kaja hat geschrieben:
Wobei ich mich immer Frage: wieso Film, wenn es hinterher doch digitalisiert wird. Die Haptik der alten Kameras und der Umgang mit der Technik wäre ein Grund für mich.
Ja, berechtigte Frage. Ich möchte die Digitalisierung der Bilder auch nicht missen. Der Teil des analogen Fotografierens, Motiv auswählen und nicht nachbearbeiten müssen ist für mich aktuell schlagender neben meiner Präferenz für den analogen Look. Preislich ist es natürlich eigentlich unsinnig.
Aber um hier einmal zum Ende zu kommen...
STATION 8: Tokio und seine Szenen Wie alle schönen Dinge ging nun also auch dieser Urlaub zur Neige und ich bin beim letzten Teil meines Reiseberichts angekommen. Deshalb zuletzt einfach noch einige Impressionen aus meiner letzten Reisewoche, die ich in Tokio verbrachte.
Eine Hochzeitsszene, die ich am Meiji-Schrein beobachten durfte. Die Braut in Weiß unter dem roten Schirm macht natürlich einiges her, wenn die Prozession mit ernsten Gesichtern und Gong-Geläut eine Schneise durch die Menschenmenge am Schrein schlägt.

#79 // Ilford Vintage Tones 400
Von der echten Szene zum Diarama direkt am Tempel, wo eine Reihe von Bonsai-Arrangements das japanische Erntedankfest begleiteten.

#80 // Portra 160
Denn durch Zufall besuchte ich den wirklich wunderbar gelegenen Meiji-Schrein (inmitten eines riesigen Parkgeländes) am Vortag der jährlichen Erntedankfestivitäten, zu denen Privatpersonen und Unternehmen ihre Dankesgaben in riesigen Arrangements am Tempel aufbauen.

#81 // Portra 160
Dabei ist die Geschichte des Erntedankfestes ein bisschen wild, nachdem nach WWII initiiert wurde, das Fest säkularer zu gestalten, so dass es offiziell der "Tag des Dankes für die Arbeit" ist.

#82 // Ilford Vintage Tones 400
Direkt vor dem Schrein sind diese Sake-Fässer installiert. Ihnen gegenüber französische Weinfässer, die dem Tenno als Zeichen der Völkerfreundschaft überreicht wurden, wenn ich das mal kurz zusammenfassen dürfte.

#83 // Portra 160
Ganz weit weg von dem malerischen Lichteinfall des Meiji-Schreins habe ich auf Empfehlung das
teamLab Planets ganz am anderen Ende der Stadt besucht. Die Installationen sollen durch verschiedene Räume hinweg immersive Erlebnisse für alle Sinne schaffen. Mir hat es leider nicht gefallen. Es war unangenehm voll und fühlte sich durch die langen, dunklen Wege zwischen den Räumen eher wie das Treiben einer Viehherde an. Hier in diesem Raum, in dem echte Blumen von der Decke eines komplett verspiegelten Raums hingen, war wenigstens das erdige Geruchserlebnis gegeben und dieser desinteressierte Herr, der Blätter auffegte, während um ihn herum Leute versuchten, perfekte Instagram-Selfies zu schießen.

#84 // Ilford Vintage Tones 400
Bereits erwähnt, aber hier noch einmal in s/w, die endlosen Reihen an Capsule Toy Automaten, hier in Akihabara...

#85 // Ilford HP5
...dem Zentrum des Tokioter Elektronikhandels, Spielhöllen und Entertainment-Orten.

#86 // Ilford HP5
Am Abend noch ein Spaziergang durch die Stände und Lädchen auf der
Ameyoko, einer Straße entlang der Hochbahngleise, wo sich einst der Schwarzmarkt befand und bis heute reges Treiben zwischen Feierabendbier und Handel entspinnt.

#87 // Ilford HP5
Und zum Abschluss noch mein treuer Gefährte und allabendliche Beschäftigung: mein Reisetagebuch.

#88 // Portra 160
Danke für euer Interesse und eure wohlwollenden Kommentare! Ich freue mich, dass ich ein paar Eindrücke dieser wirklich schönen und eindrücklichen Reise mit euch teilen konnte, die Kamera nicht versagt hat und kein Film gerissen ist. Von der Insel zur nächsten, UT Hiddensee kann kommen!