Do 3. Mai 2018, 10:26
2012 musste die Bundesstrasse 437 in der Ortsdurchfahrt Neuenburg grundsaniert und erneuert werden. Es wurden Granit- und Blaubasaltsteine ausgegraben, die sich der "Kunstverein Bahner e.V" aus Neuenburg sicherte. Aus den Steinen sind inzwischen zahlreiche Kunstobjekte in dem Ort geschaffen worden.
Immer wieder tauchte die Frage auf, woher kommen die Steine, wer hat die alte Straße geschaffen. Bei der Recherche stießen die "Bahner" schnell auf die dunkle Geschichte.
Die Straße zwischen Bockhorn und Neuenburg wurde unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkrieges gebaut – von Zwangsarbeitern. Beim Straßenbau sind 27 von ihnen gestorben, an Hunger, Krankheit und den Schüssen der Wehrmachtssoldaten.
Die "Bahner" beschlossen, ein Mahnmal gegen das Vergessen zu errichten. Das Mahnmal sollte aus den originalen Blaubasalt- und Granitsteinen hergestellt werden, die die Zwangsarbeiter in den 1940er Jahren verlegt haben. Die Künstlerin Inge Streithorst vom Kunstverein entwarf das Mahnmal, es stellt eine Straße dar, die hochkant verläuft und in Stahlstangen gefangen ist.
Die Initiative "Erinnerungsorte in Friesland" – unter Federführung des Schlossmuseums Jever – hat neben dem Kunstwerk eine Informationsstele aufgestellt, die einige Hintergründe des Geschehens erläutert und die Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen aus Bockhorn-Kreyenbrok mit Namen und Lebensdaten benennt.
Gestern, am 02.05., war die Einweihung des Mahnmals.