Fotoreportagen, Bilder von nichtalltäglichen Orten, Strände, Meer und Gebirge
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Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mo 28. Okt 2024, 20:21

Da haste aber schon ein paar sehr beeindruckende Fotos eingestellt von Deiner Tour, Olav! :2thumbs:
Auf der Highline 179 war ich auch schon 2x, ziemlich cool, aber noch besser ist es eigentlich oben auf der Burg, aber ziemlicher Aufstieg nochmal, als ich oben war, waren die Segelflieger unter mir... 8-)

Mit der Zugspitze hatte ich das gleiche Problem wie Du und um nur graue Suppe von oben zu sehen, ist die Fahrt dort hoch einfach zu teuer... dafür wurde ich einen Tag später mit super Wetter am Seebensee entschädigt... ähnlich wie Deine Fotos vom frühen Morgen, außerdem ist das dann auch nicht so heillos überlaufen dort oben...

dann bin ich auf Deine weiteren Impressionen gespannt... :clap:

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Di 29. Okt 2024, 17:05

#Intru
Ja das kann ich gut verstehen. Ging mir ähnlich als ich die Bilder gemacht habe. Der Mensch ist halt im Angesicht der grandiosen Natur nur eine Ameise und bei sowas wird mir zumindest das auch bewusst. Umso wichtiger ist es dies auf sich wirklen zu lassen und als Ameise dann ohne Angst aber mit Respekt weiterzumachen.

#Andreas
Dankeschön. Für die Burg hatte ich ich leider nicht mehr die Zeit aber kurz überlegt hatte ich auch daran diese zu erklimmen. Musste ja noch etwas weiter an dem Tag. Die angeblichen Touri-Highlights verkneif ich mir eh oft, denn wenn man diese vor lauter Menschen, die teils auch noch selber genervt sind von diesen Menschen :klatsch: , nicht mehr sehen oder genießen kann, dann sind es auch keine Highlights für mich.

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Di 29. Okt 2024, 17:24

So einen Traum zu erfüllen oder eher zu erradeln, ist natürlich super. :bravo:

Und super Fotos hast Du mitgebracht, da lacht mein Bergfotografieherz. :ja:

Ich bleib dran. :dasisses:

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Di 29. Okt 2024, 17:33

Tag 6
Heute ging es dann nach einem guten Frühstück vom Campingkocher mit ordentlich heißem Kaffee auf eine kleine Tour nach Pfunds. Ich entschied mich nicht direkt nach Meran zu fahren, da mir die 120km doch zu weit erschienen, auch wenn es davon nach dem Reschenpass 90km nur bergab geht, und ich dann einen Tag zu früh bei meiner Verwandschaft aufschlagen würde, was vielleicht für etwas Verwirrung sorgen könnte :mrgreen:
Außerdem könnte ich so die morgige Passüberquerung mehr genießen xd

Die Strecke führte mich entlang des Inns auf Forst- und Radwegen gemütlich rauf nach Pfunds. Ohne heftige Steigungen und sonstige Schwierigkeiten. Beeindruckend fand ich das Kraftwerk hinter Fließ welches man als Radler auf der Staumauer überquert. Hier wird das Wasser abgezweigt und bis nach Landeck umgeleitet durch einen Stollen von 14km Länge quer durch die Berge. Alleine dieses Kraftwerk liefert einen Großteil des Stromes für ganz Tirol. Weiter dann über die Pontlatzer Brücke, sehr beeindruckend, mit kleinem Zwischenstopp an einer Sauerquelle zum Auffüllen meiner Flaschen. Meine erste Sauerquelle und schon gewöhnungsbedürftig das Wasser. Hinzu kommt noch die natürlich enthaltene Kohlensäure, was meinen Trinkflaschen nicht so gut bekam. Aber egal, kein Durchfall bekommen und von daher alles gut :mrgreen:
PFunds gefiel mir wirklich sehr gut. Beeindruckende Bauten mit meterdicken Mauern. Was ich so gelesen habe auch ein sehr altes Dorf welches seit Jahrhunderten von der Via Claudia profitiert. Es war sogar sehr lange Gerichtsort für die Region weit in das heutige Südtirol hinein. Ein Wegweiser in Pfunds ließ mich grübeln ob ich meine Tour nicht noch umplanen sollte, denn dort stand "Meran 111km und St. Moritz 103km". Da hatte ich die Nacht was zu grübeln oder träumen :ja:

Strecke heute: 33km in 3:35 Std, reine Fahrzeit 2:26 Std, 410Hm rauf und 230Hm runter

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Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 18:33

Tag 7 oder "Der Tag der Wahrheit"

Heute also sollte es rauf gehen auf das Dach der Tour wie die Radler sagen. Der Reschenpass wartete und das hieß auf den ersten 24km 800HM zu überwinden, mit einem kleinen Schlencker von ca. 10km durch die Schweiz, da die Bundesstr die hinaufführt auf österreichischer Seite, für Radler gesperrt ist aufgrund der Menge des Verkehrs. Ich hatte ungeheuren Respekt davor. Schließlich bin ich solche Steigungen nie und nimmer gewohnt aber ich hatte mir extra eine nicht so lange Strecke ausgesucht, denn nach ca. 45km sollte ich in Südtirol auf einem Campingplatz sein. Die Höhenmeter wie gesagt sind dabei in der ersten Hälfte zu stemmen, dann geht es oben 12km flach daher und dann soll es rasent bergab gehen den Rest der Tour. Soweit der Plan.

Morgens beim Frühstück in der Pension dann PLANÄNDERUNG :rolleye:

Die Wirtin unterhielt sich mit dem Radler am Nachbartisch, dass die Bundesstr wegen Bauarbeiten voll gesperrt sei und daher der gesamte PKW-Verkehr ebenfalls durch die Schweiz läuft. Das fanden wir natürlich nicht wirklich toll uns die Kehren dort mit den PKW's und den LKW's teilen zu müssen. Das sahen die Schweizer ähnlich und haben die Strecke für die Dauer der Baustelle für Radler gesperrt ! Wat nu? Es gibt extra eine Ausweichrute sagte sie und zwar müssen die Radler bei der Zollfeste Altfinstermünz nicht direkt in die Schweiz sondern über den Inn, durch die Zollfeste hindurch direkt hinauf zur Bundesstr. Ich einen Blick in meinen Reiseführer "sehr steile Strecke" stand da. Na super ! Der Vorteil sei, sagte sie, dass dann oben auf der Bundesstr nur die Radler erlaubt wären und wir deshalb dort ganz entspannt bis Nauders radeln können.

Also um 8:00 aufs Rad, denn der frühe Radler kollabiert in den Kehren dachte ich bei mir :mrgreen:

erstmal ein kleiner Blick zurück auf Pfunds; das Dorf hatte es mir irgendwie angetan und ich finde es liegt auch wirklich wunderschön dort zwischen den Bergen
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der Weg führt entlang des Inns auf Forstwegen bis die Feste Altfinstermünz sichtbar wird; der Name ist Programm denke ich; hier wurde jahrhunderlang im tiefen Tal mit wenig Sonne von den Tirolern die Hand aufgehalten und kräftig Zoll kassiert; was ich so gelesen habe war das über sehr lange Zeit die größte Einnahmequelle Tirols
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anstatt hier also dem Weg weiterhin direkt in die Schweiz zu folgen und nicht den Inn zu überqueren also rüber über die Brücke und durch die Feste hindurch auf die andere Seite; ich finde sie sehr schön wie sie hier ganz tief unten im Tal liegt und das glaube ich gerne, dass dort kein anderer Weg möglich war als hindurch für die Reisenden
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#23

direkt danach lag dann der Weg vor mir hinauf zur Bundesstr. Es sind nur 1km mit nur einer Kehre aber es war hardcore kann ich sagen. Geschotterter Forstweg, d.h. schieben ging gar nicht, einfach zu rutschig mit dem ganzen Gepäck; also kleinste Übersetzung rein und im Stehen 100m gefahren und dann Atempause, denn die Beine schmerzten nach der kurzen Zeit denn dafür war meine Übersetzung nicht ausgelegt; 2-3 Gänge fehlten denke ich; außerdem hatte ich zu kämpfen damit, dass mein Vorderrad überhaupt unten blieb; so ging es in Etappen rauf auf den Hügel :mrgreen: es war milde gesagt wirklich sehr steil aber ich bin oben angekommen :hurra:
Im Nachhinein habe ich mal nachgesehen und der Kilometer hatte durchgehend eine Steigung zwischen 15 und 20% :shock: ; nix für schlappe Waden :ichweisswas:

oben waren die weniger Radler dann tatsächlich völlig alleine auf der Bundesstr die sich dann mit ca. 6% Steigung gemächlich Kilometer um Kilometer nach oben zog; oben ergab sich dann dieser Blick auf die Feste und ich dachte "Oh Gott das ist tief und wie bin ich hier rauf gekommen?".
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#24

danach hat es mächtig Spaß gemacht so ganz alleine auf der Bundesstr; einsam durch die Tunnel zu fahren und ein Bonbon wartete noch, denn nun war es möglich die Festung Nauders anzufahren mit dem Rad was sonst nicht möglich ist, denn die einzige Möglichkeit ist normalerweise zu Fuß oder mit dem PKW die Bundesstr. hoch; auch diese Festung musste von den Reisenden passiert werden und vielleicht wurde hier auchnochmal die Hand aufgehalten :ka:
Auf jeden Fall liegt sie toll in dieser Kurve so an den Berg geklatscht
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weiter ging es hinauf Nauders entgegen, dem letzten Ort vor der Italienischen Grenze und dem Reschenpass; wie geschrieben zog sich die Bundesstr Kehre um Kehre den Berg hinauf und es machte bei herrlichem Wetter richtig Spaß dort hoch zu radeln; Schweizausbrüche inklusive xd
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#29

hinter Nauders wurde es dann nicht flacher sondern eher noch etwas steiler und zu allem Übel kam dort oben auch noch Gegenwind auf; wenn ich was hasse beim radeln dann Gegenwind und dann auch noch bergauf; aber :ommmh: dachte ich, denn das Ziel war nah und was bringt es die Körner in Wut zu vergeuden also weiter die nächste Anhöhe hinauf
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#31

der Übergang nach Italien verlief dann völlig unspektakulär und schwups ist man auch schon in Südtitol bzw in Italien; nun galt es den letzten Anstieg zu bewätigen, denn Reschen lag noch etwas höher als die Grenze und irgendwann ohne Vorwarnung und ohne Schild oder sonstwas stand ich nun auf dem Dach der Tour mit einem tollen Blick auf den Ort Reschen mit dem gleichnamigen See; irgendwie unwirklich dachte ich :shock: und dann :hurra: :hurra: :hurra:
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#32

danach ging es wie gesagt flach am See entlang mit div Pausen um alles zu genießen; ich habe bestimmt 5 Pausen gemacht, denn Zeit hatte ich ja noch genug
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#35

die letzten paar Kilometer ging es dann auf perfekt ausgebauten Radwegen in einem wilden Ritt bergab bis nach Mals, meinem Ort mit Campingplatz; es ist einfach unfassbar wie steil die Radwege sind und überall Schilder das man nicht schneller als 30km/h :wuff: fahren soll, wobei mir erst bei 45km/h :wuffwuff: mulmig wurde :mrgreen: hier denkt man über Radschnellwege nach dort gibt es traumhafte Radautobahnen an Seen vorbei und durch Wälder; man fährt wie im Rausch aufgrund der Geschwindigkeit und des damit verbundenen Adrenalins :dasisses: Abends gab es dann ein große Pizza bei einem Bummel durchs Dorf

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#36

Strecke heute: 44km in 8:00 Std, reine Fahrzeit 3:49 Std, 810Hm rauf und 760Hm runter
Zuletzt geändert von blaubaersurfen am Do 31. Okt 2024, 09:04, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 19:10

cool, sei stolz auf dich
und das ohne E-Antrieb und als Flachlandbewohner

ach ja, neben der Geschichte sind auch die Bilder sehr schön

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 20:50

#35 - da isser ja, der berühmte Kirchturm...
Klasse Bilder wieder und fetten Respekt vor Deiner Leistung! :anbet: :anbet: :anbet:
Aber eins geht ja mal gar nicht! Der Helm passt ja nun mal überhaupt nicht zum Rad........




farblich! xd Da musst Du unbedingt nachbessern...... oder




monochrome... :d&w:

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 21:27

blaubaersurfen hat geschrieben:Dankeschön euch allen und beim Schreiben merke ich immer wie die Erinnerungen hochkommen und würde am liebsten wieder los. Aber wie sagt man: nach der Tour ist vor der Tour !


Sollte das nächste UT in Augsburg sein kannst Du ja mit dem Radl anreisen ;) - wäre die logische Ergänzung.
Topp Leistung über den Reschenpass :hat:
und wunderschöne Bilder für uns. Danke.

Helmut

Aber so untrainiert seit ihr Flachländer ja gar nicht. Bin bei Lübeck schon mal kilometerweit gegen eine sehr "steife Brise" angeradelt. Zumindest mir kam das auch ganz fies vor.

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 22:14

Meinen sportlichen Respekt erstmal :hat: :hat: :hat: ,
aber dafür habe ich heute keinen Fernseher an, da deine wunderbar bebilderte Rad-Doku mehr als nur sehenswert ist. Wenn mehr kommt, sehr gern :dasisses:
Lieben Dank für die Teilhabe an deinen Tour :cap:

Re: Via Claudia Augusta - per Rad/Velo/Biciclette September

Mi 30. Okt 2024, 22:36

Starke Tour, und dass du trotz der Anstrengung noch die Muße hast so schöne Bilder zu machen ... du hast meinen vollen Respekt.
Mir gefällt sehr was du hier zeigst und vielen Dank auch für den begleitenden Text, das lässt mich besser Mitreisen. :2thumbs:
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