Zahnski hat geschrieben:
Das ist für mich auch ein Problem bei vielen der Fotos. Ich habe auch oft das Gefühl, dass die Wasserlinie schief ist. Ich habe aber die Kamera immer nach der Wasserwaage ausgerichtet! Meine Erklärung: gerade bei der #13 verläuft der Rand des Fjords ja nicht parallel zum Horizont, sondern schräg dazu. Dadurch wirkt die Wasserlinie halt schief. Das ist bei vielen Ansichten so. Was macht man da? Bild anhand der Wasserlinie schief korrigieren oder es so lassen? Ich habe mich für Letzteres entschieden.
Prinzipiell haben wir hier ein großes Problem: In der Realität sehen wir die Situation dreidimensional und unserem Hirn sind die jeweiligen Entfernungen der einzelnen Elemente und somit die Perspektive klar. Im Bild wird das ganze aber eben nur zweidimensional abgebildet. Und das gibt immer dann einen Konflikt mit dem was man sieht, wenn unserem Hirn keine eindeutig brauchbaren Informationen über Entfernungen mitgeliefert werden.
Wenn
ich also gar keinen Anhaltspunkt im Bild habe der eine Ausrichtung vorgibt (beispielsweise Häuser, gerade Strommasten, oder ähnliches), dann richte ich das Bild bei der Bearbeitung nicht mehr nach Messwerten sondern nach Augenmaß oder optischer Wirkung aus. Oder ich versuche eine optische Ausrichtung an eine Horizontlinie anzupassen. Das wirkt dann in der Zweidimensionalität meistens besser (zumindest nach meiner Meinung).
Das wären dann
meine konkreten Gedanken zu den Bildern (natürlich ohne, dass sie eine Allgemeingültigkeit haben müssten und die Du aus Deiner Sicht ebenso natürlich nicht teilen musst):
Bleiben wir bei der #13: Das mag nach der Wasserwaage sicher die korrekte Ausrichtung der Kamera sein. Auf der anderen Seite biete die Bergkette über dem Fjordrand in diesem Bild dem Auge keinen Halt für die tatsächliche Perspektive. Ja, auch das mag in der realen perspektivischen 3D-Sicht genau so korrekt sein. Da an den Bergen aber nichts dran ist das eine zwingend gerade Linie ergeben müsste, würde den Bergen eine leichte Drehung nicht schaden - so wie die Bergkette dann zum rechten Bildrand ausläuft ist dann schon wieder eher deutlich, dass sie da wieder in den Vordergrund kommt. Völlig anders wäre es, wenn z. B. rechts am Ufer ein Haus stehen würde. Wenn das gerade steht, dann wird dem Auge auch signalisert "das Bild ist gerade".
1. Vergleich der #13 mit der #1: Hier hast Du zum Einen genau so ein Haus auf der rechten Seite das umumstößlich vorgibt, dass das Bild gerade ist. Zum Anderen ist aber auch das andere Ufer näher. Dadurch würde das Auge wohl auch dann noch die Perspektive erkennen, wenn das Haus nicht da wäre.
2. Vergleich der #13 mit der #15: Die Uferlinie auf der anderen Seite ist abgesehen vom Bildausschnitt und eventuell dem exakten Standpunkt die gleiche. Das Bild kippt zwar optisch auch etwas, aber nicht so extrem. Hier bietet die Bergkette auf der linken Bildseite eher wieder einen perspektivischen Halt an dem sich das Auge orientieren kann, dass der linke Bildrand deutlich weiter vorne ist als etwa die Bildmitte.
Anderes Beispiel ist die #18: Auch das kippt nach links, möglicherwesie auch in der 3-D-Perspektive korrekt. Beim Bild würde ich aber auch hier eine gerade Linie von der Ebene rechts neben dem markanten Felsen zur Ebene links nebem dem Felsen nehmen. Da dem Auge auch hier keine Anhaltspunkte für die jeweiligen Entfernungen gegeben wird, denke ich, dass das für's Auge besser wäre.
Theoretische Überlegung und Frage (auch an die Allgemeinheit): Es fällt auf, dass die Bilder die optisch kippen meistens nach links kippen. Natürlich kann das Zufall sein, aber wäre es auch möglich, dass die Wasserwage in der Kamera nicht richtig passt? Wie war das bei den Bildern mit dem Haus oder der Kirche? Haben die nach Wasserwaage gepasst, oder musstest Du hier korrigieren?
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Gruß Udo
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