Also, ich mach dann mal. Wie angekündigt, haben Ralph und ich zwei Negative getauscht. Es wird niemanden wundern, dass ich nicht meine wertvollsten verwendet habe. Die beiden sind aus den 90er Jahren und dürften beide durch ein Großlabor gegangen sein. Aber ich denke, man sieht, was man sieht. Ralph hat die Negative mit einem Scanner gescannt, ich habe sie mit der Apparatur aus meinem letzten Beitrag abfotografiert und in DxO PhotoLab nachbearbeitet.
Ich fange an mit dem Schwarzweißen, zuerst ein unbearbeitetes JPG der Aufnahme, dann mein fertig bearbeites, zuletzt eine Ausschnitt 1200x1200 Pix:

Klar soweit: Das ist ein Negativ.

In ein Positiv verwandelt es sich ganz einfach, indem man die Tonwerte invertiert. Für die Negativentwicklung habe ich mir ein eigenes Preset gebastelt, mit dem ich zunächst einmal die Helligkeitswerte invertiere. Die große Kunst für mich ist immer, mit Kontrast und Mikrokontrast ein Verhältnis zu finden, in denen Flächen noch Strukturen aufzeigen, sich aber nicht in Kornwüsten auflösen.

Im Detail sieht man sehr gut, dass die Auflösung ausreicht, um im Negativ die Kornwolken zu erkennen. Der Helligkeitskontrast der Digitalkamera übersteigt ebenfalls die Grenzen des Films, sodass ein korrekt belichtetes DNG auch hier keine Einbußen hat. Insgesamt bin ich der Meinung, wenn wir digital die Kornhaufen erkennen können, müsste die Datei prinzipiell alles denkbare aus dem Negativ herausholen.
Jetzt die farbigen:

Hier ist die Schwierigkeit die Orangemaske des Negativs. Ich fange damit an, dass ich einen unbelichteten Teil eines Negativstreifens über den manuellen Weißabgleich der Kamera als "Weiß" definiere. Damit ist schon einmal das Gröbste erledigt.

Nachbearbeitung in DxO. Preset funktioniert auch hier. Im Bild eine Stelle gesucht, die für mich weiß sein sollte und per manuellem Weißabgleich als "Weiß" definiert. Damit waren die Farbabweichungen sehr gut in den Griff zu bekommen.
