Ja, das Wetter war einmalig, und so viel sonnige Tage hintereinander in den zwei Wochen sind für Island eher untypisch! Uns hat es dafür umso mehr gefreut!
Tag 13 der Reise
Ein Grund warum viele Naturfreunde nach Island fliegen ist die Tierwelt Islands. Neben vielen Seevögeln, wenigen Landsäugetieren (Polarfuchs und Rentier) begeistern natürlich die Meeressäugetiere, vor allem die Wale. Und hier hat Island einiges zu bieten, Orcas, Buckelwale, Grönlandwale, Minkwale, Weißschnautzendelphine und der riesige Blauwal, Island ist einer der Wal-Hot Spots weltweit. 98% Sichtungswahrscheinlichkeit, dass versprach uns die Crew des Schiffes "Andrea", mit der es aufs offene Meer zur Walbeobachtung ging. Das Wetter war optimal, so schien es zumindest, die Sonne lachte am strahlend blauen Himmel. So positionierte ich meine Kamera mit Stativ und dem langen Tele auf dem Deck des Schiffes, ganz vorne, so dass ich die beste Sicht habe. Zuversichtlich und mit voller Vorfreude fuhren wir hinaus aufs offene Meer. Der Wind sauste uns um die Ohren und ich musste meine Kamera festhalten damit sie nicht umfiel. Je weiter wir hinausfuhren, desto stärker wurde der Wind und umso kräftiger wurden die Wellen. Und umso kräftiger die Wellen wurden,desto kräftiger schaukelte das Schiff und so musste ich auch immer mehr auf meine Kamera achten. Das Schiff musste fast mit voller Kraft fahren um gegen die Wellen anzukommen, und ein guter Teil der Passagiere unterlagen schon der "Seekrankheit". Die Wale waren mir eigentlich schon ziemlich egal, so war ich doch viel mehr drauf Konzentriert auf meine Kamera zu achten, und vor allem nicht selber zu stürzen. Und es schien so als wolle uns da kalte Nordmeer abkühlen, so schlug eine Welle quer über das Oberdeck und verpasste den weinigen tapferen eine kalte Dusche. Man kam zur Erkenntnis dass das keinen Sinn mehr hatte, den Walen hinterher zu jagen, was vielleicht auch daran lag, dass der Crew eventuell die "Spuckbeutel" für die Passagiere ausgingen.
Zugegeben, auch ich war nicht unglücklich darüber, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Auch wenn wir keine Wale gesehen haben, diese Fahrt werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen.
Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir zum einen der beliebtesten Touristenziele Islands, der "Blauen Lagune". Das Freibad mit dem warmen Wasser wird von vielen Touristen und Einheimischen besucht.
Die Blaue Lagune ist ein "Besuchermagnet"Der letzte Tag stand ganz im Zeichen Reykjaviks. Die nördlichste Hauptstadt der Welt hat mich trotz der eher geringen Größe beeindruckt. Wenn man durch die Stadt schlendert, spürt man immer ein gewisses internationales Flair, die Besucher aus aller Welt tragen maßgeblich dazu bei. Die Restaurants sind teilweise sehr exklusiv, die zahlreichen Boutiquen in der Einkaufsstraße Reykjaviks sind es sowieso. Das Nachtleben in der Stadt ist lang und in den Bars und Kneipen ist es teils eng und laut. Gerne hätte ich mehr Zeit in dieser schönen Stadt verbracht.
Perlan, der Heizwassertank Reykjaviks. In den vier Tanks befinden sich heißes Wasser, mit dem manche Straßen Reykjaviks beheizt werden. der fünfte Tank in der Mitte ist leer. In der Glaskuppel befindet sich ein Feinschmecker-Restaurant, die Kuppel dreht sich um 360°. Neben der Treppe in der Gebäudemitte befindet sich zudem ein künstlicher Geysir.
Halgrimskirkja, die riesige Kirche Reykjaviks, welche man schon in einigen Kilometern Entfernung erblicken kann. Es führt ein Fahrstuhl zur Spitze des Turmes, von wo aus man einen tollen Ausblick haben soll
Harpa, das Konzerthaus Reykjaviks. Die Akustik im Konzertsaal des Gebäudes muss beeindruckend sein. Harpa ist das Sinnbild für Fehlplanungen in Reykjavik. Es ist quasi die Elbphilharmonie, das Stuttgart 21 oder das BER Reykjaviks
Wer mit offenen Augen durch die Stadt läuft, der entdeckt auch solche "alte" Häuser in der Innenstadt Reykjaviks.Mein Fazit: Was soll ich jetzt schreiben, außer das Island ein Erlebnis ist, das man kaum in Bilder festhalten kann. Island muss man selber Erleben, die Freiheit und vielleicht das Abenteuer spüren. Island, das besondere Land, mit all den geografischen Besonderheiten, aber auch den ganz besonderen Menschen, die ihre Natur akzeptieren und mit ihr Leben, anstatt sie zu zerstören. Müsste ich Island mit so wenigen Worten wie möglich beschreiben, dann würde ich wohl sagen, dass Island die "Insel voller Wunder" ist. Es gibt so viel Orte auf der Insel die nur von wenigen bislang entdeckt wurden, und dann gibt es die großen Anziehungspunkte für Touristen aus aller Welt. Gerade bei den großen Wasserfällen so schien es mir, als träfe sich hier die Welt, nur um gemeinsam über solche Naturspektakel zu staunen. Mir hat das sehr gut gefallen.
Ich muss zugeben, dass ich schon vorher wusste, das Island toll ist, aber diese zwei Wochen haben alle meine Erwartungen bei weitem übertroffen und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich in diese wunderschöne Insel verliebt. Und weil man seine große Liebe nicht warten lässt, werde ich soweit alles klappt bereits Februar 2015 wieder dorthin fliegen um Jagd auf die Polarlichter zu machen.
Übrigens, Island liegt lediglich knapp über 3 Flugstunden entfernt. Ein verlängertes Wochenende in der Isländischen Hauptstadt ist also nicht mal so abwegig. Es lohnt sich!
ENDE
gruß
Alex