In Tunesien waren zweifellos schon viele von Euch - ich allerdings bis um die Osterzeit noch nicht. Meine Vorstellungen von dem Land standen bislang sehr unter dem Eindruck von furchterregenden Erzählungen über luxuriöse Touristenhotels auf Djerba etc. Mit dieser Insel habe ich immer noch keine Bekanntschaft geschlossen, dafür aber mit einigen Teilen des Festlands. Meine Überraschung war einigermaßen groß: Tunesien ist ein außerordentlich vielfältiges Land.
Die Vor- und Nachteile einer geführten Busreise kenne ich und habe sie auch hier wieder erfahren. Dazu gehört, dass ich manche Sehenswürdigkeit aufzusuchen hatte, die ich unter anderen Bedingungen umgangen hätte, wohingegen für Orte, an denen ich mich gern länger umgeschaut hätte, zu wenig Zeit eingeplant war. Die geführte Busreise definierte auch die Bedingungen, unter denen die Fotos entstanden sind, die ich zeigen möchte. Sie sind gewissermaßen im Vorbeisausen geschossen. Aber egal – wer noch nicht in Tunesien war: Es gibt was zu entdecken. Es lohnt sich.
Ich liefere keinen Reisebericht in chronologischer Folge, sondern habe die Bilder in Sachgruppen aufgeteilt. Die Fotos sind mit dem naiven Blick eines Tunesien-Unerfahrenen gemacht. Wenn Ihr genug habt, sagt Bescheid. Ich höre dann sofort auf.
Für den Anfang etwas Natur und Landschaft. Was ich mir nicht klar gemacht hatte, aber hätte wissen können (schon die Römer wussten es): Tunesien ist im Norden ein grünes Land, wenigstens im Frühling. Die Leute klagen freilich über abnehmende Niederschläge; im Sommer und im Herbst sieht es vermutlich sowieso anders aus als jetzt. Sobald man weiter nach Süden kommt, wird's richtig trocken, staubig, manchmal salzig und wüstenartig, mit Wind und Flugsand. Die Wüste selbst, die jährlich um etwa 100 Meter vorrücken soll, haben wir nur gestreift. Hier also ein paar Bilder von Norden über die Atlas-Ausläufer Richtung Süden.

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Ich habe eigentlich nicht vor, jedes Bild einzeln zu kommentieren. Aber zu manchen muss ich was sagen - und auf jeden Fall zu dem letzten: Man sieht (von unten nach oben) eine sandige Ebene; dann folgt ein blauer Streifen, der Wasser sein könnte, aus dem sich eine Art Landzunge erhebt, und schließlich kommt der Himmel. Das hat fast alles seine Richtigkeit; nur der blaue Streifen unter der Landzunge ist Beschiss; denn es handelt sich um eine Fata Morgana. In Wirklichkeit ist da nichts als Sand.
Wenn niemand laut genug "aua" schreit - mein linkes Ohr ist übrigens in schlechter Verfassung - kommt nächstens eine weitere Folge.