Erstmal wieder danke für alle Rückmeldungen!

Die folgende Etappe von Jena nach Naumburg führte uns entlang des so genannten Saalecanyons, bei angenehmen Temperaturen, flauer Sonne hinter Schleierwolken, und dementsprechend besch…eidenem Licht.

Daher beschränke ich mich hier auf zwei NMZ-Fotos der Dornburger Schlösser, sowie der Burg Saaleck und der Rudelsburg.

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Hinter der Rudelsburg ging es so steil und rau über einen Waldweg bergab, dass ich mich fast im Schrittempo voran tasten musste, weil ich sonst die kostbare Tasche mit Kamera und Altglas am Vorderrad geradewegs in den steinigen Untergrund gebohrt hätte.

Nina mit ihrem lediglich am Hinterrad beladenen Hardtail hingegen hatte einen Mordsspaß!

Also hinab und hinein nach Bad Kösen mit massenhaft klassischem Bustourismus und diversen Gelegenheiten zu ebenso klassischen Kaffekränzchen… Wir Ignoranten sind einfach weiter gefahren bis fast nach Naumburg.

Dort wurde die Gegend dann wirklich weinselig, was uns kurz vor dem Ziel zu einer
Verschnaufpause Weinprobe veranlasste. Nach viel zu viel Sonne und einem Schlückchen Silvaner hatte ich die spontane Idee, gegenseitige Portraits in der weinumrankten Laube des Hofs zu machen. Nina (nach etwas Weißherbst) war sofort dabei, und so ist die folgende Serie entstanden… Ich erkläre zunächst, wie man das 75er Monstrum scharfstellt. Leicht abgeblendet, aber offensichtlich schlummert in Nina ungeahntes fotografisches Talent!

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Und die Revanche – Weingenuss bei Offenblende.

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Hinein nach Naumburg, und gleich am Dom in der Abendsonne vorbei. An meinen gelegentlichen Schrei „Haaalt!“ aus voller Fahrt wird sich Nina noch lange erinnern, fürchte ich.

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Die Besichtigung des Doms hatten wir uns für den nächsten Morgen vorgenommen. Was der nach seinen Arbeiten in diesem Dom auch als „Naumburger Meister“ benannte unbekannte Bildhauer dort geschaffen hat, ist wirklich beeindruckend! Auch wenn ich mich persönlich als religiös unmusikalisch bezeichnen würde, sprechen mich solche Kunstwerke durchaus an. Zunächst die Kreuzigungsgruppe am Lettner – mit einem dezenten Memento an das Coronajahr 2020…

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Petrus schlägt im Handgemenge Malchus ein Ohr ab; der Judaskuss rückt demgegenüber in den Hintergrund.

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Pilatus hingegen wäscht – der Jerusalemer High Society gegenüber klar in der Defensive – seine Hände in Unschuld.

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Zuletzt die unvermeidlichen Domstifter. Aber wie individuell all diese Figuren heraus gearbeitet sind, wie dramatisch die Szenen, den großen Skulpturen der Renaissance fast schon näher als den statischen Darstellungen vieler mittelalterlicher Zeitgenossen des Naumburger Meisters. Ich war begeistert!

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Zum Abschluss ein Blick zurück aus dem Kreuzgang heraus.

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