Da hier länger nichts geschrieben wurde, ich aber zwischenzeitlich auf 1. in das Thema Pentax und 2. DSO mit dem Astrotracer eingestiegen bin möchte ich meine Schnappschüsse nicht vorenthalten

Ich nutze seit letztem Jahr Oktober eine K70 und bin hoch zufrieden. Habe zuerst mit Weitwinkelaufnahmen der Milchstraße und Mondaufnahmen angefangen mit meiner alten Nikon. Das wurde aber dann irgendwie langweilig. Also mir mal schnell eine Montierung gekauft (Skywatcher Star Adventurer)... fand mich damit aber auch irgendwie eingeschränkt in meiner Mobilität und um das Aufbauen kommt man halt nicht rum. Habe dann auf den Astrotracer gewechselt und bin seit dem hochzufrieden (oder erstaunt was damit so geht).

Ich nutze zur Verwaltung und Bearbeitung meiner Dateien nur Freeware und setze dabei auf Linux Mint als Betriebssystem.

Stacking: SIRIL -> sehr zu empfehlen, wird aktiv gepflegt und liefert bessere Ergebnisse wie DSS meiner Meinung nach. Das Lesen des Handbuches ist aber Pflicht.

Bildbearbeitung: Darktable, GIMP

Alle Bilder wurden mit meiner K70, dem Astrotracer und dem HD 55 - 300mm ED WR 4 - 5.8 bei 300mm @f5.8 gemacht. Zu jeder Aufnahme wurden noch so ca. 30 - 50 Dark, Bias und Flatframes erstellt.

M42 - Orion Nebel: 26.02.2019, 295 x 10 sec (Aufnahme von meinem Balkon in Südrichtung mit einem Katzennetz davor... davon sieht man nix mehr , in den Einzelaufnahmen konnte man die Struktur noch erahnen); ca. Bortle Skala 4 bei mir im Ort



Pferdekopfnebel 24.03.2019, 230 x 10 sec, (ebenfalls von meinem Balkon und wieder das Katzenetz ); ca. Bortle Skala 4 bei mir im Ort



M45 - Plejaden 01.04.2019; 160 x 10 sec, Fokusierung mit Bathinov Maske, Standen schon recht tief am Horizont und waren so ordentlicher Lichtverschmutzung ausgesetzt... da wäre bei optimaleren Bedingungen mehr rauszuholen gewesen, der Standort hatte in alle Richtung bis auf Süd eine Bortle Skala von 3



Der Orionnebel und die Plejaden sind recht einfach zu fotografieren, da diese recht Lichtstark sind. Der Pferdekopfnebel hingegen ist einfach zu finden aber schwer abzulichten , ich weiß nicht mehr alle meine Bearbeitungsschritte, aber bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden, wenn man meine Ausrüstung bedenkt.

Eventuell hat hier jemand einen guten Tipp für ein Lichtstarkes 200 - 300mm Objektiv mit recht ordentlicher Abbildungsleistung ohne Schnickschnack wie Autofokus. f5.8 sind mir zu wenig und 1 - 2 Blendenstufen mehr Licht würde auf mehr ermöglichen.

Folgende Ziele habe ich noch geplant für dieses Jahr, je nach Sichtbarkeit:

1. Andromedagalaxie
2. Rosettennebel
3. Messier 44 - offener Sternenhaufen
4. Leo Triplet (wenn es klappen sollte)
5. Elefantenrüsselnebel
6. Milchstraßenpanoramen

Clear Skies!!!!

Ralph

Es ist schon sehr erstaunlich, was du mit dieser Ausrüstung und insbesondere mit dem Astrotracer schaffst. Die Einschränkung liegt dabei im Ausschnitt, da du nicht bei jeder Aufnahme neu ausrichtest. Damit wandern die Objekte durchs Bildfeld und beim Stacken hast du enormen Verschnitt. Umso bemerkenswerter sind die Aufnahmen. Hut ab!

PS: Das Katzennetz sieht man natürlich schon. Die Beugungsstreifen um die Sterne rühren genau daher.

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Naturfotografie in der Eifel

Bei 10 Sekunden Belichtungszeit schafft man mit einem Kabelfernauslöser ca. 45 Belichtung (auch mehr, aber ich starte nie direkt am Rand, da dort etwas Verzerrungen mit meinem Objektiv) wenn man das Objekt über den Sensor laufen lässt. Man fängt zum Beispiel oben links an. Berücksichtigt man dann noch den ungefähren Verlauf des Himmels kann man die Kamera entsprechend ausrichten und hat für 10 Minuten Ruhe. Eine Objektivkorrektur im Nachhinein geht bei jeder Aufnahme. Flats, Darks und Biases sind aber Pflicht! Da sind die max 300mm auf APSC eine Recht dankbare Brennweite. Den Orionnebel könnte ich z.b. auf 40x60 Fotoleinwand ausdrucken und es sah richtig gut aus. Der füllt aber nicht beschnitten auch ca. weniger als 1/6 der Bildfläche aus.

Danke für deinen Hinweis. Das mit dem Katzennetz und den Sternen habe ich nicht bedacht. Hätte mir aber im Vergleich mit den Plejaden auffallen sollen, die waren unter freiem Himmel. Da wäre mehr zu holen gewesen beim Pferdekopfnebel. Evtl. muss ich mir da was einfallen lassen für den Balkon. Dosenöffner/Katzenbereich getrennt!

Danke dafür!

... wunderschön

NG
Ernst

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*Nichts hat mehr Bestand als die Vergangenheit*

Hier ist ja lange nichts mehr passiert. Daher M31 und M33 von gestern:

Andromedagalaxie, 50x30s ISO1600 300mm f4,0


Dreiecksnebel, 30x30s ISO3200 300mm f5,6

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Naturfotografie in der Eifel

- ich bewundere eure Ergebnisse und frage mich immer wieder wie ihr das macht
... ganz große klasse Rudi- sehr schön

NG
Ernst

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Danke Ernst!
Wie wir das machen? Viele Wege führen nach Rom. Meiner geht so:

Auf das Stativ kommt eine Nachführung. Bei mir ist das ein Astrotrac TT320X (nicht verwechseln mit dem kamerainternen Astrotrace!). Das Teil bewegt die Kamera synchron mit der Erdrotation.
Darauf kommt die Kamera mit Objektiv. Gestern das DA300*, heute ein Nikkor 500mm f4,0. Ich nehme gerne lange Brennweiten.
Die Nachführung wird genordet und damit kann man sehr lange Belichtungszeiten erreichen, ohne das sich die Sterne gegenüber der Kamera bewegen. Durch das Stacken sind mir auch Flugzeuge oder Satelliten, die durchs Bild fliegen, egal. Die werden durch die Stackingsoftware herausgerechnet.
Meine Wahl ist 30s, da die K3II das noch gut alleine handeln kann und kein externer Auslöser benötigt wird. Man kann aber auch längere wie kürzere Zeiten verwenden. Hauptsache, die Objekte brennen nicht aus.
Da ich gerne viele Aufnahmen zum Stacken nehme stelle ich ein Intervall von 33s ein (3 Sekunden zum Auslesen des Sensors und Speichern der Bilder) und eine Anzahl von zB. 50 Bildern. Das ergibt dann 30s x50 =1500s oder 25 Minuten Belichtung. Manchmal nehme ich noch ein paar Bilder mit abgedeckten Objektiv dazu, sogenannte Darkframes, zur Rauschreduktion. Darauf habe ich bei den Bildern hier aber verzichtet.
Die Bilder stacke ich mit der Freeware Deep Sky Stacker (DSS). Anschließend wird die Gradationskurve angepasst. Der Dynamikumfang der Aufnahme hat sich durch das Stacken ja erheblich erweitert, so dass Anpassungen notwenig sind. Das mache ich mit Freeware Fitswork und Gimp. Mitunter gibt es durch Lichtverschmutzung noch einen Gradienten zu entfernen. Das mache ich in Photoshop vor der abschließenden Bearbeitung der Gradationskurve.
Die Herausforderungen sind:
-Dunkler Himmel mit wenig Lichtverschmutzung, wolkenfrei bei wenig Luftunruhe
-Stabiles Stativ, stabile Nachführung, stabiler Stativkopf
-Genaue Einstellung der Nachführung auf den Himmelspol
-Auf keinen Fall aufs Handy schauen oder sonst Licht machen. Allenfalls eine rot leuchtende schwache Taschenlampe verwenden, damit die Augen an die Dunkelheit angepasst bleiben
-Auffinden der Objekte. Die sieht man oft gar nicht mit bloßen Auge (M33) oder nur sehr schwach (M31)
-Scharfstellen manuell auf die lichtschwachen Objekte. Man kann auch vorher auf hellere Objekte scharfstellen und dann nicht mehr verstellen (das geht oft schief, zu schnell hat man unbeabsichtigt den Fokusring berührt).
-Geduld bei der Aufnahme. Am besten ein Teleskop oder das Gucki (geniales Fernglas!) zum Zeitvertreib.
-Einarbeiten in die Software

Hier also die selben Objekte in der vergangenen Nacht mit 500mm, jeweils 30s x50 Frames bei Blende 5,6 ISO3200.

Andromedagalaxie


Dreiecksnebel

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Naturfotografie in der Eifel

Schöne Aufnahmen Rudi, verspreche mir auch ein bisschen was vom Himmel in Shetland..

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no religion

... Siehst Du bei Deinen Bilder eigentlich schon wie Andromeda auf uns zugerast kommt? ... ...

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Gruß Udo

Diese Nachricht wurde mit einer Taschenlampe in das offene Ende eines Glaserfaserkabels gemorst.