Hallo zusammen,
Sara und ich sind in unserem Urlaub von Ende April bis Anfang Mai ein paar Tage lang mit einem Mietwagen durch Montenegro gekurvt. "Montenegro??" Korrekt. Wir haben dort zwar weder Verwandte, noch Bekannte, geschweige denn einschlägige Erfahrung, aber trotzdem absolut fantastische Tage verbracht. Dieses Land ist in jeder Hinsicht extrem facettenreich und wird absolut unterschätzt.
Teil 1: HAUPTSTADT - Der Abend in Podgorica (ab #1)
Teil 2: AM ENDE DER WELT - Zabljak, das kleine Bergdorf im Hohen Norden (ab #13)
Teil 3: GIGANTISCH - Die Tara-Schlucht und Tara-Brücke (ab #27)
Teil 4: BAUWUNDER - Felsenkloster Ostrog und Piva-Stausee (ab #36)
Im Anschluss haben wir noch 3 Tage bei bestem Wetter an der montenegrinischen Küste verbracht. Dazu
in einem separaten Thread.
Teil 1: HAUPTSTADT - Der Abend in PodgoricaNach entspanntem Direktflug mit Montenegro Airlines von Düsseldorf nach Podgorica, empfängt uns die Hauptstadt mit strahlendem Himmelblau. Mietwagen klar gemacht und los ging es:

#1
Podgorica kurz und knapp: ca. 180.000 Einwohner, im 2. Weltkrieg fast zu 100% zerstört, dann neu aufgebaut. Eine sehr junge Stadt, auch was die Einwohner und den öffentlichen Umgang angeht. Leider ist kein richtiges Zentrum in dem Sinne vorhanden. Die Einheimischen sagen komischer Weise selbst, dass es außer einer Handvoll netten Stellen nichts wirklich Schönes in ihrer Stadt zu sehen gäbe. Man könne dafür lieber an die Küste fahren... Alles zu seiner Zeit, haben wir uns gedacht. Wir verbringen erst einmal den Abend und die Nacht hier.
Ein kleiner Abendspaziergang führte uns durch ein Wohnviertel und einen kleinen Park hinunter an das Ufer der Moraça, dem Fluss durch die Stadt:

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Erstaunt und erfreut waren wir, dass Podgorica sich ungemein grün präsentierte. Später sind wir natürlich auch durch Vororte gefahren, die sich wahrscheinlich den ein oder anderen Baum herbeisehen. In der Innenstadt jedoch sah man quasi den Wald vor lauter Bäumen... Ihr wisst schon

Das folgende Bild zeigt neben der Vegetation im Übrigen auch die Herkunft des Wortes Podgorica, wortwörtlich 'unterhalb des Hügels':

#5
Eine der Stellen, die vor allem auch die jüngeren Städter zu schätzen wissen, ist die Mündung der kleineren Zeta in die größere Moraça. Hinter der kleinen Brücke treffen die beiden Flüsse aufeinander. Hier verabredet man sich, macht Musik, trinkt ein oder zwei Bierchen, quatscht oder liest ein Buch:

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#9
Das heimliche Wahrzeichen der Stadt könnte eine der großen Brücken über die Moraça sein, die sogenannte Millenium Most. Die über 200 m lange Brücke wurde von einem Professor der eigenen Universität konstruiert und am Nationalfeiertag, dem 13. Juli 2005 eröffnet. Sie steht offiziell inoffiziell für den Aufschwung des Landes. Schick schick.

#10
Dieser junge Kerl hier lief mitten durch die Stadt und war alles andere als scheu. Das war mir ein Foto wert, hatte ich doch bis dato einen Igel noch nie so nah und, naja, so aufgeschlossen erlebt (Brennweite nur 78 mm).

#11
Man muss kein Kunstliebhaber sein, um das Motiv auf dem folgenden und vorerst letzten Bild cool zu finden. Ein 22-jähriger junger Mann aus Podgorica ist über sämtliche Schrottplätze der Stadt gewandert und hat komplett aus den Einzelteilen eines Autos diese meterhohe Skulptur angefertigt. Mittlerweile stehen auf dem ganzen Stadtgebiet insgesamt 7 dieser Maschinenmenschen. Das Projekt, das offiziell Kunst ist, hört auf einen Titel, der die Herzen aller Kino-Fans schneller schlagen lässt: 'Transformers defending Podgorica'.

Ich freue mich natürlich über Rückmeldung jeglicher Art und bemühe mich, die weiteren Bilder so schnell wie möglich nachzulegen.

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Besten Gruß aus Bonn
Arno
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