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Siebenbürgen - Kirchenburgen - 1. Michelsberg

Do 29. Sep 2016, 20:54

Hi,

wir haben während unserer Reise mehrere Kirchenburgen besucht. Ich stelle sie einzeln vor, da das sonst wohl zuviel wäre.
So kann man sich dochmal "ausklinken" ;). Jede Kirchenburg hat aber seinen Reiz.

Kleine Einführung:
Die Kirchenburgen und Wehrkirchen entstanden als Fluchtburgen für die Bevölkerung und zur Verteidigung gegen die türkischen und osmanischen Überfälle und Feldzüge sowie anderer Eindringlinge.

Sie prägen heute noch das Landschaftsbild Siebenbürgens Transsylvaniens auch wenn viele der ca. 150 Kirchenburgen zu verfallen drohen. Dafür gibt es verschiedene Gründe - aber der hauptsächliche Grund ist wohl der, daß es keine evangelischen Gemeinden mehr gibt, somit auch die Kirchen nicht mehr gepflegt und genutzt werden. Die Rumänen sind dem orthodoxen Glauben zugeneigt, daher erhalten sich die Kirchenburgen oft nur noch als Museum oder touristische Sehenswürdigkeit. Es gib eine Stiftung, die sich darum kümmert, aber natürlich sind auch hier die Mittel begrenzt.

Manche haben den Status eines Weltkulturerbes wie die Kirchenburg in Tartlau (rum. Prejmer) und Deutsch-Weißkirch (rum. Viscri). Honigberg (rum. Harman) und Tartlau (rum. Prejmer) gehören mit zu den östlichsten Kirchenburgen der Region und waren auch deswegen stark befestigt.

Grundlegend für die Entfaltung und Aufblühen Siebenbürgens ist der "goldene Freibrief" des ungarischen Königs Andreas II. zu sehen. Er gab den Siebenbürger Sachsen umfassende Freiheiten, der den Aufschwung dieser Region in der damaligen Zeit erst möglich machte und damit auch zur Gründung neuer Siedlungen beitrug.

"Der Goldene Freibrief ist eine Urkunde, welche die konstitutive Rechtsverleihung der ungarischen Könige an die Siedlergruppe der Siebenbürger Sachsen darstellt. Er wurde im Jahre 1224 von Andreas II. ausgestellt und ist das weitreichendste und am besten ausgearbeitete Statut, welches deutschen Siedlern in Osteuropa je gewährt wurde. Es war die Rechtsgrundlage für das Hermannstädter Recht, welches anfangs in den Sieben Stühlen und später auf dem gesamten Königsboden in Siebenbürgen angewandt wurde." (wikipedia)


1. Michelsberg (rum. Cisnadioara)
ist ein Dorf in Siebenbürgen/Rumänien südlich von Hermannstadt. Wir machten auf dem Weg von der Hohen Rinne (Wandergebiet) dort einen kleinen Zwischenstop. Die romanische Wehrkirche thront weit über dem Dorf und ist ein Kleinod. Hier hatte ich nur die kompakte MX1 dabei...

1) von außen

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2) Im Innern

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3) Die Mauern sind weniger mächtig, das romanische Portal ist eins der am besten erhaltenen in ganz Osteuropa.

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4) Ringmauer

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5) Blick ins Tal

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6) Der Volkskunde nach mußten die heiratswilligen Männer von Michelsberg große, runde Steine den steilen Weg zur Wehrkirche hinaufrollen, die dann erstmal Platz in und auf der Mauer fanden. Sie sollten damit ihre Liebe und wahrscheinlich auch Kraft beweisen. Die Steine wurden dann bei Gefahr von oben wieder auf die Feinde heruntergeschmissen oder gerollt und so sollen die Steine ausgesehen haben..

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7) Dieser Aushang im Ort ist noch ein Beweis, daß siebenbürgische Sachen in Michelsberg leben.
Die Übersetzung ins Hochdeutsche: Wie? Ich soll nicht sächsich reden? ;)

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8) und noch etwas Kurioses von der Speisekarte im örtlichen Lokal - geschmeckt haben die landestypischen! Gerichte
jedoch vorzüglich!

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Re: Siebenbürgen - Kirchenburgen - 1. Michelsberg

Sa 1. Okt 2016, 11:52

#1 Tolle Kirche, hoffentlich bleibt die noch lange der Nachwelt so erhalten.
... und ja aus der #8 eine Portion Einfügen bitte

Re: Siebenbürgen - Kirchenburgen - 1. Michelsberg

Sa 1. Okt 2016, 17:44

Beeindruckende Bilder :thumbup:
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