Moin !
Zu allererst einmal ganz herzlichen Dank über das Feedback zu den Resten der Bilder ( und überhaupt) und ganz interessant dass das Bild 36 so heiss diskutiert wird.
Solcher Art Diskurse gibt es leider hier viel zu wenig - um so spannender ist es, diese dann zu verfolgen.
Ich muss ein wenig mehr und weiter ausholen, um das Entstehen dieses Bildes zu erklären - jedoch Bilder AN SICH muss man nicht erläutern müssen - sie gefallen oder gefallen nicht.
Die Frage ist eigentlich warum ich so ein chaotisches Bild überhaupt gemacht habe.
Eine solche Veranstaltung wie diese Fotoreise und insbesondere die die ich gemacht habe bzw auch meine eigenen AKtionen mit anderen laufen (angestrebt) sehr geplant ab.
Es gibt ein abendliches/ ggf früh morgendliches Briefing was einen erwartet und man schaut auf das Wetter was passiert. Man hat nen Spot den man erreichen will.
Nun ist es so dass ich mich egal was ich am Stück länger fotographiere auf die Sachen "einschwingen" muss. Und da ist es egal ob ich ein internationales Reitturnier, eine Sportveranstaltung oder ein eine Kirche, eine Landschaft oder was auch immer fotographiere ( Ausnahme- Konzertfotographie wenn denn offiziell betallt, dass muss sofort sitzen).
Das meint im Thema Landschaft mit Guide: Da ist ein Spot (Guide), macht mal, und sagt mir was ihr denkt, wir sprechen dann -> das Licht/ die Sonne der Verlauf muss sondiert werden ( ich verlasse mich nur ungern auf Andere--> PhotoPills ist diesbezüglich eine kongeniale App). Der Spot wird inspiziert, ich mache Übersichts Aufnahmen und schaue mir das Ganze erst mal in der Landschaft an (gehe rum). Was ich NICHT gerne mache ist mir Bilder ähnlicher (oder gar des gleichen) Spots von Anderen vorher anzuschauen, dass nimmt mir MEINEN Spass.
Habe ich den Spot sortiert und die Situation das sich entwickelnde Licht antizipiert suche ich mir dass, was mMn den Ort charakterisiert und das was ich darstellen möchte.
lebt von dem Wasserlauf ( Glen Sannox) und dem gegebenem Panorama- natürlich versuche ich mich darauf einzustellen und arbeite mich am Wasser am Wasserlauf und an der Stimmung ab (übrigens sind alle Bilder ab 33 am 2. Tag da entstanden). Dämmerung, Sonnenaufgang, goldene Stunde alles was geht und man sich vorstellen kann (@Methusalem: Da ich oft ein abendliches Storybook schreibe gelingt es mir recht gut, auch Monate danach noch die Bilder anzufassen und zu bearbeiten - eben einige Sachen einfach mal einige Zeit ruhen zu lassen um sie im Verlauf des Jahres mit nem vielleicht anderen Spin aber nicht grundsätzlich anders bewertet zu entwickeln - ausserdem hatte ich ja eine gecrashte SSD vor Ort so dass ich eben NICHT sofort zeitnah arbeiten konnte....)
Wenn das Eigentliche des Ortes im Kasten ist und man eigentlich nichts mehr zu tun hat ( Einige kennen das vielleicht... abfotographiert, fertig, "bitte gehen sie weiter es gibt nichts mehr zu sehen") packe ich mein Gerödel manchmal nur partiell zusammen und schaue mir die grössere Umgebung an (wie auch hier).
Der Glen Sannox ist nämlich partiell ein tosender Wasserlauf und dem Geräusch bin ich nachgegangen (während die anderen sich da vor Ort weiter mühten). Ich bin auf die andere Seite rüber und hab einen der Gründe für den Lärm gefunden-->
(Eher NMZ -hätte ich ohne die #36 nicht gezeigt....)

#38
Ich bin durch den Sannox durch --> Bild #37
....und hab so 3-4 Sachen fotographiert die mit Landschaft nur am Rande was zu tun haben... (Bild #11 gehört auch dazu)
(
)
und da hab ich Minuten bei dem Schaf gesessen und da ist auch Bild 36 entstanden, halb im Wasser, am Hang in einen Wasserlauf fototraphierend.
Und ja,
kaeptn_blaubart und
pixiac haben durchaus recht, es ist ein schwer ungeordneter Platz zum fotographieren. Ich bin fast in den an dieser Stelle beginnend tosenden Glen Sannox abgerutscht...
Und doch hatte der Platz Stimmung- aber eben anders als die anderen Bilder.
Und das ist das was mich zum Ausgangspunkt
Die Frage ist warum ich so ein chaotisches Bild überhaupt gemacht habe. zurück bringt.
Die Stimmung an diesem Ort hat mich abdrücken lassen.

#36
Und dieser Kommentar
kaeptn_blaubart hat geschrieben:
[...]
Aber gerade diese #36 passt eben _für mich_ nicht unbedingt in die Reihe. Ich habe mir nochmals die Mühe gemacht (sehr gerne sogar, da es tolle Bilder sind) und habe mir alle Bilder dieses Theads angesehen und bei jedem erkenne ich auf Anhieb die klare Linie, Struktur...
Bei der #36 eben nicht. Ok, es muss nicht alles strukturiert sein, aber deswegen habe ich ja nachgefragt, was andere darin sehen - ich sehe es halt (noch) nicht, was aber keines Falls schlimm ist.
drückt das obige von mir Geschriebene eigentlich aus: Fotographie (hier: der Landschaft) ist für mich Festhalten dessen was mich in dem Moment fasziniert (Licht Strukturen Situationen Stimmung - beliebig fortzusetzen ) und dieses innere Sujet noch einmal rauszuarbeiten und auch ggf zu akzentuieren (socalled postprocessing). Im günstigsten Fall also auch lesbar auch für Andere nicht vor Ort seiende zu machen.
Und bei Bild #36 fehlte Anderen ein wenig der Kontext, der sich aber durch das Flickr Bild und den Text drumrum vielleicht ein wenig erschliesst.
So.... mehr kann ich zu diesem Bild nicht sagen.
Ach ja-> #35

Das war auch ein Schnappschuss, es liess sich leider NICHT arrangieren dass sie in eine andere Richtung schaut... leider. Aber wenn ich länger hinschaue führt mich der Blick nach rechts aus dem Bild dem Blick der Person folgend- es hat mich einfach im Nachhinein beschäftigt was da wohl ist (ich weiss es ja) - in sofern bricht das Bild aber partiell mit typischem Bild- Aufbau obwohl die Person im goldenen Schnitt rechts steht.
Andereseits: Der Abhang entwickelt sich "orthograd" aus der linken unteren Ecke und führt meinen Blick (wie wir eben auch von links nach rechts lesen) ebenso in die Blickrichtung der Person. Und dann eigentlich auch darüber hinaus. Aber da ist ja Schluss mit dem Bild.
Ausserdem: Mit ein wenig Interpretation kann man diese Felsnase rechts unterhalb der Person als Papageienkopf interpretieren. Und wenn man ganz wild ist: Die Steine im Braun des Hanges als "Wirbelsäule" eines wie auch immer gearteten Phantasie Tieres interpretieren. Aber eigentlich ist das nur ein Bild mit dramatischen Sonnenaufgang Farben und eine Person die irgendwo steht.
LG, Jörn
Nachtrag- im echten Sinn fühl ich mich geehrt -> ich verweise da noch mal auf den Herrn
und sein Zitat
Zitat:
„Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut.”