorfans. Dieser Paragraf 33 besagt nämlich, dass das digitale Aufzeichnen von neuen Routen mit solchen Outdoor-Apps nur mehr mit ausdrücklicher Zustimmung des Waldbesitzers erlaubt ist. Darüber hinaus muss die Aufzeichnung von der zuständigen Forstbehörde genehmigt werden. Und auch das Teilen solcher Routen oder auch nur eines Fotos inklusive GPS-Metadaten stellt bereits einen Verstoß dar.





Ich glaube, die negative Auslegung nicht, weil

1. Es geht hier um neue Wege, also wenn man sich einen neuen Pfad durchs Gebüsch bahnt und diesen dann digitalisiert und öffentlich teilt.

2. Damit kann man auf vorhanden Wegen, auch im Wald, weiterhin den Weg digital aufnehmen und teilen.

3. Es gibt seit einer Zeit und das immer mehr Mountainbikeer, die wirklich querfeldein fahren und dabei neue Pfade anlegen und das sogar ganz rabiat.
Wir wissen alle, dass es Wildtiere gibt, die im Wald leben. Bleiben die Menschen auf den Wegen ist alles in Ordnung, je mehr Menschen aber quer durch den Wald gehen oder noch schlimmer schneller Radfahrer, desto mehr Unruhe bringt man im Wald unter die Tiere. Das weiß jeder. Und der Mensch sollte die Rückzugsgebbiete der Tiere im Wald auch respektieren.

4. Wenn ein einzelner Wanderer oder Fotograf sich rücksichtsvoll mal abseits der Wege bewegt, dürfte das kein Problem sein. Wenn dieser Mensch aber der gesamten Menschheit via sozialer Medien diesen Ort oder diesen Weg präsentiert, dann soll das durch dieses Gesetzt verhindert werden. Die Freiheit zur Waldnutzung bleibt ja bestehen. Nur darf man in unerschlossene Gebiete auf fremden Grund keine anderen Leute einladen. Klingt irgendwie eine Regel aus dem Kindergarten.

Also ich sehe da nicht so das Problem auf uns zukommen.

Aber ich bin kein Jurist, das Gesetz ist noch nicht einmal ausformuliert, geschweige denn im Parlament beraten und abgestimmt und dann bin ich Daueroptimist.
Und wenn alles nichts hilft, dann bin ich alt und habe schon früher unerlaubt Wälder und BW-Übungsgebiete regelmäßig betreten und habe es überlebt.
Typ: renitenter Alter Mann = Altersstarrsinn
Und im Notfall hilft, dass ich alle Förster hier im Umkreis persönlich kenne.

_________________
Sonnige Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 14:02 
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Das Gesetz würde nicht das Betreten des Waldes verbieten, sondern die öffentliche Dokumentation von jedem Trampelpfad und jedem Wildwechsel. Und wenn ich ehrlich bin, wäre dass nicht das Schlechteste. Ich bin gelegentlich im tiefen Westerwald unterwegs, fernab jeder Straße, und da kommt es tatsächlich vor, das mir sonntagsmorgens um 7 eine wilde Horde MTB-Fahrer in neon-pink-lila-gelben Strampelanzuügen mit Kampfpilotenhelm, aufgestecker Actionkamera und Navi am Lenker begegnet, wie sie mit geradezu idiotischer Geschwindigkeit zwischen den dicht stehenden Bäumen hindurch durchrasen. Der Waldboden sieht anschließend aus wie auf einem Truppenübungsplatz, und im Umkreis von zwei Kilometern ist kein Tier mehr zu finden. Das Verhalten dieses Mobs ist weder sportlich noch umweltfreundlich, und es bringt keine Naturliebe zum Ausdruck. Wenn der "Komoot-Paragraph" diesem Wahnsinn Einhalt gebietet, soll mir das nur recht sein.
Mir ist ohnehin nicht klar, wozu das gut sein soll. Kann man sich nicht einfach mal aufs Rad setzen oder die Kamera umhängen und einfach drauflos fahren/laufen? Muss man für jeden Spaziergang eine vorab getestete, hinreichend mit 5 Sternen bewertete und gekennzeichnte Route mit zentimetergenauem Höhenprofil und geschätzter Kalorienangabe auf dem Navi haben, wie bei einer Alpenüberquerung? Können wir nicht einfach mal auf gut Glück losziehen und schauen, wo wir hinkommen, so wie wir es in den letzten 300000 Jahren gemacht haben? Oder ist das zu viel Nervenkitzel? Gut, vielleicht bekomme ich dann keine Bilder, die schon 500 Leute vor mir fotografiert haben, und wenn es ganz dumm kommt, lande ich in einer Sackgasse und muss ein paar hundert Meter zurücklaufen. Dafür bekomme ich vielleicht ein Bild von einem Ort wo noch nie jemand war. Das wäre mal wieder pures Abenteuer.


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 14:59 
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Beiträge: 1338
[quote="Dackelohr"][/quote]
Ich teile Deine Sichtweise!


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 15:04 
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Beiträge: 2776
Wohnort: Lübeck
#Frank Und #Dackelohr

Recht habt ihr!

_________________
-------------------------
Gruß, Olav


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 16:41 
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Ich gehe nur noch selten in den Wald, weil der aufgeweichte Boden von MTBlern und Reitern in eine Schlammwüste verwandelt wird.

_________________
Grueße
Heribert

https://pentaxphotogallery.com/artist-g ... id=3626148


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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 17:31 
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Ehrlich gesagt stammen die einzigen Schlamm- und Matschwüsten, die mir hin und wieder Waldwege unpassierbar machen, von Holztransportern.

Davon ab teile ich Dackelohrs Sicht aber völlig - ohne Navi und Fotoverbindung zu irgendeinem Social-Media-Kanal können viele heute nicht mehr unterwegs sein und verpassen dadurch die echten Mikro-Abenteuer. Wie heißt das noch: "Was noicht auf Strava ist, ist nicht passiert"? Trifft's wohl leider ziemlich...

VG Christian

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BeitragVerfasst: Mi 6. Dez 2023, 20:53 
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In Österreich ist der 1. April bestimmt am 6. Dezember.

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BeitragVerfasst: Do 7. Dez 2023, 06:58 
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Dackelohr trifft den Punkt! Das Kommen dieser Einschränkungen ist absehbar und wohl auch notwendig.

Tatsächlich nehme ich grundsätzlich alle Geodaten aus Bildern, die veröffentliche. Ich laufe querfeldein durch den Wald, seit ich ein kleiner Junge war und liese mich da auch ungern einschränken. Aber es gibt Grenzen. Im Wald zwischen Darmstädter Böllenfalltor und Trautheim kann man kaum noch hundert Schritte gehen, ohne eine MTB-Trasse zu queren. Vermutlich haben die Förster das Waldstück schon aufgegeben.

Ich hätte keine Lust auf ähnliches auf anderen Flächen.

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BeitragVerfasst: Do 7. Dez 2023, 08:06 
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Klar, anstatt das Problem mit den Verursachern zu lösen schränke ich erst einmal Grundrechte ein.

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