Mo 29. Aug 2016, 17:07
Nachdem ich am Mittwoch in Kopenhagen angekommen bin und mich am Donnerstag und Freitag tätowieren lassen habe, hatte ich ursprünglich den Samstag für mich zum Stadtbummel geplant.
Leider wurde daraus nichts.
Warum?
Ca. zehn Tage vor meiner Abreise hatte ich mir mein erstes Motorrad gekauft. Mit diesem bin ich dann alleine aufgebrochen.
In Kopenhagen musste ich dann leider feststellen, dass mein Schalthebel/-pedal (um mit dem Fuß die Gänge zu wechseln) vollkommen verbogen war.
Nachdem ich dann mühsam über mein Smartphone nach einer Werkstatt gegoogelt habe, wurde ich zunächst auf die "Wrenchmonkeys" aufmerksam.
Zwei Schrauber hauptsächlich für Custom Bikes. Die Werkstatt der beiden lag nur fünf Minuten von meinem Hotel entfernt. Perfekt!
Leider war der nächste Öffnungstag am Samstag. Am Sonntag morgen wollte/musste ich Kopenhagen wieder verlassen.
Ergo bin ich am Samstag zeitig aufgestanden, dass ich gleich zur angegebenen Öffnungszeit an der Werktstatt sein konnte.
An deren Tür steht ist ein dauerhaftes Schild befestigt, dass man klopfen und zehn Minuten warten möge. Manchmal seien sie gerade dabei ein Bike zu testen.
Ich also geklopft und ... nichts passierte. Die Werkstatt sah von außen ziemlich düster und eher unbesetzt aus.
Daraufhin setzte ich mich erst einmal auf die Stufen, um zu warten und mir einen Alternativplan zu überlegen.
Dort saß ich also. 650km von zu Hause entfernt, allein, mit nur mäßigen Englischkenntnissen und einem verbogenen Schalthebel. Ganz ehrlich: Mir war zum heulen zu Mute!
Plötzlich fuhren relativ langsam zwei ältere Motorradfahrer an der Straße entlang (50km/h war erlaubt).
Ich gewunken, aber die beiden sind weiter gefahren.
Nur kurze Zeit später kamen sie aber wieder in meine Richtung. Da sie immer noch langsam fuhren, wunk ich dies mal etwas energischer und ging näher an die Straße an.
Die beiden hielten an und ich versuchte ihnen mein Problem zu schildern.
Einer der beiden teilte mir mit, dass seine Tochter erst jetzt eine Werkstatt gleich in der Nähe eröffnet hätte. (Dass er eine "Werkstatt" meinte, verstand ich erst später. Ich wusste nicht, dass "garage" oder "workshop" die englischen Vokabeln für "Werkstatt" sind.

)
Ich bin also den beiden Herren (Lars und Manfred) diesen weiten Weg hinterhergefahren:
https://www.google.de/maps/dir/Wrenchmo ... 55.6686796Als ich um die Ecke bog, traute ich meinen Augen kaum!
In der kleinen Straße standen ganz viele Motorradfahrer mit ihren Maschinen!
Letztendlich hatte ich Glück im Unglück. Zu dem Aufenthalt meines Kopenhagenurlaubs war unter anderem ein Motorradfestival. Im Rahmen dieses Festivals gab es eine Veranstaltung bei der mehrere Motoradfahrer/-innen in einer Kolonne eine kleine Tour durch die Stadt machen sollten.
Startpunkt war die Werkstatt der "The Iron Birds". Vier Mädels, die ihre Motorradwerktstatt offiziell erst letzten Freitag eröffnet haben.
Darunter Emelie, die Tochter von Lars.
Dort trafen sich unterschiedliche Fahrer aus unterschiedlichen Ländern. Unter anderem bin ich auch zwei Jungs aus Kiel begegnet, die geholfen haben, den Schalthebel einigermaßen zu richten.
Hier seht Ihr die beiden hilfsbereiten "älteren" Männer und "The Iron Birds"
#15 Manfred, Lars, Emelie und der Rest von "The Iron Birds"
https://www.facebook.com/The-Iron-Birds ... 747607312/Im nächsten Teil zeige ich ein paar Bilder vom Kolonnenpausenstopp.