Es gibt dort natürlich nicht nur Schrott



#48

Die durch die Escalante-Gegend führende Straße (No. 12?). ist wirklich traumhaft, hier cruisen auch Einheimische gern entlang. Apropos cruisen: Das Fahren in den USA ist echt entspannt. Es gibt überall ein Tempolimit (!) und die Leute nehmen ungemein Rücksicht aufeinander und auch auf die Touristen, die sich zunächst mit ihrem großen Wohnmobil anfreunden müssen. Kein Drängeln, kein Hupen, so machen auch lange Fahrstrecken Spaß!


#49


#50

Wir übernachten am kleinen Calf Creek Campground. Obwohl wir - wegen diverser Abstecher - erst am Abend ankommen, haben wir Glück und finden auf dem an sich voll besetzten Platz noch eine Stellfläche für unser WoMo. Die Leute, die dort eigentlich reserviert hatten, so erfahren wir von den Nachbarn, sind vorzeitig abgereist, haben den Reservierungszettel aber hängen lassen, so dass der Stellplatz frei blieb. Nachdem wir auch nach Einbruch der Dunkelheit (und Dunkelheit ist in der Gegend wörtlich zu verstehen) nicht verjagt werden, gehen wir zur Kasse des Vertrauens und lösen ein eigenes Stellplatzticket, ehe wir den Grill anschmeißen (in Las Vegas hatten wir extra einen kleinen Kugelgrill eines bekannten amerikanischen Herstellers erstanden). Steak unterm Sternenzelt. Klasse!


Zur Begeisterung unseres hoffnungsvollen Nachwuchses ist anderntags Aufstehen VOR Sonnenaufgang angesagt. Wir haben uns entschlossen, eine Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls zu unternehmen. Die Stellplatznachbarn empfahlen diesen Ausflug zu Recht. Dass es gar nicht weit sei, meinten sie. Na ja, Zeit und Raum sind wohl relativ...


#51


#52


#53

Nach einem 2 - 3stündigen Marsch durch eine wirklich schöne Landschaft, in der wir um diese Tageszeit kaum andere Menschen antreffen, erreichen wir den namensgebenden Wasserfall. Das Wasser im darunterlegenden Pool ist eiskalt! Egal, vor dem Rückmarsch wird ausgiebig gebadet und geplantscht! Auf dem Rückweg durch die Mittagshitze unter praller Sonne frage ich mich, ob ich wirklich immer diesen schweren Fotorucksack mitschleppen muss.


#54

_________________
Gruß aus MV
Thomas

Die nächste Etappe führt uns nach Torrey am Rande des Capitol Reef N. P. Der Campingplatz ist karg, aber wir haben einen tollen Blick:


#55


#56

Der weitere Weg in Richtung Natural Bridges zeigt erneut: hier ist der Weg das Ziel!


#57


#58


#59

_________________
Gruß aus MV
Thomas

Dem kann ich nur zustimmen. Fantastisch!

_________________
Naturfotografie in der Eifel

absolut toller Bericht und noch tollere Bilder freue mich auf die Fortsetzung
LG Gerd

Ich danke Euch!

Die Fahrt von Torrey zum National Bridges N. M. (National Monument, im Gegensatz zu N. P. = National Park. Die genaue Abgrenzung ist mir nicht geläufig) ist extrem abwechslungsreich, aber auch sehr lang und zeitintensiv. Den Capitol Reef N. P. lassen wir daher ebenso aus, wie vieles, das am Wegesrand liegt. Die Streckenplanung war überhaupt das Schwierigste an dieser Reise. Dabei hatten wir schon über 1/2 Jahr vor Abflug mit der Planung begonnen. Muss man auch, weil viele Campingplätze genau 3 oder 6 Monate im Voraus ihre Buchungsfenster öffnen. Und dann sind, zumal in der Hochsaison, die schönsten Stellplätze oft schon in den ersten Minuten weg. Ich finde, unsere Planung ist für Anfänger recht gelungen. Würde ich ein weiteres Mal dorthin reisen, lautete die Devise aber: weniger ist mehr. Man unterschätzt doch leicht, wie lange man gerade für länger Fahrstrecken benötig. Vor allem, wenn es unterwegs so viel zu sehen gibt! So wie hier:




#60


#61


#62


#63




#64


#65

_________________
Gruß aus MV
Thomas

mußte ich mir doch gleich anschauen grins
LG Gerd

Unseren Stellplatz im National Bridges N. M. erreichen wir daher erst kurz vor Sonnenuntergang. Für den Besuch zweier Brücken hats aber noch gelangt, bevor wieder der Grill angeschmissen wurde.


#66


#67


#68


#69


#70

_________________
Gruß aus MV
Thomas

Wir nähern uns der Kleinstadt Moab am Colorado River. Der biblische Name zeigt, dass wir noch in Utah sind. Es handelt sich um ein wirtschaftliches und touristisches Zentrum zwischen verschiedenen Nationalparks. Wir hatten eigentlich den Campingplatz im Arches N. P. für unseren dortigen Aufenthalt ins Auge gefasst. Leider waren damals umfangreiche Bauarbeiten im Gange, so dass der Campingplatz und ein Teil des Parks geschlossen waren. Außerdem mussten alle Besucher den weitläufigen Park bis 17:00 verlassen – die Arbeiten fanden abends und nachts statt. Je nachdem, wo man sich aufhielt, musste man gegen 16h aufbrechen.

Nach einem kurzen Stop beim Wilson Arch



#71

haben wir bei der Ankunft gleich mal einem Abstecher zum Arches Park gemacht, um zu schauen, ob und zu welchen Zeiten geöffnet ist (andere Reisende hatten unterwegs erzählt, er wäre ganz geschlossen). Kaum am Parkplatz ausgestiegen, wurden wir von freundlichen, aber energischen Parkrangern gebeten, den Ausgang anzusteuern.


#72

Diese sog. Windows befanden sich leider im gesperrten Teil des Parks, daher nur ein Blick aus der Ferne.



#73

Bei der Formation dachte ich, da stehen Leute (aus dem alten Ägypten?) beieinander und unterhalten sich.



#74 Unglaublich schön, oder?


Also gings erst einmal weiter Richtung Dead Horse Point State Park, wo wir für die kommenden 2 Nächte eine Stellplatz gebucht hatten. Wie sich herausstellte, war diese vermeintliche Notlösung letztlich die bessere Wahl. Wenn ich es noch richtig zusammenbekomme, sind State Parks Einrichtungen der Bundesstaaten - hier also von Utah -, während Nationalparks Bundeseinrichtungen sind. Das war insofern relevant als wir zu Beginn der Reise für 80 $ einen Jahrespass für die Nationalparks gekauft hatten, der aber eben auch nur dort galt. Bei den anderen musste jeweils wieder Eintritt gezahlt werden.

Angekommen sind wir mal wieder kurz vor Sonnenuntergang. Uns erwartete eine unglaublich spektakuläre Landschaft mit einem Wahnsinnsspiel von Licht und Farben. So einen Abschluss hat man selbst in der Gegend nicht jeden Tag!



#75


#76


#77


#78


#79

Ich bin überhaupt nicht schwindelfrei und kriege jedes mal die Krise, wenn es so steil runter geht. Meine armen Kinder können ein Lied davon singen! Deshalb hat es mich an all den ungesicherten Abhängen immer wieder fasziniert, wie manche Leute mit Flip-Flops direkt an der Kante herumspaziert sind und sich ganz vorne an den Abgrund gesetzt haben. Brrrr.


#80


#81

Unten schlängelt sich der Coloradofluss entlang, oben haben sie früher die Pferde verdursten lassen. Daher der Name.

_________________
Gruß aus MV
Thomas

Dein Reisebericht und insbesondere die Bilder sind sehr schön und viele davon gefallen mir richtig gut.
Leider kann ich so gar keinen Kommentar zu einzelnen Bilden schreiben, weil sie nicht nummeriert sind ... ist doch nur ein Klick vor dem Hochladen.

_________________
Mit einem freundlichen Gruß
Clemens

Oh Mann, vielen Dank, daran habe ich in der Aufregung gar nicht gedacht. Vielen Dank für den Hinweis, mal sehen, ob ich da noch was reparieren kann.

Edit: OK, Nummern sind händisch eingefügt. Hätte gar nicht gedacht, dass es schon so viele Fotos sind.

_________________
Gruß aus MV
Thomas