Tag 11Genug gefaulenzt, denn ein paar Kilometer galt es ja noch abzureißen auf dem Weg in die Lagunenstadt und die Via Claudia will ja umfassend erradelt sein !
Ich also nach einem schönen Abschlussabend morgens wieder rauf aufs Rad immer dem Etschradweg folgend, der hier Teil der Via Claudia ist und zwar bis Trento runter. Geplant war nicht bis Trento, denn das war mir dann doch etwas zu weit und Mangels Campingplätzen auf der heutigen Etappe hatte ich mir schon vor Wochen eine Unterkunft gebucht und zwar in Mezzocorona auf einem Weingut. Damit ließ ich dann auch Südtirol hinter mir, denn Mezzocorona liegt schon im echten Italien. Dies machte sich auch direkt bemerkbar an der Rezeption. Vor mir stand eine junge Sizilianerin wie sie sagte und entschuldigte sich für ihr sizilianisches englisch. Zusammen mit meinem denglisch klappte es aber und ich musste nicht in der Scheune übernachten
Strecke heute: 76km in 6:47 Std, reine Fahrzeit 4:16 Std, 420Hm rauf und 550Hm runter
Vorab aber ging es hinunter nach Bozen, Kilometer um Kilometer durch Apfelplantagen an der Etsch entlang mit tollem Blick auf die bewaldeten Berge.

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Kurz vor Bozen hoch oben auf einer Felsenspitze ein kleiner Hinweis das dies doch noch Tirol ist, wenn auch mittlerweile zu Italien gehörend. Sichtbar bis in die Stadt hinein, damit das nie in Vergessenheit gerät, denke ich mal. Von der Verwandschaft hörte ich, dass es immer noch heftige Verfechter einer "zurück nach Österreich" Fraktion gibt aber es im Großen und Ganzen das Thema befriedet ist, aufgrund der Autonomierechte die Südtirol genießt.

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Bei Bozen dann einträchtig, nur durch die Etsch getrennt, die Vergangenheit mit Schloss Sigmundskron und die Moderne mit einem Fernheizkraftwerk zu sehen. Von hier gibt es einen tollen Radweg immer am Wasser entlang direkt ins Zentrum Bozens, welchen ich nochmal genutzt habe, um ein paar Aufnahmen mit dem Rad und Walther zu machen. Allerdings nur mit dem Handy da ich die Passanten nicht überfordern wollte beim fotografieren. Mit dem Handy kann das jeder und das hat sich nicht nur hier bestätigt. Ein paar kleine Ansagen vorher was drauf soll und etwas Kontrolle anschließend, mit ev einem erneutem 2ten Versuch klappte super. Mit denglisch oder Händen und Füßen, klappte immer irgendwie. Meine Erfahrung mal wieder auf der gesamten Tour: wer freundlich fragt kriegt eigentlich nie eine Korb. Ist mir vielleicht 1x passiert. Oft kommt dann direkt die Frage ob ich auch von Ihnen ein Bild machen könnte.

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Was ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte, waren steilen Bergwände südlich von Bozen im Etschtal. Absolut beeindruckend als ich dort unten lang radelte und neben einem die senkrechten Wände aufstiegen. Ich war total hin und weg. Bilder davon waren extrem schwierig und sind alle in der Tonne gelandet, denn größtenteils war ich einfach viel zu dicht dran um das auch nur ansatzweise abbilden zu können. So langsam ließ ich aber auch die Äpfel hinter mir und es begann der Weinanbau. Hier war die Lese aber schon gelaufen, so dass ich leider nix probieren konnte am Wegesrand. In meinem Quartier gab es leider auch nur das Endprodukt zu kaufen, war ja schließelich ein Weingut und kein Obsthof

Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs.

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Gruß, Olav