So, endlich schaffe ich es mal, meine Kreuzottern hier reinzubringen. Ich bin ja ein Schlangenfan und die Kreuzotter, als einzige Giftschlange die unter uns lebt, zumindest in weiten Teilen Mitteleuropas, ist deshalb für mich besonders faszinierend. Aber sie ist auch optisch beeindruckend, mit ihrer vielfältigen Färbung und ihrer Schuppung, die in der Sonne manchmal wie Samt glänzt und ihrem Bewegungsstil - sie ist muskulöser als Nattern und kann deshalb wie ein Raupe ihren Körper stauchen und strecken, um auf glatten Untergrund vorwärtszukommen - ...... obwohl sie von der Große oft klein ist. Dieses Jahr war ein gutes Kreuzotterjahr, denn ich habe sie in meinen beiden Habitaten aufspüren können, wo ich in anderen Jahren keine Spur von ihnen sah. Das hängt mit dem schlechten Wetter zusammen, denn dann gieren die Ottern nach Sonnenlicht und sind mit den ersten Sonnenstrahlen nach einer Schlechtwetterperiode besonders gut zu beobachten. Denn dann verlassen die Tiere das Unterholz, die Gebüsche und die verwilderten Wiesen und liegen am Rand um Sonne aufzutanken. Dennoch liegt sie meist nie offen auf dem Weg, sondern fast immer gut getarnt in der Vegetation. Das reicht ihr aus, um sich aufzuwärmen und so ist sie vor Feinden geschützt. Das macht es aber auch sehr schwer sie zu fotografieren. Hinzu kommt, dass sie nicht nur sehr scheu sind - sie hören nichts, aber spüren die Erschütterungen und sehen m. M. auch gut, sondern eben auch sehr aufmerksam. Im ersten Moment vertrauen sie auf ihre Tarnung, aber sobald sie merken, dass man auf sie aufmerksam geworden ist, verziehen sie sich lautlos ins Unterholz. Ich wäre auch auf eine fast draufgetreten, wenn sie nicht geflohen wäre. Also eigentlich muss man nichts befürchten, sie fliehen, aber manchmal döst sie vielleicht oder es gibt mutigere oder störrische Exemplare. Allerdings habe ich solche noch nicht gesehen.
Die Kreuzotter habe ich gar nicht gleich wahrgenommen. Ich habe eine Eidechse ca. 1m daneben fotografiert. Als ich sie entdeckte, zog sie sich schon zurück. Man muss wirklich die Vegetation abscannen, insbesondere so kleine Lichtinseln darin, um eine zu Gesicht zu bekommen.

an einem Tag hatte ich besonderes Glück, weil sich da zwei direkt nach dem Regen auf einem begehrten Sonnenplatz gesonnt haben. Leider hatte ich nur ca. 30s, bevor sie sich dann gestört fühlen und durch die Vegetation war ein vernünftiges Fotos nicht möglich.

hier eine der beiden. (Das komische feuchte Ding daneben, ist ein durch den Regen durchnässtes Pflanzenteil)

und etwas näher

Kreuzottern sind oft sehr ortstreu. Sie liegen immer zur selben Zeit (Sonnenzeit, anstatt Uhrzeit) am selben Ort + - ein paar Meter. Diese hier konnte ich letztes Jahr schon immer beobachten und ist etwas mutiger. Sie liegt direkt am Wegrand, aber keiner der sie nicht gezielt sucht, wird sie bemerken.

und hier mal eine etwas entferntere Aufnahme, dass man die Relationen sieht. Man sieht wie gut sie getarnt ist und obwohl dieses Exemplar offen da liegt, ist sie kaum zu entdecken. Aber meist liegen sie im tiefen Gras, wo die Sonne etwas durchkommt und da hat man ohne ganz genaues Abscannen jedes Dezimeters kaum eine Chance, sie zu sehen.

und mit Vollzoom 300mm
