Pentax K-1: Unterbelichtung durch Adobe LR und ACR Software

Hallo,

ich habe zuletzt ein paar Testbilder gemacht mit der K-1 neben einer Canon Kamera und dabei fiel mir unter anderem auf, dass die K-1 Bilder in LR deutlich matter, düsterer erscheinen bei gleichen Belichtungsparametern.

Ein Blick auf die Raw-Histogramme in RawDigger zeigte aber keinen nennenswerten Unterschied (die K-1 belichtet bestensfalls etwa 1/4 Blende mehr rechts, was witzig ist, da gerade die Canon Sensoren eher mit ETTR bedient werden sollten).

Nach dem Import in LR findet man in den Metadaten der Bilder aber auch die Ausprägung des tags exif:Baseline Exposure, was bekanntlich die versteckte automatische Belichtungskorrektur durch Adobe darstellt, bevor dem Nutzer angebliche Nullwerte bei den Reglern präsentiert werden.

Und siehe da, die Canon Kamera erhält eine Grundanpassung von +0,25 LW, die K-1 eine von -0,5. Das gilt zumindest für ISO 100.
Kein Wunder, dass in den Adobe Tools die K-1 Bilder erstmal deutlich dunkler wirken, obwohl sie es faktisch überhaupt nicht sind.

Ich schreibe das hier vor allem als Hinweis und Warnung, damit kein Adobe-Nutzer auf eine vermeintliche Düsternis der Bilder reagiert, indem er in der Kamera laufend eine positive echte Belichtungskorrektur einstellt.
Das würde dann nämlich auch im Raw aus den sonst richtig belichteten Bildern plötzlich solche machen, bei denen unnötig viel ausgebrannt ist oder sein kann.

Die Kamera macht so schon einen normal guten Job. Die Software verhunzt es leider völlig sinnloserweise.
Ein Gegensteuern muss also auch in Software geschehen.

Bei der Thematik wäre ein eventueller Vergleich mit Capture One oder einem anderen gängigen RAW-Entwinkler schön, ob dieser dann auch die K-1 Bilder dunkler interpretiert?

Das ist interessant, danke für den Hinweis und das herausfinden des selbigen.
Baseline Exposure kannte ich bisher gar nicht, warum macht man das überhaupt und kommt das bei anderen Kameras (z.B. K-30) auch vor?

Dieser Vorgang erklärt aber für mich VIEL in der Entwicklung mit LR und bestärkt mich in der eher defensiven Nutzung ETTR an der K1...

Silaris hat geschrieben:Das ist interessant, danke für den Hinweis und das herausfinden des selbigen.
Baseline Exposure kannte ich bisher gar nicht, warum macht man das überhaupt und kommt das bei anderen Kameras (z.B. K-30) auch vor?

Ich weiß nicht genau, wie die Baseline Exposure von LR funktioniert, da ich darktable verwende. Dort gibt es eine sogenannte Basecurve, die je nach Hersteller unterschiedlich ist und ebenfalls als erstes Modul auf das Bild angewendet wird. Der Hintergrund ist, dass aufgrund der Eigenheiten des menschlichen Sehens (Stichwort: Gammakurve) die naturgemäß lineare Helligkeitsabbildung eines digitalen Kamerasensors unweigerlich zu einem flauen, kontrastarmen Bildeindruck führen würde, wenn man das Bild genauso wiedergeben würde, wie es der Kamerasensor "gesehen" hat. Deshalb wenden die Kamerahersteller in ihren JPEG-Engines ebenfalls solche Basecurves an, die in ihrer Funktionsweise im Prinzip einer Tonwertkurve entsprechen. Um die jeweiligen Basecurves für darktable zu ermitteln, wird ein von der Kamera entwickeltes JPEG-Bild mit der dazugehörigen RAW-Aufnahme verglichen und die Basecurve errechnet. Vermutlich haben die Ingenieure bei Adobe ein ähnliches Vorgehen gewählt, wobei dann eben diese Werte entstanden sind.

Ja, letzteres macht für mich durchaus Sinn. Wahrscheinlich würde sonst die JPEG-Vorschau von der Kamera zu weit vom Bild in LR abweichen?

Vor allem für Portraits oder bei Gegenlichtaufnahmen schalte ich gerne mal die anderen Basiskurven in darktable durch. Bei Canon wird das Bild wesentlich heller und dürfte in etwa dem von beholder3 genannten Unterschied zu Pentax entsprechen. Aber war das nicht schon immer so?

Eine Begründung für das Anpassen dürfte die zwar normkonforme aber dennoch sehr unterschiedliche Interpretation der ISO-Werte sein.
Man darf ja auch nicht Bilder bei gleichen Parametern vergleichen, weil zwar Dauer und Blende recht objektiv und vergleichbar sind (Transmissionseffekte der Optik mal beiseite), aber eben der ISO Wert erheblich anderes bedeuten kann (Dxomark zeigt das ja schön).

Unabhängig davon ob die Bilder von einer K1 oder einem anderen Modell in ACR oder Lightroom eingelesen werden sage ich offen und ehrlich meine Meinung dazu.
Ich halte von beiden Produkten nicht viel. Um es einfach zu sagen - Adobe kann viel aber nichts wirklich richtig.
Am liebsten arbeite ich mit dem neuen Silkypix7 pro. Da kommen RAWS fast perfekt schon beim öffnen an.
Ich brauche keine Fotoverwaltung oder Kataloge die nur unnötig Daten auf dem PC hinterlegen.
Und speziell Silkypix ist da super. Ein Klasse Interface und speziell was Entrauschen betrifft ist mit der 7er Version der absolute Superburner entstanden. Kein Vergleich mehr zu der 6er Version. Klasse.
Seit dieser Version lasse ich selbst CaptureOne außen vor.
Probiert es bitte mal aus, ich kann es Euch nur ans Herz legen, 30Tage Demo erhältlich und ohne Einschränkungen nutzbar.
Gruß Volker