Ehe Langeweile und weitere Beschwerden über nicht wahrgenommen Besuchstermine und Kaffeepausen aufkommen, möchte ich den den Bericht hier fortsetzen.
Oben angekommen auf dem Feldberg-Rücken geht der Weg zunächst zum
Bismarckdenkmal. Ganz klein liegt unten im Talkessel der
Feldsee mit dem
Raimartihof, wo ich noch vor einer reichlichen Stunde rumspaziert bin.
Während ich die Aussicht genieße und Bilder mache, merke ich, wie der Wind hier oben deutlich kühler pfeift. Höchste Zeit, in den Fleece-Pullover zu schlüpfen.
Heute ist mein Glückstag, vom Feldberg ist die komplette Alpenkette zu bestaunen. Es ist zwar etwas diesig, aber so eine schöne Aussicht gibt es bestimmt nicht alle Tage von hier oben.
Von der Kuppe am Bismarckdenkmal aus versuche ich, ein Panorama zu knipsen. Leider stehen häßliche orangene Schneezäune und die Seilbahn im Weg.
Neben mir ein Touristenpaar. Etwas nervig und der Sprache nach unverkennbar aus meiner unmittelbaren sächsischen Heimat, müht sich, mit der Kompaktkamera das gesehene einzufangen.
Zum Trost zeige ich die Bilder auf meinem Kamera-Display, wo man auch nicht viel von den Alpen erkennt, alles diesig eben.
Da meint Sie (nur singemäß), ich hätte so eine tolle Ausrüstung, die Bilder müssen einfach besser werden im Vergleich.
Irgendwie tat sie mir leid, hilflos mit der Kamera im Automatik-Modus und völlig überbelichteten Aufnahmen. Erst wollte ich ihre Kamera schnappen und mal drauflosprobieren. Habs dann aber doch gelassen. Wollte lieber inkognito bleiben. Ich hatte einfach keine Lust auf "tiefergehende Fachgespräche".
Nächstes Ziel ist der
Feldberg-Turm. Dort mußte ich unbedingt rauf, wegen der freien Rundum-Sicht, um noch ein paar Bilder zu versuchen.
Auf den Turm hoch stehen zur Auswahl: Lift oder Treppe. Meinen schweren Rucksack am Kassenhäuschen deponiert, nehme ich natürlich die Treppe. Eine fatale Fehlentscheidung, stelle ich in der 7. Etage völlig außer Puste fest.
Naja, die letzten 3 gehen dann auch noch irgendwie. Oben im Freien dann schnappe ich wieder nach Luft, diesmal aber aufgrund der Wahnsinns-Alpenansicht!
Zum eigentlichen
Feldberggipfel geht's wenig später. Dort schaue ich kurz noch "über den Tellerrand" in die Rheinebene und hinüber zu den Vogesen. Wow.
Wenig später mache ich mich auf den Rückweg hinunter Richtung
Todtnauer Hütte. Der Pfad geht steil bergab und irgendwie geht bei mir nun gar nichts mehr.
Völlig platt muß ich in Sichtweite der Hütte pausieren und fresse das ganze Lunchpaket, was ich noch seit dem Abmarsch in Altglashütten mit mir rumtrage.
Uff, das war bitter nötig. Bergauf vom Raimartihof zum Feldberg hoch hab ich mich wohl etwas übernommen. Dafür gibt's jetzt die Retourkutsche

.
Ab der Todtnauer Hütte zieht sich (der nun breite) Fahrweg hinunter ins Tal zur
Paßhöhe am Feldberg. Zwischendurch geht es noch einige Stücke leicht bergan, was zusätzlich zur Wanderstiefel-unfreundlichen Wegoberfläche schlaucht.
Mit Einbruch der Dunkelheit überquere ich die Bundesstraße am Feldbergpaß. Bis zum heutigen Ziel nach
Menzenschwand ist es jedenfalls noch ein gutes Stück Weg.
Wie ich das noch hinter mich gebracht habe, und was ich mit einem Traktor zu schaffen hatte, könnt ihr (in Kürze) am Ende nach den vielen Bildern lesen.
#281 - Tief unten im Talkessel liegt der Feldsee, dahinter der Raimartihof.
#282 - Fotograf bei der Arbeit, es gibt Alpen!
Die roten Stangen stehen kreisförmig um den Feldbergturm, wahrscheinlich als Begrenzung für den Winter, wenn vom Turm Eis herunterfällt.
#283 - Feldberg-Ort.
#284 - Feldberg-Gipfel.
#285 - Alpen-Panorama. (zum Vergrößern draufklicken)
#286 - Der Mont Blanc, 240 km entfernt. (zum Vergrößern draufklicken)
#287 - Eninfach nur

(zum Vergrößern draufklicken)
#288 - Blick nach Westen, tief unten im Tal verläuft die Paßstraße durch die Ortschaften Fahl und Brandenberg.
#289 - Der Schluchsee in der Ferne mit den Alpen dahinter.
#290 - Höchstgelegene Toilette des Schwarzwaldes. Bei der Aussicht durchs Fenster vergißt man doch glatt, weshalb man hier ist.
#291 - Auf dem Weg zum eigentlichen Feldberggipfel.
#292 - Ein Mountainbiker kämpft sich hoch zum Feldberg-Turm.
#293 - Der Feldberg-Turm verschwindet langsam in der Ferne.
#294 - Herzogenhorn (?) vor der Alpenkulisse. (zum Vergrößern draufklicken)
#295 - Einsamer Baum.
#296 - Wahnsinns-Aussicht Richtung Süden. (zum Vergrößern draufklicken)
#297 - Feldberggipfel mit Sendeturm und Friedrich-Luise-Turm mit Wetterradaranlage, ganz rechts die Wetterstation.
#298 - Friedrich-Luise-Turm mit Golfball-Radarkuppel.
#299 - Ganz oben.
#300 - Wetterstation.
#301 - Aussicht nach Norden. Etwas weiter links (hier leider davon kein Bild) sieht man bis weit in die Rheinebene.
#302 - Bergrücken in Richtung der untergehenden Sonne.
#303 - Bereits auf dem Weg hinunter gibts noch einmal schneebedeckte Berge im Großformat.(zum Vergrößern draufklicken)
#304 - Am späten Nachmittag ist die Todtnauer Hütte erreicht.
#305 - Feldberg-Turm über den Hängen des Feldberges.
#306 - Noch ein Blick zurück zur Todtnauer Hütte im Sonnenuntergang.
#307 - Einfach unbezahlbar, so ein Moment.
#308 - Und nun noch das gesamte Spektakel. (zum Vergrößern draufklicken)
#309 - Schöner Herbstabend, aber der Weg zieht sich endlos.
#310 - Die letzten Sonnenstrahlen erreichen die Berghänge über der Paßstraße.
#311 - Und immer wieder lugt der Feldberg-Turm über die Bergkuppen, scheinbar ganz nah.
#312 - Ein paar Grashalme in der Abendsonne.
#313 - Abschied vom Feldberg.
#314 - Der Weg hinunter nach Hebelhof zum Feldbergpaß.
#315 - Ein letztes Bild noch, ehe ich wieder im Wald verschwinde. (zum Vergrößern draufklicken)
#316 - Die Sonne ist untergegangen. Bevor es richtig dunkel wird, beginnt wieder ein umwerfendes Farbenspiel.
#317 - Im Wald war es schon richtig dunkel. Viel mehr, als es hier aussieht.
Trotzdem noch eins Freihand.
#318 - Glühende Wolken.
#319 - Am Feldbergpaß im letzten Abendrot.
#320 - Der Albweg hinunter nach Menzenschwand.
Mist, halb 7 ist es schon, es wird dunkel, und es sind immer noch etwa 5 km zu laufen bis zur Unterkunft in Menzenschwand. Das wird jetzt noch mindestens ein Stündchen dauern, denk ich mal.
Ich seh mich schon wie gestern mit der Taschenlampe in der Hand durch den Wald stapfen. Also kurz im Hotel angerufen und Bescheid gesagt, daß sie noch keine Vermißtenmeldung ausgeben brauchen.
Wie ich so vom Feldbergpaß die Albstraße hinuntergehe und ein paar Bilder im letzten Licht mache, sehe ich von oben einen Traktor angebrettert kommen.
Der Fahrweg ist ziemlich schmal, also gehe ich zur Seite auf die Wiese und mache dem Gefährt Platz, damit er mich nicht über den Haufen schiebt.
Bei mir angekommen, hält das schwere Fahrzeug. Der junge Mann im Traktor fragt, wo ich hin will. "Nach Menzenschwand", sage ich. Ob ich mitfahren möchte, fragt er weiter. Er fährt auch runter ins Dorf.
Mitfahren? Soweit kommt es noch. Jetzt bin ich innerlich fast beleidigt. Noch einmal genau überlegt, und ich sage zu.

Endlich mal Trekker fahrn!

Den Rucksack deponiere ich zwischen Tür und Fahrersitz.
Doch nun ist kein Platz mehr zum Einsteigen in den hinteren Teil der Fahrerkabine. Dort ist es sowieso schon eng genug, weil drinnen noch jemand sitzt. Der jüngere Bruder vom Fahrer, wie es scheint.
Jetzt muß ich tatsächlich durchs Heckfenster in den Traktor klettern. Irgendwie quetsche ich mich in den Traktor rein und nehme Platz. Es geht los, der Traktor rumpelt den Albweg entlang.
Ich versuche, mich so gut es geht festzuhalten. Ein paar mal stoße ich mir den Kopf bei der ganzen Schaukelei. Egal, lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.
Ein wenig plaudere ich mit den beiden, so gut es eben in einem Traktor mit rumpelndem Anhänger geht. Sie haben eine Fuhre Holz auf den Feldberg gebracht, erfahre ich. Naja, der Winter ist nicht mehr weit.
Um sieben sind wir im Dorf, ich bedanke mich bei den beiden recht herzlich fürs Mitnehmen und wünsche eine gute Weiterfahrt.
Ich begrüße die etwas überraschte Wirtin vom Hotel

, sie hatte ja erst in einer Stunde mit mir gerechnet. Statt eines einfachen Zimmers gibt es diesmal eine ganze Ferienwohnung. Und das für eine Nacht! Da kann ich wirklich nicht klagen. Nach einem reichhaltigen Abendessen in der Hotelgaststätte schaue ich zur Abwechslung mal ein wenig fern und dann ist Zapfenstreich.
Die folgende Etappe führt am nächsten Tag wieder zum Schluchtensteig. Es geht weiter nach
Sankt Blasien.
Den Bericht dazu und warum ich beinahe in einer Folge des
Tatort-Krimis 
gelandet wäre, könnt ihr in Bälde hier lesen.
Zusammenfassung Etappe 3a: Altglashütten - Feldberg - Menzenschwand
Strecke: 26 km / Zeit: 9:00 h / Höhenmeter: 850